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Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv

Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv

Titel: Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv
Autoren: Thomas Ziegler
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stehen. Er lacht, während der Countdown läuft.
    Es ist sein Gelächter, das dich endgültig aus der Betäubung reißt.
    Dein verbrannter Rücken schickt heiße Schmerzwellen durch deinen Körper, doch du bist ein Allkämpfer, ein Clansmann, und auf Clansholm hast du gelernt, Schmerzen zu ertragen und Schmerzen zu unterdrücken.
    Bisher hast du dich nicht bewegt.
    Du darfst dich nicht bewegen. Nur wenn dich Krom bis zum entscheidenden Moment für tot hält, hast du eine Chance, deine Freunde und die NOVA STAR zu retten und dich an Krom für das zu rächen, was er dir und dem Clan angetan hat.
    Aus den Augenwinkeln siehst du — verschwommen, wie durch trübes Wasser — den Hauptbildschirm. Schnell, schrecklich schnell verstreicht die Zeit.
    NUKLEARE SELBSTZERSTÖRUNG IN MINUS 275 SEKUNDEN.
    Wird Krom bis zum letzten Moment in der Zentrale bleiben, um den Todeskampf der Crew auszukosten?
    »Verabschieden Sie sich«, hörst du die Stimme des Kriegsherrn. »Was ist, Flaming Bess? Fehlen Ihnen die Worte? Ist Ihre spitze Zunge stumpf geworden?«
    Er lacht wieder, und es ist das Gelächter eines Wahnsinnigen.
    Langsam, unmerklich drehst du den Kopf. Du hast Glück.
    Der Kriegsherr ist zu sehr mit Bess und seinem Triumph beschäftigt, um auf dich — einen Toten, ein unbrauchbares Werkzeug, zu achten. Du drehst den Kopf und blickst zur Galerie hinauf, zum Schattentor, vor dem Krom und Flaming Bess stehen, und die Kommandantin sieht in dieser Sekunde zu dir, sieht dir direkt in die Augen.
    Verzeih mir, sagen deine Augen.
    Und sie antwortet: Ich verzeihe dir.
    Du spürst den Tod nahen.
    Die Hitze, die dein verbrannter Rücken verströmt, wird von Kälte verdrängt.
    Jetzt! durch fährt es dich. Jetzt!
    Du hast nur diese eine Chance. Diesmal darfst du nicht versagen.
    Und du springst auf, geschmeidig und kraftvoll, deine letzten Energien in diesen einen Bewegungsablauf konzentriert, und im Sprung zuckt deine Waffe hoch, und ein greller Energieblitz zuckt aus der Mündung, und der Blitz trifft Krom mitten im Gesicht. Seine Haut verschmort, seine Lippen schmelzen, seine Augen verbrennen.
    Einen Moment lang steht der Kriegsherr der Herculeaner noch aufrecht da, als wäre er zu verblüfft, um die Tatsache zu akzeptieren, daß die Stunde seines größten Triumphes auch die Stunde seines Todes ist, und dann fällt er nach hinten, durch das Schattentor, und wird von den Schatten verschluckt.
    Und auch du fällst, und im Sturz erlischt der Funke deines Lebens, und du bist tot, bevor du auf dem Boden aufprallst.
    Du bist tot.
    Du siehst nicht mehr, wie Flaming Bess den Selbstvemichtungscountdown stoppt und dann — noch ehe sie die Crew von ihren Fesseln befreit — mit Tränen in den Augen und kummervollem Gesicht neben dir niederkniet und deinen Kopf in ihrem Schoß birgt.
    Du spürst nicht die Hände, die sanft deine taube Wange streicheln,
    und du hörst nicht die geflüsterten Worte, die von ihren Lippen dringen.
    Du bist tot.
    Doch im Tode vernimmst du — lockend und so nah, so tröstlich nah — das Siegeslied des Clans, und im Tode siehst du die Große Halle von Clansholm sich strahlend und weiß über die Karmesinebene erheben, und im Tode kehrst du heim zu deinen Brüdern, die dich willkommen heißen.
    Dich — einen Mann der Ehre.
     
     
     
    ENDE
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