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Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv

Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv

Titel: Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv
Autoren: Thomas Ziegler
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Die Koordinaten … ! Das Archiv schwieg, und enttäuscht senkte Flaming Bess den Kopf.
    Wind kam auf und erfüllte die Nacht mit leisem Rauschen. Am sternenarmen Himmel glitzerte der Ring aus Eis und kosmischen Trümmern, und vom Fuß des Felsplateaus stieg das ewig träge Stampfen des lebenden Fleisches herauf. Ein kleines, helles Objekt schälte sich aus der Dunkelheit und flog direkt auf Flaming Bess zu. Eine Informationspolle. Sie streckte die Hand aus, und die Polle ließ sich wie ein zahmer Vogel auf ihrer Handfläche nieder.
    Eine komplizierte Zahlen- und Ziffernfolge manifestierte sich in ihrem Bewußtsein — die Koordinaten der Welt der Elektrischen Ritter. Sie prägte sich die Daten ein und verstaute die Polle in einer Außentasche ihres Raumanzugs. Als sie aufschaute, sah sie in Trimalorius’ gierig glänzende Augen.
    »Die Polle«, schnaufte der Händler. »Ist sie es? Ist in ihr die Unsterblichkeitsformel gespeichert, ja?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Es sind die Koordinaten eines Planeten, auf dem sich das Tor zur Erde befindet.« Aber er glaubte ihr nicht.
    »Sie lügen!« stieß er hervor. »Sie wollen die Formel für sich selbst behalten! Ich weiß, daß Sie lügen; ich sehe es Ihnen an!«
    »Sie müssen verrückt sein, wenn Sie das wirklich glauben.«
    Bess drehte sich zur Fähre um, doch der Händler setzte ihr nach und packte ihren Arm.
    »Geben Sie mir die Informationspolle«, verlangte er. »Sie haben kein Recht … «
    Flaming Bess riß sich los, und schon bauten sich auch Di Grey und Ken Katzenstein drohend neben dem Händler auf. Trimalorius duckte sich. Ein falsches Lächeln verzerrte seine wulstigen Lippen. »Ich … Es tut mir leid. Ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist. Verzeihen Sie, meine Teure. Die Nerven … Natürlich glaube ich Ihnen. Sie würden mich nie betrügen.«
    Sie spürte seine Falschheit, aber sie war zu erschöpft, um sich noch weiter mit dem Händler auseinanderzusetzen. Vermutlich würde ihr Trimalorius selbst dann nicht glauben, wenn sie ihm die Informationspolle aushändigte und er den Speicherinhalt abrief.
    Bess seufzte.
    Im Grunde tat ihr Trimalorius leid. Sie hoffte, daß er mit der Zeit wieder zur Vernunft kommen würde.
    »Wir kehren zur NOVA STAR zurück«, sagte sie. Und dann, fügte sie in Gedanken hinzu, auf zur Erde — oder besser: zur Welt der Elektrischen Ritter.
    Sie atmete tief durch.
    Die Erde — endlich! Fast hatte sie nicht mehr daran geglaubt, daß sie die Erde jemals erreichen würde. Aber jetzt war das Ziel dieser phantastischen Odyssee in greifbare Nähe gerückt.
    Sie bestiegen die Raumfähre, und während Ken Katzenstein die Startvorbereitungen traf, aktivierte Flaming Bess das Funkgerät und nahm Verbindung mit der NOVA STAR auf. Es dauerte ungewöhnlich lange, bis sich das Schiff meldete, und als der Monitor hell wurde …
    »Wie schön, Sie wiederzusehen, Flaming Bess«, sagte Kriegsherr Krom mit einem Lächeln kalt wie Gletschereis. »Wie lange habe ich auf diesen Moment gewartet … !« Sein Gesicht wurde hart. »Ich erwarte, dass Sie sofort zu Ihrem … pardon, meinem Schiff zurückkehren. Sie haben dreißig Minuten Zeit. Für jede Minute, die Sie sich verspäten, werde ich einen von Ihren Leuten erschießen lassen.«
    Der Monitor wurde grau.
    Aus, dachte Bess betäubt. Aus und vorbei. Das ist das Ende … das Ende all unserer Hoffnungen.
     

10.
     
    Du stehst in der Zentrale der NOVA STAR, und du siehst dich um, und was du siehst, erreicht dich nicht. Du kümmerst dich nicht um das, was vor sich geht, und niemand kümmert sich um dich.
    Du bist ein Werkzeug, und das Werkzeug hat seine Aufgabe erfüllt.
    Du wartest, ohne zu warten. Du bist innerlich leer, und nichts wird diese Leere jemals füllen können.
    Dein Herr und Meister rekelt sich triumphierend im Servosessel der Kommandantin und verfolgt, auf dem Hauptbildschirm, wie sich die Raumfähre langsam dem Schiff nähert. Auf der Galerie und neben dem Zentralschotthaben sich die Klonsoldaten postiert. Sie warten wie du, doch im Gegensatz zu dir wissen sie, worauf sie warten.
    Auf Flaming Bess und ihre drei Begleiter. Ein Trupp Klonsoldaten ist von Kriegsherr Krom hinunter in den Unterdeckhangar geschickt worden, um sie gefangenzunehmen. Gegen die Übermacht der Klons haben sie keine Chance, und niemand wird ihnen helfen — die Flüchtlinge, die Raumsoldaten und SD-Männer sind noch immer bewußtlos. Und die Crew …
    Du blickst dich um, und du siehst Vira Mandala,
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