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Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv

Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv

Titel: Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv
Autoren: Thomas Ziegler
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(* siehe Flaming Bess 4: Das Grauen an Bord ) war Frust noch weniger bereit, den Kampf gegen die Kommandantin fortzusetzen.
    Zwei Tische weiter saßen Jasper »Chip« Chipansky, der Bordkybernetiker der NOVA STAR, und Samwell A. Goldberg, ein kleiner, drahtiger Mann mit einem spitzen, listig wirkenden Gesicht und den feuerroten Haaren der Bewohner des Eiry-Systems.
    Der Anblick des gerissenen Schwarzmarkthändlers zauberte ein frostiges Lächeln auf Gondelors Gesicht. Sie war überzeugt, daß es Goldberg gewesen war, der Vordermann Frusts Geheimlager in der Bugsektion des 3. Oberdecks geplündert hatte — zwei Tonnen Material, darunter zahlreiche elektronische Bauteile aus den Robotronic- Werken von Centrus, die von Frust unter großen Mühen unterschlagen worden waren. Sie gönnte dem Chefregistrator diese Schlappe. Hätte er auf sie gehört und das Material an einem wirklich sicheren Ort versteckt, hätte er jetzt einen wichtigen Faustpfand in der Hand; elektronische Bauteile waren Mangelware an Bord.
    Das schien auch Chipansky zu wissen. Der Computerfreak mit der schulterlangen, blau und orange gefärbten Haarmähne und dem stets übermüdet wirkenden Gesicht hatte gewiß nicht ohne Grund sein geliebtes Rechenzentrum verlassen. Manchmal hielt er sich tagelang in der Computersektion des Kommandodecks auf, um seine obskuren Experimenteam KI-Bordrechner durchzuführen.
    Gondelors Blicke wanderten weiter, zu Gahl Belfort, der blonden, scheuen Dragensteynerin, und Calvin Kospodin, dem neuen Befehlshaber der Raumsoldaten. In seiner purpurroten Flottenuniform war der große, kräftige Mann eine beeindruckende Gestalt, und mit unverhohlenem Neid fragte sich Gondelor, wie es einer völlig nichtssagenden Frau wie Gahl Belfort gelungen war, Kospodin zu umgarnen.
    Vielleicht hatte sie verborgene Qualitäten, dachte Gondelor zynisch. Innere Werte. Oder sie ist einfach nur gut im Bett.
    Die Lady drehte sich halb zur Seite, und plötzlich blitzte es in ihren kalten, harten Augen auf.
    Am Rand der Tanzfläche, dort, wo das Panzerglas des Panoramafensters in den schimmernden Stahl der Schiffszelle überging, stand ein sehniger, narbengesichtiger Mann in der kupfern geschuppten Rüstung der Allkämpfer von Clansholm.
    Ka, der Clansmann, Flaming Bess’ selbsternannter Paladin.
    Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und schien mit düsteren Blicken das Treiben auf der Tanzfläche zu verfolgen, doch Gondelor spürte instinktiv, daß der Clansmann mit den Gedanken woanders war.
    Und sie glaubte auch zu wissen, bei wem.
    Flaming Bess, dachte sie amüsiert. Unser harter Kämpfer ist in Flaming Bess verliebt. Eine Romanze, die unerfüllt bleiben wird; vor allem, nachdem Bess diesen Rhonn Endor kennengelernt hat …
    Lächelnd, mit schwingenden Hüften, glitt sie an den Tänzern vorbei und blieb neben Ka stehen. Der Clansmann ignorierte sie, sah starr ins Leere. Sanft legte sie ihm eine Hand auf die Schulter.
    »Unglücklich?« fragte Gondelor. Ihre Stimme klang rauchig, verführerisch, ein Tonfall, der oft genug die gewünschte Wirkung auf Männer erzielt hatte. Brüsk schob Ka ihre Hand fort. Gondelor ließ sich davon nicht irritieren. »Ich nehme an, Sie warten auf Flaming Bess. Wie wir alle … Glauben Sie, daß Bess noch kommt? Vielleicht ist ihr gar nicht nach diesem Trubel zumute. Ich meine, vielleicht zieht sie es vor, in ihrer Kabine zu bleiben und sich den Erinnerungen an Argylon hinzugeben … «
    Ka drehte langsam den Kopf und sah sie feindselig an. »Was wollen Sie, Gondelor?« fragte er barsch.
    »Ich? Nichts! Nur ein wenig Konversation machen.« Sie schenkte ihm ihr bezauberndstes Lächeln. »Außerdem taten Sie mir leid, so einsam und traurig unter all den fröhlichen Menschen …« Sie seufzte. »Ich bin eben eine sehr romantische Seele. Mir bricht es das Herz, wenn ich jemand an einer unglücklichen Liebe leiden sehe … Warum mußte sich Bess auch von diesem Höhlenmenschen den Kopf verdrehen lassen — wie hieß er doch gleich? Rhonn Endor?«
    Kas Gesichtsmuskeln verkrampften sich. »Verschwinden Sie!« stieß er hervor. »Sofort!«
    Sie tat erstaunt. »Ich bin Ihnen doch nicht zu nahe getreten, oder? Hätte ich gewußt, daß Ihnen das Thema so unangenehm ist, ich hättenie … «
    Ka schob sie grob zur Seite und ging davon, begleitet von Gondelors spöttischem Gelächter. Er ballte die Fäuste, und der Haß in ihm war heiß wie das Herz der Sonne. Aber der Haß galt nicht Gondelor; er kannte die Lady, er
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