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Flaming Bess 01 - Das Erbe der Erde

Flaming Bess 01 - Das Erbe der Erde

Titel: Flaming Bess 01 - Das Erbe der Erde
Autoren: Thomas Ziegler
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Kuppeldecke und brachte sie mit einem Schuß zum Einsturz. Trümmer regneten herab und begruben die Schatten unter sich, aber schon waren Bess und Ka durch die Öffnung in der Rückwand des Tempels und rutschten die Böschung hinunter. Der Tempel schwankte und stürzte grollend in sich zusammen. Bess blickte sich nicht um. Sie brach durch das Buschwerk am Fuß der Böschung, während der Boden bebte und ein Steinhagel auf die Wildnis niederging, die sich bis zu den fernen Türmen erstreckte. Hundert Meter weiter stolperten die Flüchtlinge durch das hohe, blaugrüne Gras.
    Aus den Augenwinkeln nahm sie eine Bewegung zwischen den knorrigen Bäumen wahr, die zur Linken das Gras verdrängten. Instinktiv ließ sie sich fallen; eine Energiegranate schoß über sie hinweg und detonierte in sicherer Entfernung. Röhrend entlud sich Kas Strahlgewehr und streckte den Herculeaner nieder, der hinter den Bäumen gelauert hatte.
    Bess kam hoch und rannte weiter, dicht gefolgt von Ka, der unablässig auf die Schatten zwischen den Bäumen feuerte. Hinter ihnen explodierten Energiegranaten, aber die Schüsse waren schlecht gezielt, und Kas Sperrfeuer hatte das Gras in Brand gesetzt. Der Rauch und die lodernden Flammen verbargen sie vor den Blicken der Herculeaner.
    Als sie die Flüchtlinge erreichten, waren die Türme des Magisterpalastes greifbar nah: ein weiter Ring aus blutroten und dunkelgrünen Lichtsäulen, die sich jenseits eines niedrigen Hügelzugs in den rauchverhangenen Himmel reckten. Hinter dem Hügel flimmerte die Luft und ließ die Umrisse der Türme verschwimmen; Bess erinnerte sich, daß Ka von einem Kraftfeld gesprochen hatte. Wahrscheinlich war das Flimmern ein optischer Nebeneffekt dieses Schutzschilds. Vom Palast war nur der Ring der hohen Türme sichtbar; der Blick auf das Hauptgebäude wurde durch den Hügelzug versperrt.
    Im Osten und im Westen kreisten keilförmige Maschinen über den Türmen und griffen die Kraftfeldkuppel mit farbenprächtigen Energiespiralen an. Wo die Spiralen den flimmernden Schild trafen, färbte er sich dunkel, hielt aber stand.
    Bess trieb die Flüchtlinge zur Eile an.
    Von den Türmen lösten sich schillernde Lichtsphären und schraubten sich langsam in die Höhe; kaum hatten sie das Kraftfeld passiert, schossen sie wie Kugelblitze auf die herculeanischen Maschinen zu und explodierten.
    Brennende Trümmer stürzten vom Himmel. Mit flammenden Düsen zogen sich die Angreifer zurück.
    Die Flüchtlinge stolperten den Hügel hinauf. Bess warf einen Blick über die Schulter; Dutzende von dunklen Gestalten stürmten durch das hohe Gras. Über der Ruine des Tempels tauchten mehrere der grauen Truppentransporter auf.
    »Kommandantin!«
    Ka stand auf dem Hügelkamm und gestikulierte.
    »Kommen Sie, Kommandantin!«
    Die ersten Energiegranaten wühlten sich unweit des Hügels in den Boden; Erdreich passelte auf Bess nieder. Von der Tempelruine brausten die tropfenförmigen Transportmaschinen heran. Oben auf dem Hügelkamm belegte Ka die vordringenden Herculeaner mit Sperrfeuer. Gebückt kletterte Bess den steilen Hügel hinauf. Als sie die Kuppe erreichte, explodierte dicht hinter ihr ein Energiegeschoß. Die Druckwelle riß sie von den Beinen. Sich mehrfach überschlagend, rollte sie die Böschung hinunter und blieb benommen liegen.
    Sie hörte Ka fluchen, aber dann war das Motorengedröhn der herculeanischen Maschinen so laut, daß es alles andere übertönte.
    Taumelnd kam Bess hoch.
    Ein Schatten verdunkelte den Hügel, monströs und drohend, und wie die Schnauze eines fliegenden Wales schob sich der Bug eines herculeanischen Truppentransporters über die Kuppe. Ka schoß, doch der Energiestrahl zog nur eine schmale Sengspur über den grauen Metallrumpf. Der Clansmann wirbelte herum und sprang. Beim Aufprall rutschte er aus, fiel, war sofort wieder auf den Beinen und gab einen zweiten Feuerstoß auf den Transporter ab.
    »Weg hier!« schrie Bess.
    Er stürzte davon. Der Transporter sank tiefer und hing nun dicht über dem Hügel. Eine Öffnung entstand im grauen Metall. Kaltes Licht fiel nach draußen, und im hellen Rechteck der Luke zeichneten sich die Umrisse herculeanischer Klon-Soldaten ab.
    Ein roter Lichtblitz zuckte aus Bess’ Waffe und schlug dicht neben der Luke in der Panzerung ein. Es gab ein eigenartiges saugendes Geräusch; im Bruchteil einer Sekunde breitete sich ein brandig roter Fleck über den stählernen Rumpf aus. Die ganze Maschine begann wie Eisen in einem
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