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Fish - Noch mehr Fish - Fuer immer Fish

Fish - Noch mehr Fish - Fuer immer Fish

Titel: Fish - Noch mehr Fish - Fuer immer Fish
Autoren: Stephen C. Lundin , Harry Paul , John Christensen
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Vertrauen
ich lasse es nicht zu, verschließe mich vor ihm

    So soll dies, mein kleines Gedicht,
wie der neue Mond, schmal und kaum zu sehen,
das erste Gebet sein, dass mich Vertrauen fassen lässt

    Das war also mit dem Ausspruch „Der Lehrer erscheint, sobald der Schüler bereit ist“ gemeint. Das Gedicht hatte ihr einen Augenblick der Einsicht beschert, und Mary Jane erkannte endlich, was sie lähmte und zurückhielt. Durch Dans plötzlichen Tod und unter dem Druck, als alleinerziehende Mutter für ihre Kinder verantwortlich zu sein, hatte sie jeden Glauben daran verloren, dass sie allein in der Welt zurechtkommen konnte. Sie riskierte nichts, weil sie Angst hatte, sie könnte scheitern und dann nicht mehr in der Lage sein, für sich und für ihre Kinder zu sorgen.
    In der Firma eine Reihe von Veränderungen anzustoßen, wäre ein Risiko. Wenn es schief ging, konnte sie ihren Job verlieren. Diese Möglichkeit bestand allemal. Dann überlegte sie, was für ein Risiko es bedeutete, nichts zu verändern. Verändern wir nichts, könnten wir alle unsere Jobs verlieren. Und es geht nicht nur darum. Ich will nicht an einem Ort arbeiten, an dem es weder Energie noch Leben gibt. Ich weiß, was diese Abteilung in einigen Jahren aus mir gemacht haben wird, und das ist keine schöne Vorstellung. Und wie werde ich als Mutter sein, wenn ich das geschehen lasse? Was für ein Beispiel werde ich meinen Kindern geben? Wenn ich am Montag mit dem Veränderungsprozess beginne, muss mein erster Schritt die Wahl meiner eigenen Arbeitseinstellung sein. Ich setze auf Vertrauen und Selbstvertrauen. Ich muss fest daran glauben, dass es mir gut gehen wird, was auch immer geschehen mag.
    Ich bin ein Stehaufmännchen; das habe ich bereits bewiesen. Es wird mir gut gehen, was auch passiert. Es ist Zeit, auf der Giftmülldeponie aufzuräumen. Nicht nur, weil es gut wäre für die Firma – wobei ich sicher bin, dass es für die Firma großartig wäre. Und auch nicht nur, weil ich dafür verantwortlich bin, das Problem zu lösen – das ist ein wichtiger Grund, aber einer, der von außen an mich herangetragen wurde. Der wahre Anstoß, etwas zu unternehmen, kommt aus mir selbst. Ich muss mein Selbstvertrauen zurückgewinnen, und dieses Problem in der Firma zu lösen wird mir dabei helfen.
    Sie erinnerte sich an eine Passage auf der Cassette: „Ich bin nicht der Meinung, dass Firmen Gefängnisse sein müssen – wir selbst sind es, die manchmal Gefängnisse aus ihnen machen, durch die Wahl unserer Arbeitseinstellung. Ich habe mir ein Gefängnis geschaffen, dessen Mauern mein eigener Mangel an Selbstvertrauen sind.“
    Die Gefängnismetapher kam ihr vertraut vor – sie war sich sicher, sie schon früher einmal in einem anderen Seminar, das sie besucht hatte, gehört zu haben. Als sie beim Kindergarten angekommen war und ihr Auto geparkt hatte, nahm sie als erstes ihr Notizbuch zur Hand und schrieb:

    Das Leben ist viel zu kostbar, um auch nur einen Bruchteil meines Tages, ganz zu schweigen von meiner gesamten Arbeitszeit, in einer Giftmülldeponie zu vergeuden. Ich will nicht so leben und ich bin mir sicher, meine Mitarbeiter werden dasselbe denken, sobald sie erkennen, dass sie eine Wahlmöglichkeit haben.
    Diese Abteilung ist schon sehr lange so, wie sie jetzt ist. Wenn ich hier etwas verändern möchte, ist das riskant; eine Erfolgsgarantie gibt es nicht. Aber vielleicht ist das gut so. Die Ereignisse der letzten Zeit haben mein Selbstvertrauen erschüttert. Wenn ich mich jetzt bewusst den unumgänglichen Risiken stelle, kann ich wieder Selbstvertrauen gewinnen. Tatsache ist, dass es wahrscheinlich ohnehin riskanter ist, nichts zu unternehmen, als das Risiko einzugehen, aktiv zu werden.
    Irgendwo in meinen Unterlagen gibt es etwas, das mir jetzt helfen könnte. Ich muss es finden, denn ich brauche jede Hilfe, die ich bekommen kann.

    Mit diesem Gedanken stieg sie aus, um ihre Tochter abzuholen.
    „Mami, Mami, deine Augen sind ganz nass, hast du geweint? Was ist denn los, Mami?“
    „Ja Schatz, ich habe geweint, aber es hat mir gut getan. Wie war dein Tag?“
    „Ich habe ein Bild von unserer Familie gemalt, willst du es sehen?“
    „Sicher, zeig mal her!“ Sie blickte auf das Blatt Papier und sah, wie die vier Figuren, die ihre Tochter gezeichnet hatte, sie ansahen: die Tochter, der Sohn, die Mutter – und der Vater. „Ach du liebe Zeit“, flüsterte sie. Schon wieder wird mein Selbstvertrauen auf die Probe gestellt.
    „Hol‘
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