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Fish - Noch mehr Fish - Fuer immer Fish

Fish - Noch mehr Fish - Fuer immer Fish

Titel: Fish - Noch mehr Fish - Fuer immer Fish
Autoren: Stephen C. Lundin , Harry Paul , John Christensen
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richtigen Einstellung ist alles andere zwecklos. Belassen wir es also dabei und heben uns die anderen drei für später auf. Nehmen Sie die erste Zutat und probieren Sie mal aus, was Sie damit in Ihrem dritten Stock ausrichten können. Rufen Sie mich einfach an, wenn Sie bereit sind, den nächsten Schritt zu wagen. Haben Sie unsere Nummer?“
    „Die steht doch überall hier angeschrieben!“
    „Ja, stimmt. Wir sind nicht übertrieben bescheiden, was? Also, bis bald – und danke für den Joghurt.“
Mut, etwas zu verändern
    Die nächsten zwei Tage hielt der Job Mary Jane gehörig auf Trab. Das war zumindest ihre Ausrede. Sie dachte oft an ihr Gespräch mit Lonnie und an die Idee, sich die eigene Arbeitseinstellung bewusst auszusuchen. Doch obwohl ihr die Philosophie des Fischmarktes zusagte, bemerkte sie, dass irgendetwas sie zurückhielt. Wenn du nicht sicher bist, hol‘ dir mehr Informationen, dachte sie.
    Am Freitag beschloss sie, Bill nach diesem Seminar zu fragen, das der Chef besucht hatte. Es konnte nicht schaden, etwas darüber zu erfahren, was ihn bekehrt hatte. Am Nachmittag rief sie Bill an.
    „Bill, wie kann ich mehr über dieses Arbeitsmoralseminar erfahren, an dem der große Häuptling teilgenommen hat?“
    „Warum interessiert Sie das? Das war irgend so ein ‚New Age‘-Mist, die verbringen wahrscheinlich den ganzen Tag mit Warmduschen. Warum wollen Sie Ihre Zeit mit so etwas verschwenden?“
    Mary Jane fühlte, wie die Wut in ihr hochstieg. Sie atmetetief durch und sagte: „Hören Sie mal zu, Bill, als ich diesen Job annahm, war uns beiden klar, dass es hier eine Menge zu tun gibt. Nun ist der Anspruch sogar noch gestiegen – und wir haben noch weniger Zeit zur Verfügung. Das ist Ihr Schlamassel genauso wie es meiner ist. Also, wollen Sie mir nun helfen oder das Leben schwer machen?“
    Ich kann nicht glauben, dass ich das gesagt habe, dachte sie. Hat aber richtig gut getan!
    Bill blieb gelassen, ihre unverblümte Art schien ihm überhaupt nichts auszumachen. „O.K., O.K. Kein Grund zur Aufregung. Hier liegt eine Cassette von diesem Seminar. Ich soll sie mir anhören, bin aber bis jetzt noch nicht dazu gekommen. Wollen Sie sich das Ding anhören und mir dann sagen, was drauf ist?“
    „Geht klar, Bill. Ich schaue vorbei und hole mir die Cassette.“
Eine denkwürdige Autofahrt
    Der Berufsverkehr nach Bellevue bewegte sich nur im Schneckentempo vorwärts, aber Mary Jane nahm keine Notiz davon. Sie überdachte ihre Situation. Wann habe ich mein Selbstvertrauen verloren? fragte sie sich. Mit Bill mal Klartext zu reden – das war das erste Mal seit langer Zeit, dass ich soetwas wie Courage aufbringe. Das erste Mal seit zwei Jahren, um genau zu sein, gestand sie sich ein, und begann endlich – nur halb bewusst – die Teile ihres Puzzles zusammenzusetzen. Ich habe einfach zu viel zu denken. Von ihren Gefühlen überwältigt, legte sie Bills Cassette ein.
    Aus den Lautsprechern kam eine sonore Stimme, die Mary Jane gleich in ihren Bann zog. Es war eine Aufnahme von Gedichten, die der Autor für arbeitende Menschen verfasst hatte, weil er glaubte, seine Verse könnten anderen helfen, mit den täglichen Leben fertig zu werden. Der Name des Dichters war David Whyte. Er sprach eine Weile und trug dann eines seiner Gedichte vor. Was sie hörte, wühlte sie auf. Seine Worte sprachen sie direkt an.
    Die Bedürfnisse der Firma und unsere Bedürfnisse als Arbeitnehmer sind dieselben. Kreativität, Leidenschaft, Flexibilität, mit ganzem Herzen dabei sein …
    Stimmt genau, dachte sie.
    Wir öffnen im Sommer unsere Autofenster auf dem Firmenparkplatz – nicht um die Schonbezüge vor der Hitze zu schützen, sondern weilnur sechzig Prozent von uns das Gebäude überhaupt betreten und der Rest von uns den ganzen Tag im Auto bleibt und dort draußen atmen muss. Wie wäre es wohl, würden wir unser gesamtes Ich mit zur Arbeit nehmen?
    Wer ist dieser Kerl? Dann, ohne jede Vorwarnung, kamen in ihr die Emotionen hoch, als David Whyte sein Gedicht „Vertrauen“ vortrug. Er sagte, er habe dieses Gedicht zu einer Zeit geschrieben, als er keinerlei Selbstvertrauen hatte:

Vertrauen
    von David Whyte

    Ich will über Vertrauen schreiben,
darüber, wie der Mond aufgeht
über dem kalten Schnee, Nacht für Nacht

    voller Vertrauen, selbst wenn seine volle Pracht vergeht
langsam schwindet bis zu jenem letzten schmalen
    Bogen und unwirklichen
    Hauch von Licht vor der endgültigen Dunkelheit
ich aber habe kein
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