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Fish - Noch mehr Fish - Fuer immer Fish

Fish - Noch mehr Fish - Fuer immer Fish

Titel: Fish - Noch mehr Fish - Fuer immer Fish
Autoren: Stephen C. Lundin , Harry Paul , John Christensen
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Tasche und schrieb:
    Man hat immer die Wahl, wie man seine Arbeit machen will, auch dann, wenn man sich die Arbeit selbs t nich t aussuchen kann.
    Dann dachte sie über die Worte nach, die sie eben niedergeschrieben hatte, und fragte: „Weshalb sollte man sich eigentlich die Arbeit selbst nicht aussuchen können?“
    „Gute Frage. Klar, man kann immer kündigen und hat so gesehen auch die Wahl, ob man einen Job machen möchte. Kündigen ist aber wohl nicht immer der Weisheit letzter Schluss – wenn man bedenkt, dass man ja oft auch anderen gegenüber Verantwortung hat. Das meine ich, wenn ich von Wahlmöglichkeiten spreche. Aber die Einstellung, mit der man an die Arbeit herangeht, kann sich jeder selbst aussuchen.“
    Lonnie fuhr fort: „Ich erzähle Ihnen einmal etwas über meine Großmutter. Die hat ihre Arbeit immer mit einemLächeln und einer Menge Liebe gemacht. Wir Enkelkinder wollten unbedingt in der Küche helfen, weil Geschirr spülen mit Großmutter so viel Spaß machte. Dabei wurden zahllose Geschichten erzählt. Für uns Kinder war das enorm wertvoll – ein durch und durch liebevoller Erwachsener.
    Inzwischen habe ich kapiert, dass es nicht so war, dass meine Großmutter das Geschirrspülen liebte. Sie ging aber mit Liebe an die Arbeit und das war ansteckend.
    Genauso haben meine Kumpel und ich erkannt, dass wir immer mit einer bestimmten Einstellung an die Arbeit am Fischmarkt herangehen. Wir können launisch hierher kommen und einen deprimierenden Tag haben. Wir können schlecht gelaunt zur Arbeit erscheinen und unseren Mitarbeitern und Kunden auf die Nerven gehen. Oder wir kommen vergnügt, heiter und mit guter Laune und verleben einen großartigen Tag. Es liegt an uns, wie unser Arbeitstag verläuft. Wir haben lange über diese Sache mit der Einstellung diskutiert und uns dann gesagt: wenn wir schon hier arbeiten müssen, dann sollten wir den Tag mit soviel Spaß wie möglich über die Runden bringen. Hört sich vernünftig an, oder?“
    „Das tut es allerdings.“
    „Die Vorstellung, dass alles nur an uns selbst liegt, hat uns so viel Schwung gegeben, dass wir gleich auch noch beschlossenhaben, weltberühmt zu werden. Es macht doch viel mehr Spaß, seinen Arbeitstag damit zu verbringen, ,weltberühmt‘ zu sein, als stinknormal wie alle anderen zu malochen. Verstehen Sie, was ich meine? Die Arbeit auf einem Fischmarkt ist kalt, nass, glitschig, es riecht nicht gerade angenehm und es ist eine ordentliche Plackerei. Aber zumindest haben wir die Möglichkeit, unsere Arbeitseinstellung zu bestimmen.“
    „Ja, ich denke, ich hab‘s verstanden. Sie entscheiden sich bewusst für die Einstellung, die Sie zur Arbeit mitbringen. Diese freie Entscheidung bestimmt, wie Sie an die Arbeit herangehen. Die Arbeit selbst nimmt Ihnen keiner ab, also sind Sie lieber der weltberühmte Pike Place Fischmarkt als ein Haufen gewöhnlicher Fischhändler. Klingt alles ganz leicht.“
    „Leicht zu verstehen, ja. Aber nicht ganz so leicht umzusetzen. Pike Place wurde nicht über Nacht zu dem, was es heute ist – das hat fast ein Jahr gedauert. Ich selbst war ein schwieriger Fall – man könnte sagen, ich war ein bisschen reizbar. Mein ganzes Leben war irgendwie außer Kontrolle. Ich habe wirklich nie viel darüber nachgedacht; ich dachte mir eben, ich weiß, wie der Hase läuft. Das Leben ist hart und ich muss auch hart sein. Dann, als wir beschlossen hatten, hier einen ganz besonderen Fischmarkt aufzubauen,wehrte ich mich zuerst gegen die Vorstellung, ich könnte mir selbst aussuchen, wie ich jeden Tag leben will. Ich war einfach zu sehr in meiner Opferrolle festgefahren. Eines Tages nahm mich einer von den älteren Kollegen beiseite, der wie ich in seinem Privatleben ziemlich harte Zeiten hinter sich hatte. Und der erklärte es mir, sozusagen von Fischhändler zu Fischhändler. Ich überlegte mir die Sache und beschloss, es eben zu versuchen. Inzwischen bin ich bekehrt. Ich weiß, dass sich jeder Mensch seine Einstellung aussuchen kann. Ich weiß es, weil ich mir meine ausgesucht habe.“
    Mary Jane war beeindruckt – von dem, was sie hörte und ebenso von ihrem Gegenüber. Sie blickte auf und bemerkte, dass Lonnie sie leicht belustigt ansah. Sie musste wohl zu träumen begonnen haben.
    „Entschuldigung. Ich werde es auf einen Versuch ankommen lassen. Was gehört noch zu Ihrem Erfolgsrezept?“
    „Dazu gehören vier Zutaten, aber das mit der Einstellung ist der Kern des Ganzen. Ohne die bewusste Wahl der
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