Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Firelight 2 - Flammende Träne (German Edition)

Firelight 2 - Flammende Träne (German Edition)

Titel: Firelight 2 - Flammende Träne (German Edition)
Autoren: Sophie Jordan
Vom Netzwerk:
vom Rudel akzeptiert werden wollte. Die vom Spielfeldrand aus zusehen musste, wie mir beides einfach zuflog. Bis wir nach Chaparral gezogen sind und sie dort ein neues Leben angefangen hat. Das ich ihr in der Nacht genommen habe, in der ich mich hinter einem Drakijäger her einen Abhang hinuntergestürzt habe.
    Als könnte sie Gedanken lesen, sieht Az sich um. »Wo ist denn Tamra überhaupt?«
    »Soll das heißen, du hast es noch nicht gehört?«
    »Was gehört?«
    »Sie ist bei Nidia.« Meine Lippen verziehen sich zu einem Lächeln, obwohl mir flau wird bei dem Gedanken an den Aufruhr, den es jetzt ganz sicher geben wird, da meine Schwester auf dem Weg ist, die nächste Wächterin des Rudels zu werden. »Sie erholt sich.«
    »Erholt sich wovon?«
    »Tamra hat sich verwandelt. Sie ist eine Wächterin.«
    Az’ Augen weiten sich. »Krass!« Sie pfeift durch die Zähne und saugt dann an ihrer Lippe. »Dann bist du jetzt wohl nicht mehr der einzige Hauptgewinn hier.«
    »Wohl nicht«, murmle ich und bin mir auf einmal nicht mehr sicher, ob das gut oder schlecht ist. Ich wollte immer ein ganz normaler Draki sein. Nichts Besonderes. Nicht der große Feuerspeier des Rudels, der unter ständiger Beobachtung und ständigem Druck steht. Jetzt erst wird mir klar, dass mein Sonderstatus vielleicht das Einzige ist, was mir Schutz bietet. Aber ich weiß auch, dass Tamras neu entdeckte Gabe bedeutet, dass das Rudel uns beide nur umso stärker an der kurzen Leine halten wird.
    Az spricht weiter. »Ich frage mich, ob ihr Cassian jetzt doch endlich Beachtung schenkt.«
    Der Boden knarzt und mir wird schlagartig bewusst, dass sich noch jemand außer uns im Raum befindet.
    Ich sehe auf und mein Gesicht wird ganz heiß bei dem Gedanken, dass Mum unsere Unterhaltung mitgehört haben könnte.
    Aber es ist gar nicht Mum. Es ist viel schlimmer.
    Die Hitze breitet sich immer weiter aus und überzieht jetzt auch meinen Hals. »Wie bist du hier reingekommen?«, will ich wissen, weil Mum ihn garantiert nicht einfach in mein Zimmer hätte hereinspazieren lassen. Zumindest nicht ohne Vorwarnung.
    Cassian sieht mich unverwandt an und seine Augen sind jetzt eher schwarz als violett. Violett sind sie nur, wenn er aufgeregt ist. Was anscheinend selten vorkommt.
    »Wie bist du hier reingekommen?«, wiederhole ich. Dann wird mir klar, dass das eine dämliche Frage ist. Er ist einer von ihnen. Einer derjenigen, die mich eingefangen haben. Er ist der zukünftige Anführer des Rudels, der Prinz , und kann kommen und gehen, wann er will. »Wo ist meine Mum?«, frage ich und versuche angestrengt, hinter seiner wuchtigen Gestalt etwas zu erkennen.
    »Unterhält sich mit meinem Vater.«
    Das lässt mich erschauern. Severin und meine Mutter haben sich noch nie besonders gut verstanden. Ich kämpfe gegen den Drang an, aus dem Zimmer zu stürmen, Mum zu finden und sie zu beschützen. Es ist echt lachhaft. Mum ist die große Beschützerin – sie passt immer auf mich auf. Sogar dann, wenn mir das gar nicht so recht ist.
    Also rühre ich mich nicht von der Stelle und bin gespannt, was Cassian zu sagen hat. Zumindest hoffe ich, dass er mir endlich sagt, was sie mit mir vorhaben. Ich würde es lieber von ihm hören als von Severin. Seit Big Rock sitzen wir im selben Boot. Zumindest rede ich mir das ein. Er sieht Az eindringlich an, als wolle er sie auffordern zu gehen. Damit ich mit ihm allein bin? Nein danke. Ich rutsche auf dem Bett näher an sie heran. Seine Augen verengen sich zu Schlitzen. Nachricht angekommen.
    »Und? Ich weiß, dass du mit deinem Vater gesprochen hast. Was ist dabei herausgekommen?« Ich atme tief ein und fühle mich bereit, dem zermürbenden Warten ein Ende zu machen, um endlich herauszufinden, ob sie mir die Flügel stutzen werden oder nicht. Weiß Severin, dass ich mich Jägern zu erkennen gegeben habe? Hat ihm Cassian das erzählt? Allein bei dem Gedanken wird mir ganz heiß. Mum würde das nie freiwillig preisgeben.
    »Es kommt schon alles in Ordnung, Jacinda.«
    »Dann werde ich also nicht bestraft?«
    »Ich konnte sie davon überzeugen, dass du freiwillig zurückkommen wolltest. Ich habe ihnen erzählt, dass du ganz wild darauf bist, wieder am Rudelleben teilzunehmen. Dass du dich benehmen und dich mehr an die Regeln halten wirst.« Seine Oberlippe kräuselt sich leicht und mir fällt wieder ein, was er mir in Chaparral gesagt hat, als er mich dort gefunden hatte. Dass er mich mag, weil ich anders bin als alle anderen hier. Jetzt will
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher