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Finsternis

Finsternis

Titel: Finsternis
Autoren: Asher Reed
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hört e sie das pfeifende Signal, das die Kannibalenwesen heranlocken sollte. Abby blickte zurück und sah das Kind, das Mädchen mit den schiefen Gesichtszügen. Und plötzlich war der Gedanke da, dass sie ihren Freund nicht sterben lassen konnte. Er war entkräftet und das Kannibalenwesen noch immer stark. Es hatte ihm ein Ohr abgebissen und kaute darauf herum … wie Hunde, die einen Knochen zum Nagen bekamen. Sie schritt zum Messer. Das Mädchen hinter ihr hatte das Fenster geöffnet und wollte das Kannibalenwesen warnen, es biss, es kaute, es war über Martin, der sich nicht wehren konnte und Abby stach zu!
      Martin schrie, sein Gesicht war über und über mit Blut verschmiert. Das Kannibalenwesen wol lte ihm einen Finger abbeißen.
      Abby stach erneut zu, tief! Sehr tief! Das Messer wurde in dem Wesen versenkt.
      Jetzt ließ es von Martin ab, es blickte Abby an. Seine geschundenen Hautfetzen ragten an seinem Körper hinab. Es hatte keine Fortpflanzungsorgane, es war hässlich, es war grässlich. Aus seinem Gesicht ragten zwei unförmige Augen hervor, der Mund stand offen und die Lippen waren schwarz, dazwischen rann Blut hervor.
      Das Kannibalenwesen brach zusammen.
      Abby kniete sich zu Martin und sagte: „Auf! Jetzt komm! Jetzt mach dich auf, wir schaffen das jetzt.“
      Martin versuchte aufzustehen, stützend hielt er sich an Abby fest, die ihn hoch hievte.
      „Mach mir jetzt keine Schande, Martin, wir gehen jetzt, komm.“ Sie gingen an der Pension vorbei, davor stand der Besitzer und sagte: „Ihr werdet nicht sehr weit kommen.“ Hinter ihm war sein kleines Mädchen, das lächelte und sagte: „Soviel Action seit der Eröffnung der Therme, genial. Ich denke, wir werden noch viel Spaß haben.“
      Der fette Mann lächelte, wunderte sich aber, dass es so lange dauerte, bis die Kannibalenwesen aus dem düsteren Wald kamen, um die Beute zu reißen.
     
    *
     
    Wir fanden eine Straße. Damien und ich waren voller Freude und marschierten drauf los . Verdreckt und müde hatten wir einen langen Marsch zurückgelegt … aber wir kamen nach einem halben Tag der Wanderung ins nächstgelegene Dorf. Dort wurden wir das erste Mal versorgt. Mitten im Dorf waren wir zusammengebrochen. Es waren freundlichen Leute, die uns sofort halfen.
      Ich berührte Damien zaghaft und küsste ihn. Die Menschenmenge , die um uns versammelt war, war etwas schockiert darüber, zwei Schwule zu sehen – oder dass es so was wirklich gab, nicht nur im Fernsehen!
      „Ich schätze, ich würde eine Rasur vertragen“, sagte Damien. Ich beschwichtigte ihn. „Ja, Schlaf auch“, sagte ich darauf. Und wir hörten den Krankenwagen und seine Sirene kommen.
      Seine Hand streichelte über meine Stirn und wir wurden ins nächstgelegene Krankenhaus gebracht. Als wir mit dem Nötigsten versorgt worden waren, erzählten wir der Polizei sofort, was wir im Söllnerwald erlebt hatten. Es waren schon mehrere Vermisstenanzeigen von Personen bei den Polizeirevieren eingegangen. In den letzten Tagen – seit der Thermeneröffnung – verschwanden einige, jetzt ergab es auch einen Sinn.
      Eine Armada bestehend aus Polizisten, freiwilligen Helfern und Feuerwehrleuten begannen den Söllnerwald zu durchforsten. Die Presse war natürlich mit dabei. Der Mann im Büro, der die Rezeption verwaltete, wurde mit dem Mädchen, das sich als seine Tochter entpuppte, die seine Schwester geboren hatte, festgenommen. Seine Schwester war im Wald bei den Kannibalenwesen ums Leben gekommen, deshalb lebte das kleine Gör bei ihm. Sie sagte aus, dass sie mit niemandem je Mitleid gehabt hatte. Warum auch? Sie wurde ebenso verachtet und Mitleid half niemandem wirklich weiter. Sie hegte nur einmal Sympathie zu den Opfern, nämlich zu Damien und Kevin, diese beiden hatte sie warnen wollen und ließ deshalb das Telefon im Nachbarszimmer Sturmläuten, damit sie aufwachen und sich vielleicht in Sicherheit bringen konnten. Dann hatte sie sie nie mehr gesehen.
      Die Polizei konnte aus dem düsteren Wald eine Frau und ihren Freund bergen. Sie waren die einzigen Überlebenden. Ihm fehlte ein Ohr , wäre fast daran verblutet und sie steht nach wie vor unter Schock.
      Die Kannibalenwesen wurden im düsteren Wald nicht g efunden.
     
     
     
     
     
     

Epilog
    8 Monate später
     
    „Jetzt red keinen Scheiß, die Geschichte ist heiß, Kevin!“ Mein bester Freund Samuel Hallen hatte sich mal wieder verausgabt und meinen Roman als Erster gelesen und wollte eine
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