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Finsternis über Gan (German Edition)

Finsternis über Gan (German Edition)

Titel: Finsternis über Gan (German Edition)
Autoren: Uwe Buß
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im Englischunterricht in der Schule besonders angestrengt, denn die Freundschaft mit Joe und Pendo, die von Kindesbeinen an Englisch gelernt hatten, war ihnen sehr wichtig. Hier in Gan gab es allerdings kein Sprachproblem. Jeder sprach in seiner Muttersprache, und sie verstanden sich trotzdem. Das war eines der Geheimnisse von Gan.
    »Oh, wie schön, euch alle zu sehen«, rief Chika begeistert.
    »Ja, ist das nicht toll«, teilten die anderen ihre Freude und redeten wild drauflos.
    »Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie überrascht ich war, als Elbachur plötzlich bei mir in Amerika auftauchte.«
    »Ich konnte es auch nicht glauben …«, sagte Finn lachend. »Ein echtes Bergmännchen von Gan in Frankfurt am Main. Verrückt!«
    Die Mädchen lachten, weil es ihnen ebenso ergangen war. Sie plauderten munter drauflos und erzählten von ihren Besuchern, die sie zu Hause überrascht hatten.
    »Nur schade, dass Elbachur, Alon, Alfrigg und Daniel nicht mit hierhergebracht wurden«, trübte Pendo die Freude.
    »Ich war eben auch geschockt, als Elbachur nicht mehr neben mir war. Ich hatte es so sehr gehofft«, sagte Joe.
    »Ich frage mich nur, wie wir unsere Aufgabe hier ohne die vier erledigen sollen«, meinte Chika.
    Pendo, Joe und Finn nickten nachdenklich. Sie waren zwar alle begeistert darüber, wieder in Gan zu sein, einem der Gärten Gottes, wie es Nebijah genannt hatte, aber der Gedanke, ohne ihre erwachsenen Freunde ein neues Abenteuer in Gan bestehen zu müssen, löste Unbehagen aus.
    »Wenn ich Daniel richtig verstanden habe, scheint die Lage in Gan ziemlich ernst zu sein«, sagte Pendo.
    Alle wurden still und riefen sich die Gespräche, die sie mit ihren Besuchern geführt hatten, in Erinnerung.
    »Ja, Alon hat mir auch gesagt, dass wir so schnell wie möglich zu König Farlon reisen sollten«, bestätigte Chika. »Wir müssen ihm unbedingt sagen, wie gefährlich das geplante Gesetz ist. Ich kann gar nicht verstehen, wie er überhaupt auf so eine verrückte Idee kommt. Er scheint ja ganz von Sinnen zu sein. Dabei war er als Bürgermeister so extrem vorsichtig. Das passt so gar nicht zu ihm.«
    »Dann lasst uns gleich losgehen. Wir werden schon herausfinden, was da los ist«, rief Joe mit Feuereifer, »außerdem warten draußen bestimmt schon Davina und das Einhorn Nathanus auf uns.«
    Pendo musste lachen. »Dir kann es immer noch nicht schnell genug gehen«, sagte sie zu Joe.
    Joe wurde trotz seiner braunen Haut sichtlich rot um die Ohren und knurrte: »Ist ja schon gut. Ich freu mich halt.« Er ärgerte sich über die Zurechtweisung Pendos, die immer lieber erst mal in Ruhe nachdachte und nicht gleich lospreschte.
    »Wir haben noch nicht mal probiert, Nebijah zu rufen«, wandte Chika ein.
    »Aber sie soll doch weg sein. Seit es einen König in Gan gibt, wurde sie nicht mehr gesehen«, entgegnete Joe.
    »Ja, das hat Alon mir auch erzählt. Aber nur weil sie sich den Bewohnern von Gan nicht zeigt, heißt das noch lange nicht, dass sie sich uns nicht zeigt«, beharrte Chika.
    »Du hast recht! Ich würde sagen, wir probieren es einfach«, sagte Pendo und zeigte auffordernd zu dem goldenen Tisch mit den Stühlen.
    Den vieren wurde es ganz warm. Als sie sich vor einem Jahr zum ersten Mal auf die Stühle gesetzt hatten, war ihnen die Hüterin der Lebensströme erschienen. Diese Begegnung hatte ihr ganzes Leben verändert. Denn Nebijah hatte ihnen den Auftrag gegeben, den gefährlichen Weg durch Gan zur Quelle des Lebens zurückzulegen, in der Hoffnung, dass die ausgetrocknete Quelle wieder zu fließen beginnt, wenn sie dort an der Quelle dieAmulette vereinigen würden. So nahmen sie ehrfürchtig ihre Plätze ein und legten ihre Amulette in die Vertiefung auf den Tisch.
    »Vier Ströme geben Leben und Kraft bis an die Enden der Erde.« Das waren die Worte, die auf dem steinernen Kreis nun zu erkennen waren. Die vier berührten mit den Händen die Amulette. Es war ein ergreifender Moment, und obwohl sie kaum Hoffnung hatten, dass die Amulette diesmal etwas bewirken könnten, quoll zu ihrem Erstaunen dennoch die goldene Flüssigkeit zwischen ihren Fingern hervor, aus der sich eine Kugel bildete, die in die Luft aufstieg, zerplatzte und sich neu zusammensetzten. Wie in der Vergangenheit entstand nun vor ihren Augen Nebijah, aber ganz anders …
    »Was ist denn das? Es sieht zwar aus wie Nebijah, aber wir können durch sie hindurchsehen«, verwunderte sich Joe.
    »Das ist ein Hologramm«, staunte Finn.
    »Ein was?«,
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