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Fieses Karma

Fieses Karma

Titel: Fieses Karma
Autoren: Jessica Brody
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Artikel.«
    Mason wischt die Vorstellung lachend weg und macht eine Dose Malzbier auf. »Die freuen sich nur, weil ich die Schulverwaltung überzeugt habe, dass wir im nächsten Jahr neue Bücher brauchen.«
    Jade schnaubt verächtlich. »Sorry, Mason, aber neue Bücher interessieren doch niemanden – vor allem nicht die Schüler der Oberstufe – genauso wenig wie sonst irgendwas, was die Schulverwaltung angeht.«
    Er trinkt einen Schluck. »Es wird sie spätestens dann interessieren, wenn sie ihr neues Algebrabuch aufmachen und feststellen, dass nicht jede einzelne Seite vollgekritzelt ist.«
    Jade und Mason streiten sich noch ein paar Minuten lang darüber, doch ich höre ihrer Unterhaltung kaum zu, weil ich etwas ganz anderes sehe. Heather Campbell kommt direkt auf unseren Tisch zu.
    »O Gott«, murmle ich. »Seht mal, wer da kommt.«
    Jade, Angie und Mason wenden gleichzeitig den Kopf.
    »Schaut nicht so auffällig hin!«, sage ich und merke selbst, wie schrill meine Stimme klingt.
    Angie schüttelt den Kopf. »Jetzt wird mir das zu albern. Ich habe keine Lust, mir ihr hohles Geschwätz anzuhören.« Mit diesen Worten steht sie auf, wirft ihre leere Chipstüte in den nächsten Abfalleimer und steuert auf den Eingang zu, nicht ohne Heather im Vorbeigehen grob anzurempeln. Heather lässt sich davon kein bisschen beeindrucken und kommt ungerührt näher.
    In diesem Augenblick merke ich, dass ich sie die ganze Zeitunverhohlen anstarre. Aber wie sehr ich mich auch bemühe, ich schaffe es nicht, den Blick abzuwenden. Heather trägt superenge Jeans, die sich so an ihre Hüften schmiegen, als wären sie extra für ihren Körper maßgeschneidert. Ihr Haar schimmert selbst hier im Neonlicht der Cafeteria, was ich bei dem grellen Licht einfach nicht für möglich gehalten hätte.
    Als sie an unseren Tisch tritt, wirft sie das Haar über die Schulter, legt eine Hand auf die Tischplatte und beugt sich vor. »Hi, Mason. Hi, Madison«, sagt sie und betont dabei jede einzelne Silbe meines Vornamens. Eigentlich nennen alle mich Maddy – alle außer ein paar Lehrern und meiner alten Großmutter an den seltenen Tagen, an denen sie sich überhaupt an mich erinnert.
    Mason lächelt höflich und erwidert unbeeindruckt: »Hi, Heather.«
    Ich bemühe mich, gelassen zu bleiben. »Hi, Heather«, kiekse ich mit ziemlich hoher Stimme und räuspere mich sofort.
    »Superfoto in der Zeitschrift, Mase«, sagt sie und schürzt die Lippen ein wenig.
    »Danke«, antwortet er leichthin – ganz der coole Schulsprecher. »Maddy hat es ausgesucht.«
    Ich nicke etwas zu eifrig. »Stimmt. Ich habe es ausgesucht.«
    Was machst du denn? , ermahne ich mich insgeheim. Hör auf, ihm alles nachzuplappern!
    »Wie auch immer, es ist eine gute Wahl«, sagt Heather so würdevoll, als wäre sie gerade einem Jane-Austen-Roman entstiegen.
    »Danke«, stottere ich und werfe Jade einen Blick zu. Sie tut mir ein bisschen leid. Bisher behandelt Heather sie wie Luft. Doch ich bin sicher, dass Heather nicht weiß, wie Jade heißt, und zu höflich ist, um nachzufragen. In unserem Jahrgang sind schließlich über vierhundert Schüler, und man kann unmöglich erwarten, dass Heather die Namen im Jahrbuch auswendig lernt, nur weil sie zufällig das beliebteste Mädchen der ganzen Schule ist.
    Heathers mokkabraune Augen blitzen. »Übrigens«, fährt siefort, »hab ich mich vor dem Mittagessen mit Spencer Cooper unterhalten, und wir würden uns beide freuen, euch am Samstagabend im Apartment dabeizuhaben.«
    Ich sehe Jade kurz an, und sie zieht wissend die Augenbrauen hoch.
    »Also, was hältst du davon, Mason?« Heather legt den Kopf schräg und schenkt ihm ein strahlendes Lächeln.
    »Also, ich weiß nicht so recht, ob –«, fängt Mason an, doch ich trete ihm unter dem Tisch gegen das Schienbein und schneide ihm das Wort ab. »Wir kommen auf jeden Fall!«, sage ich strahlend.
    Mason wirft mir einen verständnislosen Blick zu und reibt sich das schmerzende Bein, während Heather sich mir mit einem seltsamen Lächeln zuwendet. »Super«, sagt sie und wirft ihr Haar gelassen nach hinten. »Dann sehen wir uns wohl am Samstag.« Sie dreht sich auf ihren rosa Ballerinas um, und ich blicke ihr sehnsüchtig nach, während sie durch die Cafeteria zu Jenna zurückgeht.
    »Mensch, Maddy«, jammert Mason, der sich immer noch das Schienbein reibt. »Das hat richtig wehgetan.«
    Doch ich höre es gar nicht. Ich befinde mich immer noch in einer Art Trance, während sich mein
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