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Fibromyalgie endlich erkennen

Fibromyalgie endlich erkennen

Titel: Fibromyalgie endlich erkennen
Autoren: Wolfgang Brueckle
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Teilen des Körpers vom Kopf bis zu den Füßen.
Auftreten von Müdigkeit und schneller Erschöpfung.
Wenig erholsamer Nachtschlaf.
Folge: Angst, schlechte Stimmung, depressive Gedanken.
Fibromyalgie und Rheuma
    Traditionell wird das Fibromyalgie-Syndrom zu den rheumatischen Erkrankungen gezählt, da die im Vordergrund stehenden Beschwerden als Schmerzen an den Bewegungsorganen verspürt werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) versteht unter Rheuma einen Oberbegriff für Erkrankungen, die mit Schmerzen an den Bewegungsorganen einhergehen, also an den Knochen, Gelenken, Sehnen, Muskeln, Bändern, Gelenkkapseln und Schleimbeuteln. Häufig sind rheumatische Beschwerden auch mit Bewegungseinschränkung verbunden.
    Die Forschung der letzten Jahrzehnte hat jedoch gezeigt, dass Rücken, Muskulatur und Sehnen zwar am Anfang der Erkrankung eine auslösende Rolle spielen, später jedoch, wenn die Erkrankung chronisch geworden ist, nur noch »Begleitmusik« sind. Die treibenden Kräfte liegen dann im Zentralnervensystem, dem Gehirn und dem Rückenmark. Der Schmerz hat sich verselbstständigt und benötigt zur Auslösung keine Schädigung eines Gewebes mehr. Wir werden später hierauf zurückkommen. Zu Recht wird nun von einer Schmerzerkrankung gesprochen, auch wenn diese weiterhin mit »rheumatischen « Beschwerden einhergeht.
    Der Begriff Rheuma kommt von dem griechischen Wort für »fließen«. Damit haben die alten Griechen schon sehr anschaulich rheumatische Schmerzen beschrieben, die häufig wechselnd von einer Gelenkregion in die andere wandern. Aber auch der »fließende« Charakter der Rheumabeschwerden im Sinne von ausstrahlenden Schmerzen wird mit dem Begriff anschaulich dargestellt.
    Was unterscheidet nun ein Syndrom von einer Krankheit? Diese Unterscheidung hat eher wissenschaftliche Bedeutung. Streng genommen sind Krankheiten allein die Syndrome, die nur eine einzige Ursache für ihre Entstehung aufweisen. Klarer wird es sicher an einem Beispiel: Eine Rippenfellentzündung ist erst mal ein Syndrom, denn sie kann zahlreiche Auslöser haben. Ist sie aber nachweisbar durch die Erregerder Tuberkulose verursacht, kann man sie als »Krankheit« bezeichnen. Diese strenge Unterscheidung wird natürlich im Alltag nicht gemacht. Der Name Fibromyalgie-Syndrom soll aber an dieser Stelle schon mal ganz klar aussagen, dass wir es hier sicher nicht mit einer einzigen Ursache zu tun haben, sondern dass es zahlreiche Auslöser gibt. Auch wir werden im weiteren Text mit den Begriffen abwechseln.
    WISSEN
    Bedeutung des Begriffs »Fibromyalgie-Syndrom«
    Das Wort Fibromyalgie-Syndrom kommt von fibra (lat. für Faser), mys (griech. für Maus) bzw. muskulus (lat. für Mäuschen oder Muskel) und algos (griech. für Schmerz), wörtlich übersetzt also Faser-Muskel-Schmerz. Der Begriff beschreibt den Schmerz, der häufig am Muskel-Sehnen-Übergang auftritt. Der zusätzliche Anhang »Syndrom« stammt ebenfalls aus dem Griechischen und bedeutet »Zusammenkommen«. Gemeint ist ein Zusammentreffen bestimmter Krankheitszeichen (Symptome).
Die Einteilung rheumatischer Erkrankungen
    Ganz kurz soll an dieser Stelle auf die Einteilung rheumatischer Erkrankungen eingegangen werden. Dabei lässt sich zeigen, was alles das Fibromyalgie-Syndrom nicht ist.
    In vier große Gruppen werden die Rheuma-Erkrankungen aufgeteilt:
die entzündlichen Erkrankungen der Gelenke, der Wirbelsäule und der Weichteile
die degenerativen, also verschleißbedingten Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen
die sogenannten pararheumatischen Erkrankungen
die nicht entzündlichen weichteilrheumatischen Erkrankungen
    Beim Fibromyalgie-Syndrom handelt es sich also nicht um eine entzündliche Erkrankung wie bei der chronischen Polyarthritis, der Bechterew'schen Erkrankung oder der Polymyalgia rheumatica.
    Wir haben es auch nicht mit einer Verschleißerkrankung zu tun wie bei der Arthrose, die an den Gelenken auftritt, oder bei der Spondylose, die an der Wirbelsäule zu finden ist.
    Pararheumatische Erkrankungen sind Folgen von Stoffwechselstörungen, die als Gicht an Gelenken oder Osteoporose und ihren Folgen an der Wirbelsäule auftreten können. Sie haben keine Verbindung zum Fibromyalgie-Syndrom.
    Allein die weichteilrheumatischen Erkrankungen zeigen Verwandtschaft zumFibromyalgie-Syndrom. Zu ihnen gehören u. a. der Tennisellbogen, der aufgrund von Zugluft verspannte Nacken und die beim Heben schmerzhafte Schulter. Häufig treten in einer Gelenkgegend mehrere
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