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Fibromyalgie endlich erkennen

Fibromyalgie endlich erkennen

Titel: Fibromyalgie endlich erkennen
Autoren: Wolfgang Brueckle
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versicherung keine nennenswerte Besserung erbracht hatte. Zu dieser Zeit kam ich zu meinem jetzigen Hausarzt. Er war sich ziemlich sicher, dass ich an einer Fibromyalgie litt, und erklärte mir, dass all die vielen Beschwerden und Diagnosen, die ich inzwischen hatte, zum Beschwerdebild der Fibromyalgie gehörten. Ein Rheuma tologe bestätigte die Diagnose, und beide Ärzte rieten von der Bandscheibenoperation ab.
    Endlich die richtige Diagnose
    Das ist jetzt fünf Jahre her. Die Schmerzen sind beileibe nicht verschwunden. Aber ich bin stärker geworden. Ich habe nicht mehr die große Angst vor der unbekannten Krankheit und nicht mehr den Druck, dass ich immer wieder einen neuen Spezialisten aufsuchen muss, um nichts unversucht zu lassen. Ich weiß, dass mein Arzt mir meine Beschwerden glaubt und mit mir gegen die Krankheit verbündet ist, auch wenn man keine Wunder erwarten darf.
    Kaum noch Medikamente
    Ich habe inzwischen gelernt, dass meine Krankheit keine große Seltenheit ist. Von Zeit zu Zeit treffe ich mich mit anderen Betroffenen und kann Menschen, die mit der Krankheit noch nicht so gut zurechtkommen, mit meiner Erfahrung helfen. Ich nehme jetzt kaum noch Medikamente und habe sogar – was ich mir immer gewünscht hatte – mit dem Reitsport begonnen. Ich mache täglich eine Viertelstunde Gymnastik und gehe wöchentlich schwimmen.

    Schmerzen plagen viele Fibromyalgie-Patientinnen.
    Viel geholfen hat mir auch eine dreivierteljährige Gesprächstherapie, der ich anfangs sehr skeptisch gegenüberstand. Ich dachte, das wäre das klare Eingeständnis, einen psychischen Knacks zu haben. Dabei fühlte ich mich im Kopf eigentlich sehr normal. Die Therapie hat mir im doppelten Sinn den Rücken gestärkt, und ich habe verstanden, dass ich dabei etwas Außerordentliches und etwas Gutes für mich tue. Ich habe den hohen Anspruch an mich und andere, dem ich immer hinterherhinkte, heruntergeschraubt und habe nicht mehr das zwingende Bedürfnis, es allen (einschließlich meinen Ärzten und Therapeuten) recht zu machen.
    Neues Selbstvertrauen
    Mein Mann hat sich inzwischen von mir getrennt; er sagt, er verstehe mich nicht mehr und komme mit mir nicht mehr zurecht. Offensichtlich habe ich mich sehr verändert, aber ich kann mich selbst wieder leiden und bin überzeugt, dass ich auch meine Krankheit besiegen werde.«
Verlauf der Erkrankung
    Wie am Beispiel von Melanie S. zu sehen ist, entwickelt sich das volle Krankheitsbild der Fibromyalgie selten in kurzer Zeit. Ausgangspunkt ist meist ein einfaches Beschwerdebild, meist ein Rückenschmerz, wie er bei fast allen Menschen einmal oder mehrfach im Leben auftritt. Zu diesem Zeitpunkt spricht man natürlich noch nicht von einer Fibromyalgie.
    Plötzlich breitet sich das Beschwerdebild weiter aus, anstatt unter den üblichen Therapien wieder zu verschwinden. Auch hier handelt es sich noch nicht um ein Fibromyalgie-Syndrom; vielleicht aber kann man die Entwicklung manchmal schon erahnen. Schlafstörungen und andere Symptome außerhalb der Bewegungsorgane treten auf. Immer wieder kommt etwas Neues hinzu, und das Ganze wird zunehmend chronisch.
    Der Krankheitsverlauf ist sehr unterschiedlich und hängt von vielen Faktoren ab. Manchmal kommt es am Anfang auch zu monatelanger, manchmal jahrelanger völliger oder weitgehender Rückbildung der Beschwerden. Oft ist der Verlauf aber auch von Anfang an kontinuierlich ansteigend.
    Natürlich beeinflussen auch therapeutische Maßnahmen die Erkrankung, wenn auch in der Regel keine völlige Heilung eintritt. Sie können die oftmals sehr starken Schmerzen und die anderen Symptome so weit lindern, dass meist eine befriedigende Lebensqualität mit der Fähigkeit, den Alltag wieder zu meistern, erreicht wird.
    Trotz der belastenden chronischen Schmerzen ist die Erkrankung nicht lebensbedrohend und führt auch bei langem Verlauf nicht zur Gelenkversteifung oder zu Zerstörungen an der Wirbelsäule, der Muskulatur und den inneren Organen, wie manche Betroffene befürchten.
    WICHTIG
    Krankheitsverlauf bei Fibromyalgie
    Bei allen Formen der Fibromyalgie gibt es wellenförmige Schwankungen. Morgens sind die Beschwerden meist stärker als abends und in der nasskalten Jahreszeit im Frühjahr und Herbst heftiger als im Sommer. Zu jedem Zeitpunkt kann eine teilweise, selten auch eine völlige Rückbildung des Beschwerdebildes erfolgen. Ein erneutes Auftreten ist jedoch ebenfalls möglich.
Die Geschichte der Fibromyalgie
    Korrekt ausgedrückt, spricht man
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