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Fibromyalgie endlich erkennen

Fibromyalgie endlich erkennen

Titel: Fibromyalgie endlich erkennen
Autoren: Wolfgang Brueckle
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Monate
der rechten und linken Körperhälfte
Schmerzen mehr als 3 Monate
ober- und unterhalb der Taille
Generelle Druckempfindlichkeit
Druckschmerzen
an mindestens 11 von 18 definierten Druckpunkten (wie ACR 1990; nicht zwingend erforderlich)
Beschwerden wie auf → Seite 22 genannt
Ausschluss ähnlicher Erkrankungen
ACR-Diagnosekriterien von 2010 (bisher vorläufig).
Symptom
Diagnosekriterien
I. Schmerzen
an Hals-, Brust-, Lenden-Wirbelsäule, Brustkorb, Bauch, rechte/linke Schulter, rechter/linker Oberarm, rechter/linker Unterarm, rechter/linker Unterschenkel, rechter/linker Oberschenkel, rechte/linke Hüfte, rechter/linker Kiefer
II. Schweregrad

der Erschöpfung/Müdigkeit tagsüber
des nicht erholsamen Schlafs
der Konzentrations-/Gedächtnisstörung
jeweils

    0 = kein Problem,
    1 = leichtes oder gelegentliches Problem,
    2 = mittelgradiges/häufiges Problem,
    3 = massives/Dauerproblem
III. Generell für alle Symptome gilt
0 = kein Symptom,

    1 = wenige Symptome,
    2 = mittlere Anzahl an Symptomen,
    3 = sehr viele Symptome
IV. Ausschluss anderer Schmerzursachen
Für die Diagnose müssen alle Symptome mehr als 3 Monate vorhanden sein und folgende Punktzahl aufweisen: für I. ≥7 und II. + III. ≥5 oder I. 3–6 und II. + III. ≥9.
    Da die Fibromyalgie bislang nicht zusätzlich durch Laboruntersuchungen oder andere technische Untersuchungen (siehe → Seite 35 f. ) bestätigt werden kann, müssen ähnliche Erkrankungen, mit denen die Fibromyalgie verwechselt werden könnte, ausgeschlossen werden.
    Natürlich schützt Fibromyalgie nicht vor anderen rheumatischen Erkrankungen, sodass zusätzlich eine entzündliche Gelenkerkrankung und in der zweiten Lebenshälfte auch Verschleißerkrankungen der Wirbelsäule oder Arthrosen vorhanden sein können. Besonderes Augenmerk wird vom Untersucher auf den Rücken gerichtet, da Fehlstellungen der Wirbelsäule die Entwicklung einer Fibromyalgie begünstigen können. Entzündlich-rheumatische Erkrankungen wie die chronische Polyarthritis oder Spondyloarthritiden (Morbus Bechterew und verwandte Krankheiten) weisen in bis zu zehn Prozent Häufigkeit zusätzlich ein Fibromyalgie-Syndrom auf.
    Gelegentlich werden auch »trigger points« gefunden. Hierbei handelt es sich um knotige, teilweise auch bandförmige Verhärtungen der Muskulatur (Myogelosen). Diese können vor allem im Nacken und oberhalb der Gesäßmuskulatur ertastet werden. Sie sind meist druckschmerzhaft mit zusätzlichem ausstrahlenden Schmerz.

    Kleine Auswahl typischer Schmerzdruckpunkte bei Fibromyalgie (nach einer amerikanischen Veröffentlichung zu den Kriterien der Fibromyalgie).
    Besonders druckschmerzhaft sind bei der Fibromyalgie folgende Körperstellen:
Bestimmte Partien der Rückenmuskulatur, insbesondere Muskelansätze am Hinterkopf, an der seitlichen Halswirbelsäule, am Übergang vom Nacken zur Schulter (Trapeziusmuskulatur), am Schulterblatt und an den Muskelansätzen am Beckenkamm.
An den Armen liegen die schmerzhaften Stellen an Schultern und Ellbogen.
Im Bereich der Beine finden sich Tender Points am großen Oberschenkelhöcker an der seitlichen Hüfte und beidseits an den Knien.
Weitere druckempfindliche Stellen sind die Kiefermuskulatur und die Brustbeinverbindungen zum Schlüsselbein und den Rippen.
    Die Tender Points können im Krankheitsverlauf deutlich zu –, aber auch abnehmen. Während sie nach den ACR-Kriterien von 1990 noch obligatorisch waren und eine geringe Anzahl die Erkrankung infrage stellte, ist dies in der Leitlinie von 2008 und auch in den vorläufigen ACR-Kriterien von 2010 nicht mehr der Fall.
    Speziell für Verlaufsbeobachtungen, aber auch zur Kontrolle therapeutischer Effekte, kann die Druckmessung mit einem Dolorimeter erfolgen. Hierbei wird natürlich nicht der Schmerz gemessen, sondern die Druckstärke. Diese wird langsam ansteigend erhöht, bis der mit dem Gerät ausgeübte Druck als Schmerz wahrgenommen und geäußert wird. Die Geräte messen entweder elektronisch oder mechanisch nach dem Prinzip einer umgekehrten Federwaage.

    Mechanisches Druckdolorimeter zur Schmerzmessung.
    Ein nicht seltener Untersuchungsbefund bei Fibromyalgie ist eine Pannikulose. Hierbei ist die Fettgewebestruktur knötchenförmig, oft auch großporig verändert und reagiert auf Druck und beim Kneifen sehr schmerzhaft.
    WISSEN
    Pannikulose
    Am häufigsten findet sich die Pannikulose bei Frauen, die in die Wechseljahre kommen, oft kombiniert mit Übergewicht. Schultern, Knie und Hüften sind am
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