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Fibromyalgie endlich erkennen

Fibromyalgie endlich erkennen

Titel: Fibromyalgie endlich erkennen
Autoren: Wolfgang Brueckle
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Gedächtnis- und Wortfindungsstörungen führten dazu, dass einige amerikanische Ärzte den Begriff Hypersensitivitäts-Syndrom für die Fibromyalgie vorschlugen. Untersuchungen ergeben glücklicherweise auch für die hier genannten Beschwerden meist keine Organschädigungen, da die Störungen in der Regel durch eine Verspannung der Muskulatur, Irritation von Nerven sowie mit innerer Anspannung erklärt werden können.
Häufig auftretende Beschwerden bei Fibromyalgie
allgemeine Leistungsschwäche
Neigung zu schneller Erschöpfung, Müdigkeit und Schlappheitsgefühl (Fatigue-Symptomatik)
Schlafstörung
Steifigkeit
am Morgen Schwellungsgefühl in den Händen und im Gesicht
kalte Hände und Füße
Wetterempfindlichkeit, besonders auf Kälte, Nässe, Wind
Kreislaufprobleme mit Schwarzwerden vor den Augen bei schnellem Aufstehen
Schwindelgefühl
Beschwerden im Bereich des Verdauungssystems
Brennen beim Wasserlassen
schmerzhafte Menstruationsbeschwerden
gesteigerte Atmung bis zur Hyperventilation
Herzklopfen
Gefühlsstörungen in den Händen, im ganzen Arm und in den Beinen
unruhige Beine (Restless-Legs-Syndrom)
migräneartige Kopfschmerzen
Seh- und Hörstörungen
Empfindungsstörungen
Konzentrations-, Gedächtnis- und Wortfindungsstörungen
depressive Beschwerden, Ängste
    Viele Fibromyalgie-Patientinnen klagen auch über depressive Symptome, z. B. ständiges Grübeln, plötzlichen Tränenfluss ohne erkennbaren Auslöser, aber auch über Verzweiflung, allgemeine Interesselosigkeit und Rückzug vom gesellschaftlichen Leben; andere berichten über eine Angstsymptomatik. Wie vielfältig sowohl die organischen als auch die seelischen Symptome bei der Fibromyalgie sein können, zeigt die folgende Krankengeschichte der Melanie S.
    Melanie S.
    Meine Krankheitsgeschichte
    Melanie S. hatte schon in der Schule immer wieder Kreuzschmerzen, sodass ihr im Alter von zwölf Jahren eine Gipsschale für die Nacht angefertigt wurde, an die sie mit Grauen zurückdenkt. Nach der Pubertät ging es ihr für wenige Jahreganz gut, und nur eine Blinddarmoperation ist erwähnenswert. Nach Abschluss der Realschule mit siebzehn ging Melanie S. für ein Jahr nach England zum Fremdsprachenunterricht. Sie fühlte sich bei der ersten und auch der zweiten Gastfamilie aus verschiedenen Gründen sehr unwohl und musste sich wegen starker Nacken- und Schulterschmerzen in ärztliche Behandlung begeben. Kurze Zeit später schmerzten auch Ellbogen und Knie.
    »Nach fünf Monaten kehrte ich nach Deutschland zurück, da ich sehr große Schmerzen hatte und mich allgemein krank und schwach fühlte. Der Hausarzt dachte nach einer Laboruntersuchung an Rheuma und empfahl, die Mandeln zu entfernen. Doch die Beschwerden blieben. Einige Rheumamittel und Schmerztabletten halfen nur kurze Zeit, und ich bekam zusätzlich Magenbeschwerden. Zu dieser Zeit trennte sich mein Vater von meiner Mutter und zog aus.
    Inzwischen waren auch die Kreuzschmerzen wieder aufgetreten. Einmal waren die Beschwerden so heftig, dass ich ohnmächtig wurde. Bei einer Kernspintomografie wurde dann ein leichter Bandscheibenvorfall festgestellt. Ich war häufig sehr traurig, da meine Freundinnen in die Diskothek gingen und ich wegen der Rückenschmerzen und allgemeinen Erschöpfung früh im Bett lag. Aufgrund der Schmerzen konnte ich aber nur wenige Stunden mit Unterbrechungen schlafen. Häufig hatte ich auch Bauchschmerzen, verstärkt während der Menstruation.
    Schmerzen und Erschöpfung nahmen überhand
    Eigentlich wollte ich eine Friseurlehre machen, doch traute ich mir das wegen meiner vielen Krankheiten nicht zu. Glücklicherweise fand ich eine Lehrstelle in der Verwaltung. Mit 21 Jahren habe ich geheiratet. Leider haben wir aber keine Kinder bekommen. Zwischenzeitlich ging es mir einige Jahre etwas besser. Als ich 25 war, wurde bei neuen Untersuchungen – die Bauchschmerzen quälten mich erneut – ein Myom, eine gutartige Gebärmuttergeschwulst, entdeckt. Da mir die Ärzte eine Operation empfahlen und auch eine Besserung der Kreuzschmerzen in Aussicht stellten, willigte ich ein. Leider wurde meine Hoffnung bezüglich der Rückenschmerzen nicht erfüllt. Meine Krankheitszeiten häuften sich, und ich hatte große Ängste, wie es weitergehen sollte.
    Jetzt stellte sich auch die Frage, ob eine Operation des Bandscheibenvorfalls, der durch eine Untersuchung in der Röhre erneut bestätigt worden war, versucht werden sollte, nachdem auch eine stationäre Rehabilitation über die Renten
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