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Fey 08: Im Zeichen der Schwerter

Fey 08: Im Zeichen der Schwerter

Titel: Fey 08: Im Zeichen der Schwerter
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Griff um Lukes Schulter wurde fester. »Drei was?«
    »Ich kann die Insel fühlen«, murmelte Coulter. »Ich bin immer dagewesen und jemand, der so ist wie ich.«
    »Wer?« fragte Adrian gespannt.
    Coulter zuckte die Achseln. Seine Schultern hoben und senkten sich vor dem Nachthimmel. »Ich weiß es nicht. Er ist weit, weit weg.«
    »Und jetzt gibt es noch einen Dritten?« fragte Luke.
    Coulter nickte. »Im Süden. Wo der Irrlichtfänger herkommt.«
    »Und was hat das alles zu bedeuten?« wollte Luke wissen.
    Adrian wußte es. Das war es, worüber die Fey dauernd redeten, woran sie die ganze Zeit dachten. Endlich war Verstärkung gekommen und hatte irgendwie die Berge im Süden eingenommen.
    Mit Hilfe eines Zauberers.
    Wie hatte Rugad die Zauberer immer genannt?
    Die mächtigsten der Fey.
    »Ist der ehemalige Rocaan denn ein Zaubermeister?« fragte Adrian.
    Coulter blieb so plötzlich stehen, daß Adrian fast mit ihm zusammengestoßen wäre.
    »Dieser Mann ist der ehemalige Rocaan?«
    »Ja«, bestätigte Adrian.
    »Woher willst du das wissen? Du warst doch nie sonderlich religiös.«
    »Ich habe ihn nicht wiedererkannt«, gab Adrian zu. »Aber einer der Männer hat ihn mit ›Heiliger Herr‹ angesprochen, und die alte Frau hat ihn ›Matthias‹ genannt. Der Ehrentitel des Rocaan lautet Heiliger Herr, und der Name des Einundfünfzigsten Rocaan, der damals abgedankt hat, war Matthias. Wo könnte er sich besser verstecken als hier?«
    »Außerdem haßt er die Fey«, setzte Coulter leise hinzu.
    »In der Tat«, erwiderte Adrian. »Und zwar so sehr, daß er Gabes Mutter getötet hat.«
    »Ich hätte es wissen müssen.« Coulter zitterte. Sie standen jetzt Schulter an Schulter, und Adrian spürte, wie Coulters Schaudern auch ihn erfaßte.
    »Wie denn?« beschwichtigte Adrian. »Er hat den Tabernakel schon verlassen, bevor du auf unseren Hof gekommen bist. Wann hättest du ihn jemals zu Gesicht bekommen sollen?«
    Davor hatte Coulter im Schattenland gelebt. Adrian war einer der wenigen Inselbewohner gewesen, die Coulter damals gekannt hatte.
    »Als ich … Gabe gerettet habe«, antwortete Coulter, und mit diesem kurzen Satz verschwieg er so vieles. Er hatte Gabe nicht einfach nur gerettet. Er hatte ihn wiederhergestellt, einen Bund mit ihm geschlossen und dafür gesorgt, daß er am Leben blieb. »Da habe ich ihn gesehen. Gabe sah, was mit seiner Mutter passierte. Ich sah den Mann, der Gift auf ihren Kopf schüttete.«
    Gift. Der Ausdruck, den die Fey benutzten. Coulter hatte viel von den Fey übernommen. Fast seine gesamte Weltanschauung.
    »Aber der untere Teil seines Gesichts war doch verbunden«, wandte Adrian ein. »Wie härtest du ihn da erkennen sollen?«
    »Er war verbunden, weil Leen ihn angegriffen hat«, erklärte Coulter.
    Da erinnerte sich Adrian plötzlich wieder. Leen hatte erzählt, sie habe den Inselbewohner getötet, der Gabes Mutter auf dem Gewissen hatte.
    Daß er noch lebte, hatten sie nicht geahnt. Adrian fragte sich, wie das möglich war. Was war auf jener Brücke geschehen?
    Es war jene Nacht gewesen, in der Coulter behauptet hatte, er spüre die Anwesenheit eines dritten Zaubermeisters. Coulter hatte gewußt, daß der Rocaan nicht tot war, aber er hatte nicht gewußt, daß der Rocaan dieser dritte Zaubermeister war.
    Jetzt zitterte Adrian ebenfalls. »Du hast gesagt, er sei genau wie du«, wiederholte er stockend. Er mußte sichergehen, daß er Coulter richtig verstanden hatte.
    »Stimmt.«
    »Ist er ein Zaubermeister?« fragte Adrian.
    »Das ist ein Feywort«, wich Coulter aus.
    »Aber er ist einer, nicht wahr?«
    Coulter nickte. »Ich dachte, wir könnten ihn für unsere Zwecke einspannen. Zwei Zaubermeister gegen den einen des Schwarzen Königs. Das wäre perfekt.«
    »Also hast du ihn dazu gebracht, uns zu treffen?«
    »Nein«, sagte Coulter. »Er ist einfach aufgetaucht.«
    Adrian fröstelte heftiger. »Einfach aufgetaucht?« wiederholte er.
    »Ja«, bestätigte Coulter. Dann legte er seine Stirn an die von Adrian. Es war nur eine winzige Berührung, aber sie verriet Adrian, daß Coulter Trost suchte. »Er hat behauptet, er sei auf der Suche nach den Fey. Er sucht Gabe.«
    »Aber er wußte nicht, wer Gabe ist«, erinnerte ihn Adrian. »Nicht einmal, als du seinen Namen erwähnt hast.«
    Coulter hob abrupt den Kopf. Der tröstliche Druck und die Wärme verschwanden wieder. »Du hast recht«, bestätigte Coulter. »Das wußte er nicht.«
    »Aber er wußte, daß sich Fey in der Gegend aufhalten.
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