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Fey 08: Im Zeichen der Schwerter

Fey 08: Im Zeichen der Schwerter

Titel: Fey 08: Im Zeichen der Schwerter
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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kann es.«
    »Ich weiß«, seufzte Nicholas. Er hätte seinem Sohn gern alles erklärt, aber dafür hatten sie jetzt keine Zeit. »Aber wir können es uns nicht leisten, auch noch dich zu verlieren, Gabe. Was ist, wenn du nicht mehr zurückkannst?«
    Coulter hörte gespannt zu. Er hockte sich auf die Fersen, musterte Nicholas mit schmalen Augen und sagte dann: »Warum tust du es nicht selbst?«
    »So etwas können nur Fey«, erwiderte Nicholas.
    »Ich bin kein Fey«, widersprach Coulter.
    Nicholas ranzelte die Stirn. Natürlich war der Junge kein Fey. »Willst du damit sagen, auch du könntest so etwas tun?«
    Der Junge sah jedenfalls eindeutig nicht wie ein Fey, sondern wie ein typischer Inselbewohner aus.
    Coulter zuckte die Achseln. »Ich glaube schon.«
    »Du glaubst es?« wiederholte Nicholas. »Aber du bist ein Inselbewohner.«
    »Er ist ein Zaubermeister«, korrigierte Gabe. »Er kann es.«
    »Aber er müßte Nicholas’ Verbindung benutzen«, gab Jewel zu bedenken.
    »Das müßte ich auch«, meinte Gabe.
    »Aber …«
    »Es wäre einfacher«, sagte Coulter in die Luft. Nicholas merkte, daß der Junge versuchte, mit Jewel zu sprechen. »Ich sehe die Verbindung ganz deutlich. Ich könnte versuchen, sie zu bereisen.«
    »Zaubermeister können so etwas zwar«, gab Jewel zu, »aber sie haben nicht so viel Zeit und Geschick wie Visionäre. Zaubermeister verfügen über fast alle Zauberkünste der Fey, aber gerade weil sie so vielseitig sind, sind die einzelnen Fähigkeiten begrenzter.«
    »Sie meint«, übersetzte Nicholas, »daß du nicht so viel Zeit haben würdest wie Gabe.«
    »Ich weiß«, entgegnete Coulter. »Aber dafür besitze ich mehr Fähigkeiten als er. Vielleicht finde ich Arianna schneller.«
    Vielleicht war Coulter sogar dem Schwarzen König besser gewachsen.
    »Du besitzt kein Schwarzes Blut, oder?« erkundigte sich Nicholas sicherheitshalber.
    »Er ist doch ein Inselbewohner«, meinte Gabe.
    Jewel sah Nicholas an.
    Nicholas hielt noch immer schützend eine Hand auf seine Tochter. »Wenn Gabe Arianna findet und der Schwarze König auch dort ist, dann tritt genau das ein, wovor die Schamanin immer gewarnt hat: Schwarzes Blut wendet sich gegen Schwarzes Blut. Wenn wir Coulter schicken, kann das nicht passieren.«
    Jewel stieß einen Seufzer aus. Die Glasflaschen an der Wand zitterten leise wie in einer sanften Brise. »Daran habe ich nicht gedacht.«
    »Ich habe keine Angst vor dem Schwarzen König«, trumpfte Gabe auf.
    »Das solltest du aber«, konterte Nicholas. »Laß Coulter zuerst gehen.«
    »Nur, wenn ich ihm folgen darf, falls es zu lange dauert.«
    »Das ist zu gefährlich«, warnte jetzt auch Coulter. »Dein Vater hat recht.«
    »Dann gehe ich eben ohne eure Hilfe«, beharrte Gabe trotzig.
    »Ich dachte immer, du kannst deine Schwester nicht leiden«, stichelte Coulter.
    »Ich habe versprochen, ihr zu helfen.«
    »Sich herumzuzanken hilft ihr jedenfalls nicht weiter«, mischte sich Jewel wieder ein.
    Gabe verstummte. Dann sah er Coulter an. »Na schön«, knurrte er. »Aber du unternimmst nichts ohne Ariannas Zustimmung.«
    »Wenn ich sie finde«, versprach Coulter.
    »Das reicht nicht«, beharrte Gabe.
    Ein Schauder überlief Nicholas. Wovor wollte Gabe sie warnen? Aber darüber nachzudenken, war jetzt keine Zeit.
    »Fangen wir endlich an«, befahl Nicholas. »Coulter, suche meine Tochter.«
    Coulter nickte knapp. Er warf einen letzten Blick auf Gabe, der beleidigt die Unterlippe vorschob, und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Ich weiß nicht, wie es sich anfühlen wird«, wandte er sich an Nicholas. »Ich muß deine Verbindung benutzen. Ich weiß nicht, was das für dich bedeutet, verstehst du?«
    Nicholas holte tief Luft. Er war bereit, das Risiko einzugehen. In dieser Höhle entschied sich sein Schicksal. Sein Schicksal und das der Blauen Insel.
    Wie die Schamanin gesagt hatte, manchmal mußte man ein Opfer bringen.
    »Ja«, erwiderte er. »Ich vertraue darauf, daß du mir meine Tochter zurückbringst.«
    »Ich werde währenddessen auf dich aufpassen«, versprach Jewel.
    Nicholas lächelte sie an. Das würde sie bestimmt.
    Gabe schluckte so laut, daß es von den Höhlenwänden widerhallte. »Ich bilde die Nachhut«, verkündete er. »Wir dürfen nicht meinen Vater und meine Schwester gleichzeitig verlieren.«
    Coulter blickte ihn an, als sei er traurig, daß Gabe ihn nicht in die Aufzählung eingeschlossen hatte.
    »Oder Coulter«, ergänzte Gabe widerstrebend.
    Coulter nickte
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