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Fey 05: Der Schattenrpinz

Fey 05: Der Schattenrpinz

Titel: Fey 05: Der Schattenrpinz
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Notiz nahm, »ich kann nicht begreifen, wie die Fey von Süden her in unser Land eindringen konnten. Zu beiden Seiten der Küste sind die Klippen viel zu steil. Mein Vater hat als junger Mann die Insel einmal umsegelt, und er hat erzählt, daß die Felsen an der Küste völlig glatt und steil ins Meer abfallen. Sie sind unbezwingbar.«
    Nicholas konnte ein Lächeln über dieses leicht zu durchschauende Ablenkungsmanöver nicht unterdrücken. Canter wollte damit offensichtlich die Unterhaltung überspielen, die bei Nicholas’ Eintreten jäh abgebrochen war. »Trotzdem müssen wir die Behauptung ernst nehmen«, entgegnete Nicholas. »Heute morgen ist mir von Fey im Süden der Insel berichtet worden, und heute abend sind keine Landbesitzer aus dem Süden hier. Unsere Schwierigkeit besteht vor allem darin, daß wir einen Plan entwickeln müssen, ohne genaue Informationen über unsere Gegner zu haben. Wir wissen nicht genau, wie sie hergekommen sind, wir haben keinerlei Kenntnis über ihre Truppenstärke, und wir wissen auch nicht, ob sie Zauber mitgebracht haben, die wir noch nicht kennen.«
    »Ihr habt richtig gehandelt, als Ihr ihnen sagtet, wir würden uns nicht ergeben«, meinte Zela.
    »Das hoffe ich«, erwiderte Nicholas. »Ich warte eigentlich immer noch auf ein Gespräch über die ganze Angelegenheit. Ich kann einfach nicht glauben, daß der Schwarze König tatsächlich seine eigene Familie angreift. Unter den Fey wird eine solche Handlungsweise geächtet.«
    »Das hat man Euch zumindest erzählt«, sagte Canter.
    »Erst heute abend hat die Schamanin der Fey es mir noch einmal bestätigt. Ich habe vor dem Bankett mit ihr gesprochen. Sie glaubt auch, daß der Schwarze König hier ist, obwohl man ihr nichts von seiner Ankunft erzählt hat. Sie hat mir gesagt, die Fey auf der Blauen Insel seien dann ebenfalls in Gefahr.«
    »Geschieht ihnen nur recht«, murmelte Lord Egan.
    Nicholas kommentierte diese Bemerkung nicht weiter. »Ich habe nach dem Rocaan geschickt. Ich hätte auch Monte herbeirufen lassen sollen, aber das hole ich gleich nach. Ich habe das Gefühl, daß uns nicht mehr viel Zeit bleibt.«
    »Ist es nicht ungewöhnlich, daß der Schwarze König uns gewarnt hat?«
    Nicholas nickte zustimmend. »Ich vermute, das sollte eine höfliche Geste sein, mit der er gleichzeitig meine Kinder wissen läßt, daß er hier ist. Damit wäre das Dilemma des verwandten Blutes gelöst, dem die Fey hier gegenüberstehen. Nach der Tradition der Fey dürfen meine Kinder keinesfalls an diesem Kampf teilnehmen.«
    »Werden sie sich daran halten?« erkundigte sich Canter.
    Nicholas lehnte sich zurück. Schon während der ersten Invasion hatte er sich über diesen Punkt mit seinem Vater gestritten. Damals war er anderer Ansicht gewesen, aber jetzt vertrat er dieselbe Meinung wie sein Vater. »Sie sind die Thronerben. Sie dürfen ihr Leben nicht durch eine Schlacht in Gefahr bringen.«
    »Für die Moral der Truppe wäre es vielleicht nicht schlecht, Eure Kinder mitten im Kampfgetümmel zu sehen. Bei Euch hat es damals ja auch funktioniert«, sagte Miller.
    War diese Bemerkung sarkastisch gemeint? Nicholas beschloß, nicht darauf einzugehen.
    »Sire«, erhob Canter jetzt wieder die Stimme, »ich weiß nicht, ob Ihr weise handelt, indem Ihr Eure Kinder an unserer Zusammenkunft teilnehmen laßt. Sie sind zur Hälfte Fey.«
    Nicholas unterdrückte seinen aufsteigenden Ärger. »Sie wurden als Inselbewohner erzogen.«
    »Trotzdem …«
    Die entschlossene Geste, mit der Nicholas sich daraufhin auf den Tisch stützte, brachte Canter zum Schweigen. »Trotzdem«, sagte Nicholas mit besonders leiser und gefährlicher Stimme, »sind sie meine Kinder und damit die Thronfolger. Sie haben mehr Recht darauf, in diesem Zimmer zu sein als Ihr.«
    Canter warf den anderen einen Blick zu, der von niemandem erwidert wurde. Nicholas wollte gerade weiterreden, als die Tür geöffnet wurde.
    Arianna trat leicht errötend ein. Das Mal an ihrem Kinn war deutlich zu sehen. Sebastian schlurfte hinter ihr her. Er trug dasselbe Gewand wie sie vorhin beim Verlassen des Empfangssaales. Sie hatte an alles gedacht.
    Ariannas Haar fiel offen herab; sie war in Reithose und ein langärmeliges Hemd gekleidet. Sie war ihrer Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten.
    »Entschuldigt unsere Verspätung«, sagte sie. »Sebastian hatte Mühe, mich zu finden.«
    »Wir haben Euch beim Bankett vermißt, Prinzessin«, äußerte Lord Enford. Es klang aufrichtig.
    »Ich war im
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