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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)
Autoren: Gail Carriger
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Prognose zu?«
    Lord Akeldama nickte. »Ja, meine liebste Ringelblume.«
    Lady Maccon sah daraufhin weniger verärgert und eher nachdenklich aus.
    »Lord Akeldama schien die beste Lösung zu sein«, gab sich Professor Lyall überzeugt.
    Darauf rümpfte Lord Maccon die Nase und schnaubte verächtlich.
    Professor Lyall, Lord Akeldama und Lady Maccon taten so, als hätten sie es nicht bemerkt.
    »Er ist der einflussreichste Schwärmer der Umgebung«, fuhr Professor Lyall fort. »Er verfügt über eine ansehnliche Anzahl von Drohnen. Sein Haus ist zentral gelegen, und als Wesir handelt er im Auftrag von Königin Victoria. Nur wenige würden es wagen, sich mit ihm anzulegen.«
    »Dolly, Sie alter Schmeichler!« Lord Akeldama versetzte Lyall mit dem Handrücken einen spielerischen Klaps.
    Professor Lyall ignorierte es. »Außerdem ist er Ihr Freund.«
    Lord Akeldama sah zur Decke empor, als sinniere er über die amourösen Spielchen der dort abgebildeten Kerubim. »Ich möchte hinzufügen, dass die Vampirhäuser aufgrund eines gewissen unaussprechlichen Vorfalls in diesem Winter eine Ehrenschuld mir gegenüber haben. Mein Vorgänger im Amt des Wesirs hat die Sache damals in seine eigenen lilienweißen Hände genommen, ohne dass die Häuser irgendeine Kontrolle auf sein Handeln ausgeübt hätten. Dass er mein Drohnen-Schätzchen entführte, ist und bleibt völlig unentschuldbar, und dieser nicht unbedeutenden Tatsache sind sie sich sehr wohl bewusst. Ich halte eine Blutschuld und beabsichtige, ihnen mit diesem Arrangement die Zähne zu zeigen.«
    Alexia sah ihren Freund an. Seine Haltung und Miene waren so entspannt und wirkten so leichthin wie immer, doch um seinen Mund lag ein harter Zug, der andeutete, dass er tatsächlich meinte, was er sagte. »Das ist eine ziemlich ernst zu nehmende Aussage von jemandem wie Ihnen, Mylord.«
    Der Vampir lächelte und zeigte dabei seine Fangzähne. »Weide dich besser an dieser Erfahrung, mein kleines Cremetörtchen. Es wird vermutlich nie wieder vorkommen.«
    Lady Maccon nagte an ihrer Unterlippe und nahm auf einem von Lord Akeldamas edlen und hochlehnigen Stühlen Platz. In letzter Zeit fiel es ihr schwer, sich von Sofas und aus Sesseln wieder zu erheben, deshalb ließ sie sich nicht mehr auf Polstermöbel ein.
    »Oh, ich kann überhaupt nicht klar denken.« Verärgert darüber, dass ihr Verstand so verschwommen war – Resultat von Schlafmangel, körperlichem Unwohlsein und Hunger –, rieb sie sich den Bauch. Sie schien all ihre Zeit entweder essend oder dösend zu verbringen; manchmal döste sie ein, während sie aß, und ein- oder zweimal hatte sie sogar während des Essens gedöst. Die Schwangerschaft hatte ihr bezüglich der menschlicher Nahrungsaufnahme völlig neue Möglichkeiten aufgezeigt.
    »Oh, verflixt noch mal, ich bin praktisch am Verhungern.« Sie war wütend über sich selbst und ihre Schwäche angesichts des ungeborenen Ungemachs.
    Sofort zogen alle drei Männer etwas Essbares aus ihren Westentaschen, um es ihr zu kredenzen. Professor Lyall reichte ihr ein in braunes Papier gewickeltes Schinkensandwich, Lord Maccon einen vom Wetter gegerbten Apfel und Lord Akeldama eine kleine Schachtel Konfekt. Der gesamte Werwolfshaushalt war seit Monaten in ständiger Alarmbereitschaft: Wenn sich Alexias Laune trübte, musste sofort Essen herbeigeschafft werden, sonst flogen die Fetzen, oder – schlimmer noch – Lady Maccon brach in Tränen aus. Einige der Rudelmitglieder knisterten sogar, wenn sie sich bewegten, da sie in ihrer Verzweiflung überall am Leib Zwischenmahlzeiten bunkerten.
    Alexia entschied sich, alle drei Gaben anzunehmen, und begann zu essen, wobei sie mit dem Konfekt anfing. »Also sind Sie aufrichtig dazu bereit, mein Kind zu adoptieren?«, fragte sie Lord Akeldama zwischen zwei Bissen und sah dann ihren Mann an. »Und du bist gewillt, ihm das zu gestatten?«
    Lord Maccon verlor seine amüsierte Haltung. Er kniete sich vor seine Frau und blickte zu ihr hoch, während er ihr die Hände auf die Knie legte. Sogar durch all die Schichten ihrer Röcke hindurch konnte Alexia spüren, wie groß und rau seine Handflächen waren. »Ich strapaziere BUR und das Rudel über Gebühr damit, für deine Sicherheit zu sorgen, Weib. Ich habe sogar darüber nachgedacht, die Coldsteam Guards einzuberufen.« Verdammt sollte er sein, dass er so gut aussah, wenn er sich ganz verlegen und demütig gab! Es machte ihre Entschlossenheit völlig zunichte. »Nicht, dass ich bei einem
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