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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)
Autoren: Gail Carriger
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erschreckt, dass sie sich in ihrem Geschirr aufbäumten.
    In klassischer Werwolfsmanier wartete Lord Maccon nicht erst ab, bis er wusste, was überhaupt los war, sondern hechtete, sich noch im Sprung verwandelnd, aus der Tür und landete als wütender Wolf auf der Straße.
    Er ist zwar ungestüm, dachte seine Frau, aber dabei sieht er auch so schrecklich gut aus.
    Sie befanden sich bereits außerhalb des eigentlichen Stadtgebiets von London und auf einer der vielen Landstraßen in Richtung Barking, die schließlich nach Woolsey Castle abzweigen würde. Was immer die Pferde hatte scheuen lassen, es schien auch Lord Maccon ziemlich zuzusetzen. Alexia streckte den Kopf hinaus, um nachzusehen.
    Igel. Hunderte davon.
    Lady Maccon runzelte die Stirn und sah genauer hin. Der Mond war erst halb voll, und obwohl es eine klare Sommernacht war, fiel es schwer, Einzelheiten auszumachen. Nach ihrem ersten Eindruck unterzog sie die kugeligen Angreifer einer erneuten Einschätzung. Die Tierchen waren viel größer als Igel, mit langen grauen Stacheln. Sie erinnerten sie an Kupferstiche, die sie einmal in einem Buch über das schwärzeste Afrika gesehen hatte. Wie war noch gleich der Name dieser Viecher gewesen? Irgendetwas mit Schweinen? Ach ja, Stachelschwein. Die hier sahen wie Stachelschweine aus. Zu ihrer völligen Verblüffung schienen sie außerdem in der Lage zu sein, ihre Stacheln auf ihren Ehemann abzuschießen. Jedes Mal, wenn sich eines der mit bösartigen Widerhaken versehenen Geschosse in sein fellbedecktes Fleisch bohrte, heulte Conall schmerzerfüllt auf und wand sich, um es mit den Zähnen herauszureißen.
    Dann schien er teilweise die Kontrolle über seine Hinterläufe zu verlieren.
    Ein Betäubungsmittel?, schoss es Alexia durch den Sinn. Sind sie mechanisch? Sie schnappte sich ihren Sonnenschirm und streckte die Spitze aus dem zerbrochenen Fenster. Während sie den Schirm mit einer Hand fester umklammerte, aktivierte sie mit der anderen den Magnetstörfeldsender, indem sie das entsprechende Lotosblatt am Griff bewegte.
    Doch die Tiere griffen Conall weiterhin an, ohne auf die unsichtbaren Störwellen zu reagieren, sie wurden nicht einmal langsamer. Entweder war der Parasol kaputt, was Alexia bezweifelte, oder die Kreaturen verfügten über keine magnetischen Bestandteile. Vielleicht waren sie tatsächlich so biologisch, wie Alexia anfangs gedacht hatte.
    Nun, wenn sie biologisch sind … Lady Maccon zog ihren Revolver.
    Der Earl hatte sich dagegen ausgesprochen, dass seine Frau eine Feuerwaffe bei sich trug, bis die Vampire das Attentat mit dem Soßenkännchen inszenierten. Danach hatte er Alexia mit nach draußen hinter Woolsey Castle genommen, zwei Mitgliedern seines Rudels befohlen, hin- und herzulaufen und dabei hölzerne Teller über die Köpfe zu halten, und hatte ihr das Schießen beigebracht. Dann hatte er ihr eine kleine, aber elegante Waffe gekauft, aus amerikanischer Herstellung und herrlich tödlich. Es war ein Colt Patterson vom Kaliber .28, eine Spezialanfertigung mit kürzerem Lauf und Perlengriff – ersteres, um ihn besser verbergen zu können, und das zweite, damit er zu Lady Maccons Haarschmuck passte.
    Alexia nannte den Revolver Ethel.
    Sie konnte Woolseys Gartenhäuschen auf sechs Schritte Entfernung treffen, wenn sie sich konzentrierte, doch alles, was kleiner oder weiter entfernt war, lag außerhalb ihres Könnens. Dennoch trug sie Ethel ständig bei sich, für gewöhnlich in einem zu ihrer Garderobe passenden Retikül. Sie hütete sich aber davor, Ethel auf irgendeine der Kreaturen zu richten, die sich in der Nähe ihres Ehemannes befanden, um ihm keinen Schaden zuzufügen.
    Ihrem Werwolfsgemahl war es gelungen, die meisten der Stacheln herauszuziehen, die sich in sein Fleisch gebohrt hatten, doch er wurde abermals von neuen Stachelschweinen beschossen, die über frische Munition verfügten. Alexia versuchte angestrengt, nicht in Panik auszubrechen, da diese Geschosse womöglich mit silbernen Spitzen versehen waren. Doch wenngleich er auch ein wenig überrumpelt und angeschlagen wirkte, hatte bisher keiner der Stacheln ein lebenswichtiges Organ getroffen. Noch nicht. Schnappend und zähnefletschend versuchte er, die Kreaturen zwischen seine tödlichen Kiefer zu bekommen, doch für so pummelige Tiere bewegten sie sich bemerkenswert schnell.
    Alexia feuerte mit Ethel aus dem Kutschenfenster auf die Stachelschweine am Rand der wogenden Herde. Aus der kurzen Entfernung und bei dem Gedränge
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