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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)
Autoren: Gail Carriger
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polierte ochsenblutrote Stiefel und eine Reiterhose aus weißem Samt zu einer roten Reitjacke. Das Ganze war reine Zierde. Vampire ritten äußerst selten, da die meisten Pferde vor ihnen zurückschreckten, und Lord Akeldama verabscheute diese Sportart als katastrophal für die Frisur. »Dolly, ich vergöttere dich für diesen Plan! Alexia, mein Zuckerstückchen, du musst dein Stadthaus so renovieren, dass es zu meinem passt. Taubenblau mit silbernen Bestandteilen, meinst du nicht? Wir könnten Fliedersträucher pflanzen. Ich liebe Fliedersträucher!«
    Professor Lyall ließ sich nicht ablenken. »Glauben Sie, dass es funktionieren wird?«
    »Taubenblau und Silber? Natürlich. Das wird göttlich aussehen.«
    Alexia verkniff sich ein Lächeln.
    »Nein.« Professor Lyall verfügte über unendlich viel Geduld, ganz gleich, ob er es nun mit Lord Maccons Launen, Lord Akeldamas vorgespielter Begriffsstutzigkeit oder Alexias Eskapaden zu tun hatte. Ein Beta zu sein, dachte sich Alexia, muss in etwa so sein, als wäre man der duldsamste Butler der Welt. »Wird es funktionieren, dass Ihr Vampirdomizil direkt neben einem Werwolfsrudel liegt?«
    Lord Akeldama hob sein Monokel ans Auge. Genau wie Lyalls Brille war es nicht echt. Aber er liebte dieses Accessoire so sehr, dass er mehrere davon besaß, aus verschiedenen Edelmetallen und mit verschiedenen Edelsteinen besetzt, damit er zu jedem Ensemble das passende hatte.
    Der Vampir betrachtete die beiden Werwölfe in seinem Salon durch die kleine Glasscheibe hindurch. »Unter der Anleitung meiner lieben Alexia benehmen Sie sich um einiges zivilisierter als gewöhnlich. Ich schätze, ich kann ihre Nachbarschaft tolerieren, solange ich nicht mit Ihnen speisen muss. Und Lord Maccon, dürfte ich mich mit Ihnen einmal darüber unterhalten, wie man eine Halsbinde richtig knotet? Meiner geistigen Gesundheit zuliebe?«
    Lord Maccon wirkte verblüfft.
    Professor Lyall dagegen wirkte gequält. »Ich tue, was ich kann.«
    Lord Akeldama bedachte ihn mit einem mitfühlenden Blick. »Sie sind ein tapferer Mann.«
    Lady Maccon mischte sich in die Unterhaltung ein. »Und es würde Ihnen nichts ausmachen, wenn Conall und ich uns gelegentlich hier häuslich aufhalten?«
    »Wenn du dich um das Halsbindenproblem kümmerst, könnte ich noch ein weiteres Schrankzimmer für die gute Sache opfern.«
    Alexia verkniff sich ein breites Grinsen und versuchte so ernst wie nur menschenmöglich zu wirken. »Sie sind ein edelmütiger Mann.«
    Lord Akeldama nahm das Lob mit einem gnädigen Nicken zur Kenntnis. »Wer hätte je gedacht, dass ich einmal einen Werwolf in meinem Schrank haben würde?«
    »Und den Schwarzen Mann unter dem Bett?«, schlug Lady Maccon vor und erlaubte sich nun doch ein Grinsen.
    »Ach, Butterkügelchen, schön wär’s!« Ein Funkeln trat in die Augen des Vampirs, und er strich sich mit einer koketten Geste das blonde Haar in den Nacken. »Ich nehme an, Ihre Rudelmitglieder verbringen einen Großteil der Zeit nur spärlich bekleidet?«
    Lord Maccon verdrehte die Augen, doch Professor Lyall war sich nicht zu schade für ein wenig Bestechung. »Oder überhaupt nicht bekleidet.«
    Lord Akeldama nickte vergnügt. »Oh, meine Schätzchen werden dieses neue Arrangement lieben. Die Jungs haben oft großes Interesse an den Aktivitäten unserer Nachbarn.«
    »Ach herrje«, murmelte Lord Maccon leise.
    Niemand erwähnte Biffy, obwohl alle an ihn dachten. Schließlich entschied Alexia, ganz typisch für sie, das Tabuthema anzusprechen. »Biffy wird sich darüber freuen.«
    Daraufhin entstand betretenes Schweigen.
    Lord Akeldama fragte schließlich mit gezwungen ungezwungenem Tonfall: »Wie geht es denn dem neuesten Mitglied des Woolsey-Rudels?«
    Tatsächlich lebte sich Biffy nicht so gut ein, wie man es sich gewünscht hätte. Er kämpfte immer noch jeden Monat gegen die Verwandlung an und weigerte sich, freiwillig die Gestalt zu wechseln. Zwar gehorchte er Lord Maccon bedingungslos, aber er tat es ganz und gar nicht mit Freuden. Das Ergebnis war, dass er nicht mal ein Mindestmaß an Kontrolle über die Verwandlung erlernte und wegen dieser Schwäche die meisten Nächte eingesperrt sein musste.
    Wie dem auch war, Lord Maccon war nicht gewillt, sich einem Vampir anzuvertrauen, und so antwortete er nur verdrießlich: »Dem Welpen geht es recht gut.«
    Lady Maccon runzelte die Stirn. Wären sie allein gewesen, hätte sie Lord Akeldama vielleicht etwas gesagt, aber so, wie die Dinge lagen, überließ
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