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Feurige Begegnung auf Mallorca

Feurige Begegnung auf Mallorca

Titel: Feurige Begegnung auf Mallorca
Autoren: Danielle Stevens
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auch zunächst ablehnen wollen, als deine Mutter mich gestern Abend anrief.“
    „Madre?“ Tómas verstand immer weniger.
    Fernanda nickte. „Doch dann sagte sie mir etwas, und da wusste ich, dass ich herkommen muss. Und mir wurde noch etwas anderes klar: dass ich längst mit dir hätte sprechen sollen. Aber ich hatte ja keine Ahnung! Woher sollte ich wissen, dass du dir noch immer Vorwürfe machst? Und ich verstehe es auch jetzt nicht. Ich habe dir doch nie die Schuld gegeben an dem, was damals passiert ist!“
    Tómas zuckte zusammen. Mit einem Mal waren sie wieder da, die Bilder von dem Unfall, von Fernanda, wie sie reglos im Krankenhausbett lag und … Er sog tief die Luft ein. Er wollte nicht von der Erinnerung überwältigt werden, nicht jetzt!
    „Es war nun einmal meine Schuld“, brachte er heiser hervor. Er wollte noch etwas sagen, doch seine Stimme versagte.
    „Unsinn, es war ein Unfall! Niemand trägt Schuld daran.“
    „Natürlich war es meine Schuld. Ich war so sehr mit meiner Arbeit beschäftigt, dass ich gar nicht merkte, wie sehr ich dich vernachlässigte. Deshalb wolltest du dich von mir trennen, und nur deshalb kam es zu unserem Streit.“ Er erinnerte sich noch genau an die Szene: Als Fernanda ihm verkündete, dass sie nicht länger mit ihm zusammen sein wollte, hatte er sich furchtbar verletzt gefühlt. Er war wütend geworden, hatte ihr Vorwürfe gemacht, sie angeschrien. „Ohne diesen Streit hätte es für dich keinen Grund gegeben, einfach in den Wagen zu steigen und davonzurasen“, schloss er. „Und der Unfall wäre nie passiert.“ Nie würde er den Moment vergessen, in dem er die Nachricht erhielt, dass Fernanda verunglückt war und im Krankenhaus lag. Die Stunden der Angst waren die Hölle gewesen.
    „So darfst du nicht denken“, sagte Fernanda und schenkte ihm ein Lächeln. „Dieser Unfall hätte auch ohne unseren Streit passieren können. Ich habe dir jedenfalls nie die Schuld dafür gegeben.“
    Abrupt sprang er auf. „Und warum wolltest du mich dann nicht mehr sehen?“, verlangte er zu wissen.
    „Ich … es war nicht wegen dir“, sagte sie leise. Es fiel ihr sichtlich schwer, die passenden Worte zu finden. „Ich habe dir damals nicht die Wahrheit gesagt.“
    „Die Wahrheit über was?“
    „Über den Grund für die Trennung.“ Sie stand ebenfalls auf und sah ihm jetzt tief in die Augen. „Es tut mir wirklich leid. Ich bin nicht stolz darauf, aber heute kann ich es dir ja sagen, denke ich. Nein, ich muss es dir sogar sagen, denn wenn du es weißt, wirst du dir keine Vorwürfe mehr machen.“
    „Wenn ich was weiß?“ Tómas verstand kein Wort. „Was versuchst du mir zu sagen, Fernanda?“
    Sie atmete tief durch. „Ich wollte mich damals von dir trennen, weil es längst einen neuen Mann in meinem Leben gab. Ich hatte mich in einen anderen verliebt, bloß habe ich mich nicht getraut, es dir zu sagen. Das war nicht richtig von mir, und spätestens im Krankenhaus, als ich dich bat, mich nicht mehr zu besuchen, hätte ich dir reinen Wein einschenken müssen.“ Sie hob die Schultern. „Aber dazu fehlte mir wohl der Mut.“
    Lange sah Tómas sie schweigend an. Unzählige Gedanken gingen ihm durch den Kopf. Stimmte es, was sie sagte? Hatte sie ihn im Krankenhaus nicht fortgewiesen, weil sie ihm die Schuld für alles gab?
    „Ist das wirklich wahr?“, fragte er endlich, und sie nickte.
    „Es ist wahr“, antwortete sie. „Ich hoffe nur, dass du mich jetzt nicht hasst. Aber selbst wenn, so wäre das vermutlich immer noch besser, als dich weiterhin schuldig zu fühlen.“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich hasse dich nicht, Fernanda“, sagte er. „Es ist nur – es kommt halt alles sehr plötzlich. Doch es ist gut, dass du mir die Wahrheit gesagt hast. Das bedeutet mir viel. Aber vor allem: Geht es dir gut heute?“
    Sie lächelte. „O ja, mir geht es gut. Ich bin verheiratet und sehr glücklich.“ Als sie seinen fragenden Blick bemerkte, fügte sie hinzu: „Und ja, es ist der Mann, für den ich damals … Du weißt schon. Wir haben auch Kinder. Ein Junge und ein Mädchen. Sie heißen Felipe und Maria. Du solltest sie einmal kennenlernen. Sie sind bezaubernd.“
    Tómas nickte. „Ja, das sollte ich wohl. Irgendwann.“ Er sah sie an. „Es freut mich wirklich, dass du glücklich bist.“
    „Ich würde mir wünschen, dass es dir ebenso erginge.“ Sie musterte ihn kurz. „Und wie mir scheint, gibt es da bereits eine Frau, die die Richtige für dich wäre, habe ich
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