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Feuersuende

Feuersuende

Titel: Feuersuende
Autoren: Eve Silver
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wirklich immer mit ihr. Ein Freund – genauer gesagt war es ein bezahlter Aufpasser, den ihre Brüder für sie engagiert hatten – hatte ihr einmal gesagt, sie habe keinen Filter. Und dass sie redete, weil sie Pausen und Schweigen nicht ertragen könne.
    „Immerhin ehrlich.“ Leicht hob er eine Augenbraue. „Aber schon ein bisschen merkwürdig.“ Er lächelte ein wenig schief. „Normalerweise ist das eine Mischung, die ich nicht so anziehend finde.“ So wie er das betonte, rechnete sie sich aus, fand er es bei ihr eventuell doch ganz anziehend.
    Er gab dem Barkeeper einen Wink mit seiner Bierflasche und bestellte eine zweite Runde: „Ich hätte gern noch eines. Und meine zauberhafte neue Freundin hier nimmt …?“ Fragend sah er sie an.
    Was sollte sie bestellen? Alkoholisches trank sie nur sehr selten. Sie mochte den Geschmack nicht. Außerdem wusste sie natürlich, dass Frauen in der Schwangerschaft die Finger davon lassen sollten. Ob das auch für Frauen galt, die guter Hoffnung waren, schwanger zu werden , vermochte sie nicht zu entscheiden.
    Der Barkeeper und der blonde Supernatural sahen sie immer noch erwartungsvoll an. Dann legte sie dem Fremden die Hand auf den Arm und zuckte regelrecht zusammen, als sie ihn berührte, so stark wirkte seine Ausstrahlung auf sie. Trotzdem war das Gefühl gut, seine festen Muskeln zu spüren.
    „Ich nehme … dich“, entschied sie kurz entschlossen.
    Er blickte sie verwundert an, aber sie wich seinem Blick nicht aus. Dann blickte er sich um, konnte offenbar nicht entdecken, wonach er Ausschau hielt, und meinte schließlich mit einem Achselzucken: „Warum zum Teufel eigentlich nicht.“
    Lokan konnte sich nicht erklären, warum dieses Mädchen so heiß darauf war, ihm an die Wäsche zu gehen. Sicherlich, ihm war nicht neu, dass er auf Frauen anziehend wirkte. Aber das hier war übertrieben. Die Frau war ein wenig zu zielstrebig. Sie wirkte beinahe schon verzweifelt.
    Hübsch war sie ja. Braune Augen, dunkles, braunes Haar, das ihr glatt und seidig auf die Schultern fiel, nachdem er ihr das Haarband herausgenommen hatte. Er konnte sich vorstellen, dass sie Asiaten unter ihren Vorfahren hatte, Japaner vielleicht. Schwer zu sagen. Aber das würde zu ihrem wunderbaren Teint, dem Schnitt ihrer Augen und feingliedrigen Körperbau passen. Sie hatte einen schönen Mund mit vollen Lippen, zum Küssen schön. Merkwürdig, dass ihm das erst jetzt auffiel.
    Als sie sich an ihn herangemacht hatte, war er zunächst amüsiert gewesen, dann skeptisch, weil er den Verdacht hatte, dass Malthus mit einem seiner ausgefallenen Scherze dahintersteckte. Inzwischen ließ er das Ganze entspannt auf sich zukommen.
    Es gab Unangenehmeres, als sich ein paar schöne Stunden beim Sex mit einer schönen Frau zu machen, auch wenn sie ein bisschen sonderbar war. Und da Malthus und Dagan ihn offenbar versetzt hatten, hatte er auch nichts Besseres vor. Er schickte eine SMS an die beiden, in der er ihnen mitteilte, dass er nicht länger auf sie wartete. Dann machte er eine Handbewegung in Richtung Ausgang und meinte: „Nach dir, meine Süße.“
    Sie folgte seiner Aufforderung, und er ging hinter ihr her, wobei er es sich nicht nehmen ließ, ausgiebig ihren Hüftschwung zu bewundern. Wirklich hübsche Figur, dachte er. Auch die fiel ihm erst jetzt ins Auge. Anscheinend wurde dieses Mädchen von Minute zu Minute attraktiver.
    Zudem hatte sie auf eine gewisse Weise sein Interesse geweckt. Irgendwie war sie … anders. Obwohl sie nicht gerade ein stilles Wasser zu sein schien und ihr Herz scheinbar auf der Zunge trug, konnte er sich vorstellen, dass sich hinter dieser zur Schau gestellten Offenherzigkeit in tieferen Schichten manch bemerkenswerte, möglicherweise sogar faszinierende Überraschung verbarg.
    Sie drehte sich nach ihm um, als wollte sie sich vergewissern, ob er auch wirklich hinterherkam. In diesem Moment schaute er ihr tief in die Augen, so tief, dass er bis in ihr Ka, ihre Seele, blicken konnte, eine der speziellen Fähigkeiten, die Seelensammler besitzen. Ihre Seele war leuchtend und rein und …
    Zack! Aus! Es war, als hätte sie ihm die Tür vor der Nase zugeknallt. Er sah ihre schönen, dunklen Augen, ihre langen, geschwungenen Wimpern, aber mehr auch nicht. Ihr Ka blieb ihm verschlossen. Es gab einige wenige Sterbliche, die es schafften, ihr Ka vor einem Seelensammler zu verbergen. Er hatte schon von ihnen gehört, aber in den ganzen Jahrhunderten, die er jetzt schon als Reaper in
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