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Feuersuende

Feuersuende

Titel: Feuersuende
Autoren: Eve Silver
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hinüber. Dort angekommen, bedeckte er sie gleich darauf von Neuem mit Küssen, streichelte sie überall und begann das Ganze von vorn.
    Als sich Bryn Stunden später auf die Seite drehte, sah sie Lokan auf der Bettkante sitzen. Der Schein der Nachttischlampe warf einen goldenen Schimmer über seinen nackten Körper. Sie gönnte sich ein paar lange Augenblicke, um ihn in Ruhe bewundern zu können. Sie war davon, was sich in den vergangenen Stunden ereignet hatte, noch immer ganz benommen und gleichzeitig erstaunt darüber, dass sie ein merkwürdiges Gefühl von Nähe an der Seite dieses Fremden verspürte.
    „Deine Nase gefällt mir“, sagte sie. „Ich dachte anfangs, sie sei ganz gerade. Ist sie aber nicht. Hier“, sie strich ihm mit demZeigefinger über den Nasenrücken, „ist ein ganz kleiner Höcker.“ Er hielt vollkommen still, und da er nichts dazu sagte, fuhr sie hastig fort: „Ich habe dich zuerst im Profil gesehen. Da war es mir noch nicht aufgefallen. Aber es ist kein Makel – im Gegenteil.“
    Er hob die Brauen und runzelte zugleich die Stirn. Bryn, die so eine Mimik noch nie gesehen hatte, musste lachen, was seinen befremdeten Ausdruck noch verstärkte.
    „Jetzt habe ich dich gekränkt“, sagte sie. „Das wollte ich nicht. Du siehst sehr, sehr gut aus, glaub mir. Ich hatte im ersten Moment nur angenommen, dein Profil wäre perfekt, aber genauer betrachtet, ist es … “ Ihre Stimme wurde immer leiser, dann erstarb sie vollends, und Bryn schwieg betreten. Wie konnte sie einem, der so ein Ausbund an männlicher Schönheit war, so einen Mist erzählen.
    „Ach, Scheiße!“, rief sie frustriert aus.
    Er lachte sein dunkles, volles Lachen, das ansteckend wirkte und bei dem sie jedes Mal ein wohliger Schauer überkam. „Du bist vielleicht eine Marke, Bryn. Also, wirklich …“
    „Ich weiß. Ich rede drauflos, ohne nachzudenken, und dann verhaspele ich mich. Meine Brüder haben sich darüber schon immer lustig gemacht.“
    „Ich mag es“, meinte Lokan.
    Und ich mag dich . Bryn verdrängte den Satz ganz schnell wieder, der ihr durch den Kopf geschossen war. Es war nicht angesagt, diesen Mann zu mögen. Noch nicht einmal, ihn wiederzusehen. Darum ging es hier nicht.
    „Ich mag dich.“ Ein leicht gutmütiger Spott klang bei seinen Worten durch.
    Sie fuhr mit dem Kopf hoch und sah ein Flackern in seinem Blick. „Wenn du mich so ansiehst, muss ich an ein schönes, warmes Schaumbad denken“, sagte sie von der Situation überwältigt.
    „Und wenn du mich so ansiehst, muss ich an ein schönes, warmes Schaumbad mit dir denken“, antwortete er. Dann beugteer sich vor, küsste sie und biss ihr dabei zärtlich in die Lippen. Als er seinen Mund von ihrem gelöst hatte, streckte er die Hand nach ihr aus und zeigte mit der anderen auf die Badezimmertür. „Zur Badewanne geht es da lang.“
    Zu gern hätte Bryn diesen Moment und seinen Blick für immer festgehalten. Sie nahm seine Hand und ließ sich von ihm hochziehen.
    Lokan erwachte mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Zwar herrschte im Zimmer noch Halbdunkel, aber durch den Spalt zwischen den zugezogenen Vorhängen konnte er sehen, dass draußen die Sonne schien.
    Er drehte sich auf die Seite und langte nach Bryn. Nach der süßen, unschuldigen, ungestümen Bryn. Sie war wirklich eine Sensation. Sie hatten es in der Badewanne gemacht, im Stehen an der Wand, im Bett und auf dem Teppichboden, auf dem sie nach einer kleinen Balgerei gelandet waren. Ihm brannte noch immer der Hintern, aber ihr Ritt auf ihm war es ihm wert.
    Und so stand ihm jetzt der Sinn nach einer nächsten Runde, doch er musste enttäuscht feststellen, dass sie nicht da war.
    Mit einem Ruck setzte er sich auf und schwang die Beine aus dem Bett. Die Tür zum Bad stand offen, aber dort brannte kein Licht. Er stand auf, zog sich schnell eine Jogginghose über und tappte barfuß ins Wohnzimmer seiner Suite. Auch dort war sie nicht. Nur die Balkontür stand ein Stück weit offen, und die Vorhänge bauschten sich in einem leichten Windzug.
    Lokan wollte gerade hinausgehen, als es an der Tür klopfte. Er ging öffnen. Draußen stand ein Hotelpage mit einem großen weißen Karton, den eine lavendelfarbene Schleife zierte und der schwach einen Duft von Vanille verströmte.
    „Mr Krayl? Dies hier wurde bei der Rezeption für Sie abgegeben.“
    Lokan sah die Schleife. Es war wie ein Schlag in die Magengrube. „Hast du gesehen, wer das abgegeben hat?“
    „Ja, Sir.“
    „Mann oder Frau?“
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