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Feuersteine

Feuersteine

Titel: Feuersteine
Autoren: Chris P. Rolls
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Chancen, demnächst noch weiter aufzusteigen. Ich wollte immer erfolgreich sein. Eine Frau hat es nicht so leicht hochzukommen in meinem Job.“
    „Das glaube ich dir, aber ist es das, was du wirklich willst?“, fragte Lily nach. Aischa konnte dem durchdringenden Blick nicht ausweichen. Verunsichert umklammerte sie ihre Tasse und nickte.
    „Ja, ich denke schon. Es ist etwas, von dem ich immer geträumt habe. Erfolgreich zu sein, anerkannt. Mir macht mein Job Spaß.“ Lily nickte ebenfalls und erhob sich. Sie streckte Aischa ihre Hand hin und forderte:
    „Komm. Komm mit mir.“
    Sie zogen sich ihre Mäntel an und wanderten länger als eine Stunde durch die stillen Wälder. Frost verwandelte die Gräser und Bäume in märchenhafte Skulpturen, die Sonne blieb verborgen, stattdessen begann es in feinen Flocken zu schneien.
    Lily erzählte von ihrem Leben, von ihrem vergangenen und ihrem jetzigen, von der engen Verbundenheit, die sie mit der Natur ringsum eingegangen war, wie sie ihr Stärke gab. Aischa hörte zu. Vieles, was Lily erzählte, erschien ihr zu abwegig, extrem esoterisch angehaucht, oftmals mystisch. Lily glaubte daran und hier war sie die starke, selbstbewusste Frau, die Aischa an die Hand nahm und ihr einen Teil ihrer Welt zeigte.
    Hand in Hand gingen sie durch den Wald, blieben immer wieder stehen, um sich zu küssen, zaghaft zunächst, sich ihrer Gefühle füreinander jedoch immer sicherer werdend. Aischa bemerkte zunächst die zunehmende Kälte nicht, die unter ihre zu dünne Kleidung kroch. Erst als sie das Haus vor sich sahen, begannen ihre Zähne zu klappern und sie konnte ihre Zehen in den modischen, allerdings unpraktischen Stiefeln nicht mehr spüren.
    Besorgt beobachtete Lily ihr Zittern, bot ihr sofort an, sich eine Badewanne einzulassen und ihr einen heißen Tee zu bringen. Aischa nickte, nahm das Angebot dankend an und Lily wies ihr den Weg. Das Badezimmer war groß, ganz in Weiß und hellem Gelb gehalten. Die große Badewanne stand etwas erhöht. Das Wasser gurgelte und der Wasserdampf erwärmte bereits Aischas Hände, während sie darauf wartete, dass die Wanne volllief. Lily hatte den Lehmputz an den Wänden gestaltet und zu Landschaftsbildern geformt. Steine in ganz unterschiedlichen Farben waren darin eingearbeitet.
    Noch immer zitternd stieg sie schließlich in das heiße Wasser und lehnte sich entspannt zurück. Lily hatte ihr einen besonderen Badezusatz gegeben, der das Wasser in ein duftendes Erlebnis verwandelte. Wohlig kroch die Wärme durch ihren Körper, ließ ihre Zehen kribbeln und sie fühlte sich leicht und schwebend.
    Es klopfte und Lily kam mit der Tasse Tee herein, stellte sie wortlos neben ihr auf den kleinen Hocker ab. Sie war nervös, warf ihr verstohlene Blicke zu und wandte sich rasch zum Gehen. Aischa bemerkte es und lächelte verständnisvoll. Sie wusste, dass es an ihr war, der anderen Frau weitere Hemmungen zu nehmen. Sie begann sich zu waschen, hörte, wie Lily an der Tür zögerte, spürte ihre Blicke auf sich, die sich in ihre Haut brannten.
    „Willst du mir vielleicht Gesellschaft leisten?“, fragte Aischa sie leise und wandte sich um. Lily starrte sie an, vermochte nicht den Blick von ihr zu nehmen. Er wanderte von Aischas offenen Haaren, deren schwarze Locken ihr nass über die Schultern fielen, über den Hals tiefer und ruhte eine Weile auf ihren Brüsten, die sich aus dem Wasser erhoben. Ein zarter Duft von Lavendel lag im Raum.
    Aischa spürte jeden Blick wie eine weiche Berührung, eine Liebkosung ihrer Haut. Sie hob einladend ihre rechte Hand. Tropfen fielen mit einem kaum hörbaren Geräusch zurück ins Wasser. Sie konnte Lilys Atem hören, ihren Geruch wahrnehmen. Ihre Sehnsucht spüren.
    „Du bist so wunderschön“, wiederholte Lily ehrfürchtig. „Genau so habe ich mir dich vorgestellt.“ Sie kam näher, kniete sich neben die Wanne und berührte Aischa an der Schulter. „Darf ich … soll ich dir … beim Waschen helfen?“
    „Gerne“, gab Aischa zurück und strich mit dem feuchten Daumen zärtlich über Lilys Wange. Deren Atem hatte sich noch weiter beschleunigt. Sie krempelte sich die Ärmel hoch, griff nach einem Schwamm und begann Aischas Schultern und Nacken zu waschen, berührte mehrfach ihre Haare. Es dauerte eine Weile, bis sie sich weiter vor traute.
    Aischa lehnte den Kopf zurück, lächelte sie auffordernd an. Die zaghaften Berührungen streichelten ihre Haut, sandten angenehme Schauder durch ihren Körper und sie öffnete
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