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Feuereifer

Feuereifer

Titel: Feuereifer
Autoren: Sara Paretsky
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die Ehe gebrochen hat, soll ich nun noch einen Schein in eine Viertelmillion Stückchen schneiden? Da können Sie doch gleich sagen, ich soll die Leute für ihre Sünden bezahlen... «
    »Nicht doch, Lieber.« May Irene legte ihrem Mann besänftigend die Hand aufs Knie. »Und was würden Sie für uns tun, Miss Warshawski, wenn wir zusagen?« »Ich würde Ihre Aussage unterstützen, dass Ihr Sohn und Ihre Schwiegertochter hinter Ihrem Rücken gehandelt haben und dass Sie mit dem Blutvergießen an der South Side nichts zu tun hatten.«
    »Das ist nichts junge Frau!«, mischte sich Linus Rankin ein. »Das ist lächerlich!« Ich lehnte mich wieder zurück. »Das ist das Angebot. Akzeptieren Sie es oder nicht, das ist mir einerlei, aber ich werde nicht mehr darüber verhandeln.« »Das brauchen Sie auch nicht, Ms. War-sha-sky«, platzte Billy wutentbrannt heraus. »Ich werde nämlich Aprils Rechnungen bezahlen, wenn sie Brons Versicherungsanspruch anfechten, und ich werde auch das Basketballprojekt finanzieren. Ich werde ein paar Aktien verkaufen müssen, und dafür brauche ich die Genehmigung meiner Treuhänder, aber wenn die mir das nicht erlauben, leiht mir bestimmt irgendeine Bank Geld, weil die ja wissen, dass ich mit siebenundzwanzig meine Anteile kriege. Solange zahle ich dann eben Zinsen, das werd ich schon schaffen.«
    »Das gibt eine super Schlagzeile.« Ich lächelte ihn an. »>Bysen-Erbe pumpt Bank an, um Verpflichtungen seines Opas nachzukommen < Sie können jetzt alle heimgehen und darüber nachdenken. Morgen ist Thanksgiving, da haben Sie ein langes Wochenende zum Überlegen, und am Montag rufen Sie mich an.«
    Onkel Gary meinte, er könne sich als der beinharte Sohn erweisen, indem er mir Widerworte gab, aber ich sagte nur: »Wiedersehen, Gary. Ich muss mich ausruhen. Sie dürfen nun alle gehen.«
    Die Bysen-Truppe verzog sich murmelnd. Ich hörte, wie Buffalo Bill Gary anraunzte: »Ich hab von Anfang an gesagt, dass Jacqui uns kein Glück bringt. Gibt sich als Christin aus, hnnh. Wenn du in Eden gewesen wärst, hättest du auch auf die Schlange gehört, weil... «
    May Irene unterbrach ihn. »Wir haben genug Sorgen im Moment, Lieber, lass uns den Rest unserer Familie lieber hegen und pflegen.«
    Meine Mannschaft blieb noch ein Weilchen, erörterte die Unterredung und mutmaßte, wie die Bysens wohl entscheiden würden. Schließlich brach Morrell mit den Loves auf, um Marcena zu besuchen, und Amy fuhr nach St. Louis, wo sie Thanksgiving mit ihren Eltern verbringen wollte. Ich hangelte mich auf meine wackligen Beine und begab mich mit Mr. Contreras und den Hunden zum ersten Mal seit einer Woche wieder in meine eigenen vier Wände. Morgen wollten wir mit Lotty bei Max Loewenthal in Evanston Thanksgiving feiern, aber an diesem Nachmittag war ich froh, in mein eigenes Bett sinken zu können.

48
    Tanzendes Rhinozeros
    Bei Max Loewenthal stießen Morrell und ich auf eine riesige Menschenmenge, die sich dort zum Thanksgiving-Dinner eingefunden hatte. Das ist Tradition - Max' Tochter reist zu diesem Anlass mit Mann und Kindern aus New York an, seine Musikerfreunde kommen früh und bleiben ewig, und Lotty lädt immer einsame Assistenzärzte aus ihrer Klinik, Beth Israel, ein. Dieses Jahr war auch Mr. Contreras mit von der Partie, überglücklich, dem strengen Regiment seiner Tochter entkommen zu sein, bei der er sonst feiern musste. Als Max von Marcenas Eltern hörte, lud er sie sofort auch ein und schlug sogar vor, dass Billy und Mary Ann McFarlane kommen sollten - er fand die Vorstellung schrecklich, dass Billy, seiner Familie entfremdet, Thanksgiving alleine verbringen musste. Aber Billy half Pastor Andres beim Verteilen von Truthahn an Obdachlose, und Mary Ann sagte, ihre Nachbarin besorge ihr etwas zu essen, und sie komme gut ohne mich zurecht.
    Marcena lag natürlich noch im Krankenhaus, erholte sich aber zusehends und war guter Dinge. Ich hatte sie vor dem Dinner besucht und war in der Intensivstation ihren Eltern begegnet. Die Loves waren seit ihrer Ankunft still und bedrückt gewesen, wurden nun aber zusehends lebendiger, da es mit ihrer Tochter bergauf ging. Man musste einen Kittel und eine Schutzmaske anlegen, bevor man Marcenas Zimmer betrat, damit man keine Erreger mitbrachte, die ihre neue Haut attackieren konnten. Die Eltern ließen mich alleine, da Marcena nur zwei Besucher zugleich haben durfte, und ich betrat auf Zehenspitzen den Raum.
    Marcenas Kopf war rasiert und bandagiert, ihre linke Wange
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