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Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)

Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)

Titel: Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)
Autoren: Maxima Moosmax
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blickte ich nach unten, überzeugt meinen eigenen toten Körper zu sehen.
    Alles was ich sah waren brennende Zweige, glühende Asche und meine eigenen Füße. Ich flog nicht, hatte meinen Körper nicht verlassen und war auch nicht tot. Verwirrt spürte ich dem gierigen Saugen des Dämons hinterher. Es war noch immer da, aber nicht mehr gierig, wie ein verhungernder, sondern langsam und genussvoll. Ich schloss die Augen. Wieder war ich frei und konnte mich ungehindert bewegen. Ich blickte auf den Kreis der Jünger. Alle hatten einen verzückten Ausdruck auf dem Gesicht und schienen von innen heraus zu leuchten. Das Bild war so schön und verlockend. Ich fühlte pure, wilde Lust in mir aufsteigen. Dieses Gefühl war mir so vollkommen fremd, dass ich vor mir selbst zurückschreckte.
    Verwirrt öffnete ich die Augen. Noch immer stand ich im Feuer, gefesselt an den Pfahl. Mein Körper erschien mir wie eine lästige, schmerzhafte Fracht, die ich in Kürze abschütteln konnte, doch ich hatte etwas begriffen. Wie auch immer, aber ich war mit dem Dämon verschmolzen, hatte durch seine Augen die Jünger gesehen und die Energie, die sie erfüllte, von der sie so übermäßig viel hatten, dass sie aus ihnen heraus brach. Wieder schloss ich die Augen. Erschrocken stellte ich fest, wie viel Kraft nur das Öffnen der Augen mich gekostet hatte. Um den Dämon zu finden brauchte ich mich hingegen nicht zu bemühen. Der Dämon nahm mein Bewusstsein sofort auf. Wie die Trojaner einst das Pferd.
    Diesmal sah ich mich selbst. Winzig klein war ich. Ein dunkler Schatten vor den Flammen. Die Energie, vor der die anderen Menschen strotzten war bereits aus meinem Körper gewichen. Der Körper der ich einmal gewesen war, war nur noch eine dunkle Hülle. Vielleicht würde der Dämon ihn endlich auslöschen. Der Gedanke an den Tod war merkwürdig angenehm er gab mir das Gefühl der Ruhe. Ich kehrte noch einmal in meinen Körper zurück. Ich würde endlich sterben und der Tod kam mir wie ein Geschenk vor. Mein Körper war eine einzige Qual. Beinahe hastig schloss ich die Augen und ließ mich einfach fallen.
    Die Stille war total. Selbst das Klopfen meines Herzens und das Rauschen des Blutes waren verstummt. Ich fühlte einen inneren Frieden, wie ich ihn nie für möglich gehalten hätte. Der Kampf war vorbei, eigentlich hatte es nie einen gegeben. Ich wartete. Was auch immer passieren würde, der Tod war nicht so anders und fremd, wie ich es erwartet hatte.
    Nach einer nicht enden wollenden Zeitspanne, die zugleich Sekunden wie Stunden zu dauern schien, hörte ich wieder die Geräusche des Lebens.
    Ich war nicht tot. Mein Herz begann zögerlich wieder zu schlagen und das Blut durch meinen Körper zu pumpen. Der Frieden wurde von Schmerzen fortgespült. Ich fand mich auf schwelenden Zweigen wieder. Verwirrt öffnete ich die Augen und gab dem Drang nach Luft zu holen. Heiße Luft strömte in meinen Rachen und ließ mich hustend zu mir kommen. Das tröstliche Gefühl der Endlichkeit war vorbei. Aber warum war ich nicht tot? Behutsam fühlte ich in mich hinein. Der Dämon saugte nicht mehr an meinem Energiezentrum. Ich konnte das fremde Wesen nicht mehr in mir fühlen, das Saugen war beendet. Inzwischen waren meine Fesseln verbrannt und ich lag auf den verkohlten, zum Teil noch brennenden Ästen. Mühsam kämpfte ich mich auf alle viere hoch und blickte mich um. Zwischen den Flammen konnte ich das Wesen noch immer sehen. Unsere Blicke trafen sich. Dieses Wesen hatte einen Teil von mir in sich aufgenommen und es hatte mich leben lassen.
    Irgendwie hatte meine Selbstaufgabe den Bann gebrochen, den Von Wellerswerde um uns beide gewoben hatten. Doch die Gefahr, die das Wesen darstellte war nicht vorbei. Es war ein Jäger, eine Bestie, die nicht in diese Welt gehörte. Und ich musste sie nun zurückschicken.
    Von Wellerswerde hatte nicht begriffen was geschehen war. Noch immer sang er gemeinsam mit seinen Jüngern das Lied in der Sprache, die keine Worte hatte. Noch immer nährte er das feinmaschige Energienetz über dem Scheiterhaufen. Ich war zu schwach um etwas zu unternehmen, doch ich wusste, dass ich nur abzuwarten brauchte. Der Dämon würde mir nichts zu leide tun, aber der Reiz, den die anderen Menschen auf ihn ausübten war noch immer vorhanden und schon bald würde es von selbst beginnen das Energienetz anzugreifen.
    Ich konzentrierte mich auf meine Magie. Es war nicht viel davon übrig, aber ich wusste, dass sie zurückkehren würde. Es kostete
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