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Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)

Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)

Titel: Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)
Autoren: Maxima Moosmax
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der Jünger lesen. Beinahe tat es mir leid, dass sie so enttäuscht werden würden. Von Wellerswerde missbrauchte ihre naiven Hoffnungen um sich selbst seine Weltherrschaftsfantasien zu erfüllen.
    Meine Bewacher hielten mich zu beiden Seiten an den Oberarmen und führten mich zum Scheiterhaufen. Von Wellerswerde hatte ein Steinpodest betreten, das ihm einen perfekten Überblick gewährleisten würde. Mein Herz setzte einen Schlag aus und raste dann unkontrolliert los als ich auf das Holz gezogen wurde. Die Ruhe und Zuversicht des Traumes verflogen und ließen nichts als nackte Panik zurück. Ich begann mich unkontrolliert und sinnlos aus dem Griff der Jünger zu winden. Trotz der Schwäche meines Körpers gab mir die nackte Todesangst Kraft. Beinahe gelang es mir mich aus den groben Händen zu schlängeln, doch da traf mich ein harter Schlag ins Gesicht. Bunte Sterne ließen den Scheiterhaufen verschwinden. Nur mit Mühe konnte ich den Brechreiz unterdrücken. Im nächsten Moment war ich auch schon an den Pfahl gefesselt. Genau wie in meinen Träumen hielten mich nur die Fesseln aufrecht nachdem mich meine Wächter losgelassen hatten. Ich hörte, dass Von Wellerswerde wieder zu sprechen begonnen hatte, doch ich verstand kein Wort. Das Rauschen des Blutes in meinen Ohren übertönte alles andere. Erst als das grausige Lied aus hunderten von Kehlen zu mir drang lüftete sich der Schleier aus Schmerz und Schwäche, doch was folgte war viel, viel schlimmer. Wie in meinen unzähligen Alpträumen begann sich der machtvolle Teil meiner Seele zu regen und schien beinahe lebendig zu werden. Das Gefühl des Zerrissen-Werdens war so grausam und intensiv, dass sich mein Bewusstsein wieder aus der Welt zurückzog.
    Doch ich ließ es nicht zu. Mit aller Gewalt hielt ich mich wach. Ein Teil von mir beobachtet, wie Von Wellerswerde mit einer Geste eine Fackel aufflammen ließ. Der rote Schein spiegelte sich in seinen Augen. Er sah nicht mehr menschlich aus, ich konnte die Energie beinahe sehen, die das Lied in ihm entfachte. Der noch immer menschliche Teil meiner Seele erkannte, dass das Lied ihn genauso wie mich beeinflusste. Vielleicht hatte ich denselben Wahnsinn im Blick. Das unheilige Lied aus Lauten, die Worten nicht im Entferntesten ähnelten, peitschte mein Inneres weiter in die Höhe. Inzwischen schienen feurige Wogen durch meinen Geist zu pflügen, sie hinterließen haltloses Chaos in mir. Vielleicht hatte ich in diesem Moment den Verstand verloren.
    Ich war nicht mehr in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen. Der Jünger mit der Fackel in der Hand kam näher und ein Teil meiner Selbst sehnte das Feuer herbei, hoffte dass es mich reinigen würde und einen Menschen hinterließ, denn in diesem Moment erschien ich mir selbst als Energie, nicht mehr als Lebewesen. Und tatsächlich kam das Feuer zu mir. Obwohl die Holzscheite gigantisch waren brannten sie wie Zunder. Die Hitze begann mir das Atmen schwer zu machen. Merkwürdiger Weise bildete sich kaum Rauch, noch immer sah ich Von Wellerswerde klar und deutlich. Erst als das Feuer begann an meinen nackten Füßen zu lecken fühlte ich Schmerz. Das Gefühl war wie ein Anker in der See des Irrsinns. Der Schmerz war es der mich aus dem Wahnsinn in die Welt zurück brachte. ich schrie laut und starrte auf die Flammen die gierig um mich herum züngelten. Mein Geist schickte Schmerzwellen durch mein Nervensystem, doch meine Augen behaupteten steif und fest, dass das Feuer mich nicht verbrannte. Noch immer schien mich die Musik aus meinem Körper reißen zu wollen, und mir blieb nichts als zu schreien.
     
     

    Für Helmut und die Polizisten fing der Wahnsinn erst an. Der Gesang der zu ihnen nach oben drang ließ alle erschauern. Unwillkürlich waren sie ein Stück zurück gewichen. Helmut erlebte ähnliches wie Lex, doch bei weitem nicht so intensiv. Auch die in ihm schlummernde Energie wurde durch die Laute in Aufruhr versetzt. Doch Helmut hatte genug Erfahrung nicht ängstlich zu reagieren. Im Gegenteil war er nun sogar in der Lage seine Kräfte besser einzusetzen. Noch wartete er, doch als das Signal kam, dass alle in Stellung waren und die Polizisten die Treppen hinunter stürmten lief er ebenfalls mit. Kaum hatte er die Treppenstufen erreicht hörte er Lex schreien. Sie waren zu spät gekommen. Als Lex Schrei verstummte hatte er die Biegung der Treppe noch nicht erreicht, doch er sah schon von hier den Widerschein der Flammen.
     
     

    Ich verlor für Sekundenbruchteile
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