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Feuer in eisblauen Augen

Feuer in eisblauen Augen

Titel: Feuer in eisblauen Augen
Autoren: Nancy Warren
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Haus hoch. Als er vor der Haustür stand, schwang diese weit auf. Mark hätte Emily vor Überraschung fast fallen lassen. Das Mädchen fing an zu kichern, als sie in die geräumige Diele blickte.
    Überall schwebten bunte Luftballons. Annie hatte sie zu Tieren geformt. Ein Teil sah wie der jagende Kitsu aus, ein anderer wie Eichhörnchen. Es war ein Bild wie aus einem Märchenbuch. Annie stand da und lächelte Marc und Emily glücklich an. Im Arm hielt sie eine aus einem Ballon geformte Puppe, deren linkes Bein in einem dicken Verband aus Toilettenpapier steckte.
    Sie reichte Emily die Puppe. “Herzlich Willkommen, Emily”, sagte sie herzlich und erkundigte sich: “Wie geht es dir?”
    “Ganz gut. Ich bin nur ein wenig müde.”
    “Bist du auch hungrig?”
    “Und wie!”
    “Gut, ich habe das Essen schon fertig. Kommt ihr gleich?”
    “Wenn es grün ist, esse ich es nicht.”
    “Emily, benimm dich”, warnte ihr Onkel schmunzelnd. “Komm, wir werden uns jetzt die Hände waschen.”
    Mark wunderte sich über Annie. Ihm fiel auf, dass sie sich heute Abend besonders hübsch gemacht hatte. Hatte sie das für ihn getan? Ihr Haar glänzte besonders intensiv, und sie hatte sich dezent geschminkt. Ihre Kleidung war ganz und gar ungewöhnlich. Bis jetzt war sie wochenlang nur in Shorts herumgelaufen. Heute trug sie einen langen dunkelgrünen Rock und dazu ein kurzes Oberteil. Mit Vergnügen bemerkte er, dass das Top bei jeder Bewegung nach oben rutschte und ihren Nabel freigab. Wahrscheinlich hatte Annie gemerkt, dass Mark wieder fasziniert auf ihren Zirkon gestarrt hatte, denn sie versuchte, das Oberteil ein wenig nach unten zu ziehen.
    “Vielen Dank, Mark, dass du mich vom Krankenhaus aus angerufen hast. So wusste ich wenigstens Bescheid und konnte das Essen vorbereiten”, sagte Annie ein wenig verlegen.
    Mark ging mit seiner Nichte zuerst ins Bad.
    “Wir sind gleich wieder da!”, rief er.
    Annie hatte den Tisch wie immer gedeckt. Das blassgrüne Porzellan schimmerte, passende Stoffservietten lagen neben den Tellern. In der Mitte des Tisches stand eine große Schüssel mit Kartoffelchips und eine Flasche Ketchup. Annie schnitt noch rasch die Brötchen auf und steckte die heißen Würstchen dazwischen. Kitsu stand wachsam bei Fuß und schnupperte begehrlich. Dabei hatte er schon zwei Würstchen vertilgt, die Annie ihm zur Belohnung gegeben hatte. Aber das reichte ihm offenbar noch nicht.
    Als Mark und Emily sahen, was es zu essen gab, trauten sie ihren Augen kaum. Die Überraschung war Annie gelungen. “Ich hoffe, das sind echte Würstchen und nicht irgendetwas aus Tofu?”, fragte Mark skeptisch.
    “Die Würstchen sind vom Metzger und nach alten Rezepten hergestellt. Großes Ehrenwort!”, antwortete Annie lächelnd.
    “Oh, und es gibt sogar richtige weiße Brötchen, keine aus Vollkornmehl”, jubelte Emily.
    “War mein Essen denn bisher so schlimm?”
    Mark und Emily sahen sich an und dann nickten sie ernst. “Ja, das gesunde Essen war schrecklich.”
    “Na, umso besser wird es euch heute schmecken”, antwortete Annie ungerührt. Was die gesunde Ernährung betraf, ließ Annie sich nicht beirren. Sie half Mark dabei, Emily bequem hinzusetzen, bevor sie ihre gewohnten Plätze einnahmen.
    “Für Emily habe ich Sodawasser besorgt, möchtest du auch welches, Mark?”
    “Nein, danke. Nach dem heutigen Tag trinke ich lieber ein Bier. Was möchtest du trinken, Annie?”
    “Bier ist mir auch willkommen. Ich denke, wir haben uns das heute redlich verdient”, sagte sie lachend.
    Es war eine Mahlzeit wie viele andere. Und doch war heute alles anders. Annie war verliebt. Seit heute wusste sie das. Immer wieder sah sie Mark heimlich an, und in ihrem Bauch tanzten Schmetterlinge. Jetzt wusste sie auch, was Emily ihr bedeutete. Sie hatte wahnsinnige Angst um das Kind gehabt. Wenn Emily zu Bett gegangen war, wollte Annie Mark etwas Wichtiges sagen.
    Sie hatte eine Entscheidung getroffen und hoffte, dass Mark sich darüber freuen würde. Insgeheim hatte sie sich schon genau überlegt, was sie sagen wollte, und sie wünschte sich, sie hätte es schon hinter sich gebracht.
    Emily fielen die Augen jetzt fast zu. Sie hatte einen anstrengenden Tag gehabt, und es war Zeit, dass sie schlafen ging. Mark und Annie trugen die Kleine gemeinsam nach oben und legten sie auf ihr Bett. “Ich werde Emily noch ausziehen und dann komme ich in die Küche und helfe beim Abwasch. Danach muss ich mit dir reden, Mark.”
    “Oh, diese
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