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Feuer in eisblauen Augen

Feuer in eisblauen Augen

Titel: Feuer in eisblauen Augen
Autoren: Nancy Warren
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Emily aufmunternd an, und Mark sah zu seiner Verwunderung, wie das Mädchen sich ganz gerade hinsetzte.
    “Warum nahm der Junge den Schulbus nicht nach Hause?”, fragte sie und ihre Wangen überzog ein feines Rot, als alle sie anschauten.
    “Das weiß ich auch nicht”, sagte Annie und wiederholte Emilys Frage mit übertriebener Mimik. Mark bewunderte das ungewöhnliche Einfühlungsvermögen der jungen Frau.
    “Weil der Junge wusste, dass seine Eltern ihn zwingen würden, den Bus wieder zur Schule zurückzufahren!”, schrie Emily.
    Schallendes Gelächter belohnte sie, und sie strahlte vor Glück.
    Mark beschloss, in die Küche zu gehen und sich selbst um die Geburtstagstorte zu kümmern, da der Clown keine Anstalten machte, es zu tun. Da klingelte das Telefon. Seine Haushälterin Bea war am Apparat. Ihre Stimme war kaum zu erkennen, so schlimm musste die Erkältung sie erwischt haben. “Wie geht es Ihnen, Bea?”
    “Leider nicht gut, ich habe eine Lungenentzündung und muss die nächsten drei Wochen im Bett bleiben, es tut mir so leid für Sie. Ich wollte Emily gern kurz zum Geburtstag gratulieren.”
    Das war ein Schock für Mark. Er hatte so viel zu tun. Seine Firma war für die Sicherheit einer internationalen Handelskonferenz verantwortlich, die schon in zwei Wochen stattfinden sollte. Durch Beas Erkrankung hatte er ein zusätzliches Problem. Er konnte nicht in zwei Tagen einen Ersatz für seine Haushälterin finden. Aber er sagte: “Machen Sie sich keine Sorgen, Bea. Werden Sie erst mal gesund. Ich werde schon eine Lösung finden. Warten Sie, ich hole Ihnen Emily an den Apparat.”
    Mark stand in der Küche vor den Kuchentellern und grübelte. Er wollte vor allem eine mögliche Aushilfe vorher gründlich durch einen Detektiv überprüfen lassen. All das musste ganz dringend geschehen.
    Sein Geburtstagsclown! Das konnte die Lösung sein. Sie hatte seine Sicherheitsüberprüfung schon bestanden. Auch wenn die Küche anscheinend nicht ihr bevorzugtes Arbeitsgebiet war, konnte sie großartig mit Kindern umgehen, und Emily war hingerissen von ihr. Er warf einen Blick ins Esszimmer. Mit strahlendem Lächeln saß sie zwischen den Kindern und hatte genau wie diese den Rand der Pizza auf dem Teller liegen gelassen.
    Demnach hatte sie auch keine besseren Manieren als die Kinder. Aber das würde Emily nicht schaden, da es ja nur für einige Wochen wäre. Sicher war sie ein ganz toller Kumpel für seine Nichte.

3. KAPITEL
    “Ich bin keine Nanny, sondern ein Clown, der Kinder für kurze Zeit zum Lachen bringt und sie unterhält”, protestierte Annie.
    Sie schüttelte den Kopf so heftig, dass ihr die roten und gelben Locken ums Gesicht flogen. Sie wollte so schnell wie möglich nach Hause, sich endlich abschminken, die juckende Perücke vom Kopf reißen, das kratzende Kostüm ausziehen und ein ausgiebiges Bad genießen. Was sie jetzt am allerwenigsten brauchte, war ein dominanter Typ, der glaubte, sie sei ein Babysitter.
    “Unterhalten Sie Emily einfach. Sie bewundert Sie, und Sie werden in ihr eine begeisterte Zuhörerin haben”, sagte Mark eindringlich, um Annie zu überreden.
    “Sie ist ein großartiges Kind”, sagte sie lächelnd.
    “Es ist doch nur für einige Wochen. Ich werde Ihnen so viel zahlen, wie sie für zwei Auftritte täglich bekommen würden.”
    Annie riss erstaunt die Augen auf, sodass die langen künstlichen Wimpern sie an der Stirn kitzelten. “Das ist aber eine Menge Geld für einen Babysitterjob.”
    Als Annie gerade gehen wollte, hatte Mark ihr diesen Job angeboten. Sie standen im Flur an der Haustür.
    Es war auffallend still im Haus. Man hörte nur den Fernseher, der leise lief, und das Knistern von Geschenkpapier.
    Ein wenig verlegen strich Mark sich übers Kinn. “Ich habe gesehen, wie Sie mit Emily umgehen. Deshalb möchte ich Sie bitten, mir zu helfen, denn Emilys Wohlergehen und ihr Schutz sind mir das Wichtigste.”
    “Befindet sich Emily denn in Gefahr?”, fragte Annie beunruhigt. Sie bekam eine Gänsehaut, als sie daran dachte, wie kompliziert es war, dies Haus zu betreten.
    “Nicht mehr als jeder andere auch”, gab er ein wenig schroff zu. “Ich weiß aber, dass wir in einer gefährlichen Welt leben.”
    “Kein Wunder, schließlich sind Sie ja ein Ex-Cop.”
    “Woher wissen Sie das?”, fragte er alarmiert.
    Annie lächelte ihn an. “Wir kennen uns, ich sage es Ihnen besser jetzt sofort, dann können Sie Ihr Angebot schnell wieder zurückziehen.”
    “Ich hatte die
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