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Feuchtes Verlangen - Wie alles begann

Feuchtes Verlangen - Wie alles begann

Titel: Feuchtes Verlangen - Wie alles begann
Autoren: Julia Fessel
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eine exotische Frucht. Sie hatte viel zu verarbeiten. Nach dem Saunabesuch und nochmaligem Duschen verabschiedeten sie sich mit einem unschuldigen Küsschen.
    »Nur dass du’s weißt: Ich steh eigentlich mehr auf harte Schwänze als Puddingmuschis!«, sagte Sandy.
    »Ich glaube, Männer sind mir auch lieber. Ich bin ziemlich durcheinander. Trotzdem fand ich es sehr schön.«
    »Du bist einfach geil, Lynn. Gute Nacht!«
    »Gute Nacht, Sandy. Schön, dass du hier bist.«
     
     

KAPITEL 9
    Lina schlief lange. Eine der ersten Handbewegungen des nächsten Tages führte zwischen ihre Beine. So glatt, einfach toll. Die Haut war von der Rasur gereizt, und ihr Hals schmerzte vom vielen Schreien. Sie hatte kein Bedürfnis, den neuen Tag mit einem Orgasmus einzuleiten, wie sie es sonst immer tat, wenn sie ausschlafen konnte.
    Mit einem mauen Gefühl erinnerte sie sich an den Vorabend. ›Kaum ist er unter der Erde, vögelt sich die lesbische Witwe das Hirn raus!‹, hielten die Trauergäste wohl davon, wüssten sie vom frivolen Treiben im Haus des Verstorbenen. Doch niemand kannte Markus, dieses Schwein, der sie in den Druckkochtopf dieses Hauses sperrte und sie auf Sparflamme köcheln ließ, während er auswärts sein Fünf-Gänge-Menü verspeiste. Dank Sandy konnte sie den Druck ablassen, und fühlte sich befreit. Sie dachte an die Dinge, die sie nun tun konnte, ohne jemandem Rechenschaft ablegen zu müssen.
    Nie wieder wollte sie sich einem Gelübde unterwerfen.
    ›Hollywood-Waxing und Piercing, hmm?‹, überlegte Lina. Sie hatte beschlossen, aus ihrem Goldenen Käfig auszubrechen, und ein neues Leben zu beginnen. Hier hielt sie nichts mehr, im Gegenteil: Die Erinnerung an ihren falschen Prinzen war untrennbar mit diesem überdimensionierten Kasten verbunden. Es gab viel nachzuholen. Sie wollte das Leben genießen, und die Sexualität würde einen großen Platz darin einnehmen. Einfach leben, komme, was wolle. Jetzt.
     
     

KAPITEL 10
    Sie genossen ihren Brunch, der aus den Resten des Trauerschmauses bestand. Lachs und Sekt, so hätte jeder Tag beginnen können. Sie sprachen noch eine ganze Weile über vergangene Zeiten und Aktuelles, doch das Treiben des Vorabends blieb unter dem Tisch.
    Um zwei Uhr nachmittags war es Zeit, Sandy zum Flughafen zu bringen. Sie verabschiedeten sich im Terminal.
    »Sandy, vielen Dank für deinen Beistand. Du hast mir mehr geholfen, als du ahnst.«
    »Hey Lynn, komm doch einfach mit. Meine Wohnung ist groß genug für uns beide, und Hamburg und ich bringen dich auf andere Gedanken. Was hält dich denn noch hier?«
    Lina wusste, dass Sandra Recht hatte. Ihre Zeit in Frankfurt würde bald zu Ende gehen. Doch noch gab es Dinge zu regeln.
    »Vielleicht stehe ich tatsächlich mal vor deiner Tür. Was würdest du sagen?«
    »Ich fänds saugeil. Würde mich echt super happy machen. Könntest für immer einziehen. Wir hätten den Spaß des Jahrhunderts. Also?«
    »Dann... vielleicht ... bis bald?«
    »Nicht ›vielleicht‹. Sicher!«
    Küsschen, Küsschen.
    »Guten Flug.«
    » Thanks , Lynn.«
    Sandy stackte in ihren High Heels los. Plötzlich machte sie kehrt, kam nochmals zu Lina und flüsterte ihr leise ins Ohr:
    »Deine Pussy schmeckt so geil. Viel zu schade nur für dich alleine!«
    Sie biss leicht in Linas Ohrläppchen, zog mit den Zähnen daran und hinterließ eine feuchte Spur an ihrem Hals. Einem jungen Mann in der Nähe blieb der Mund offen stehen. Dann ging sie endgültig davon und verschwand in der Sicherheitskontrolle, wo die männlichen Kontrollorgane ihr Glück wohl kaum fassen konnten.
    ›Pornoqueen!‹, grinste Lina, fasste sich ans Ohrläppchen, verrieb Sandys Speichel und fuhr zurück ins Leb’sche Anwesen. Diesen verfluchten, goldenen Käfig.
     
     

KAPITEL 11
    Lina nutzte die nächsten Tage, um Markus’ Erbschaft zu regeln. Sie bat ihren Notar darum, alles in die Wege zu leiten, um ihre Zelte abbrechen zu können. Alles, was sie in ihr neues Leben mitnehmen wollte, waren ihr Auto, ein paar Kleider und ihre Brieftasche. Der Rest sollte verkauft werden – ohne Rücksicht auf die Familie von Leb. Sie wollte keinen Gedanken mehr an jene Menschen verschwenden, denen der äußere Schein wichtiger war als das, was unter der Oberfläche brodelte. Man hätte sie in ihrem Goldenen Käfig verrotten lassen. Es war nur fair, dass ihr die Erbschaft ihres Mannes nun zu einem besseren Leben verhalf. Der Notar bot an, sich als Bevollmächtigter um alles zu kümmern, was sie dankend
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