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Festungsklause Saghon

Festungsklause Saghon

Titel: Festungsklause Saghon
Autoren: K. H. Scheer
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Schleuse passiert hatte und im Kodeschlag-Kontrollraum auftauchte. Über den Armen trug er den Kampfanzug des modifizierten Fremden.
    Ein Arbeitsroboter nahm ihm die Last ab. Allison erschien ebenfalls. Er wirkte verschlossen.
    »Schwierigkeiten, Framus?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Eigentlich nicht, nur Bedenken. Ihre Leute haben da eine kleine Hölle eingebaut. Was wird, wenn man die Abblaskörper trotz ihrer Mikrogroße findet?«
    Ich ertappte mich dabei, wie ich in getreuer Toterlay-Art bösartig das Gesicht verzog.
    Framus fuhr instinktiv zurück.
    »Mann, fangen Sie nur nicht damit an, Ihre Rolle zu genau zu nehmen. Kann das eigentlich auch den Charakter verändern? Wenn ja, sollte man Sie besser in Isolierhaft nehmen.«
    »Ein offenes Wort, Framus«, lachte ich. »Das wird aber kaum nötig sein. Sie haben ja auch keine wirklichen Bedenken gegen die Mechanik, sondern gegen die Viren an sich, nicht wahr?«
    Er nickte.
    »Dann kann ich Sie beruhigen. Das ist eine Waffe für den Notfall. Schließlich wollen wir demnächst direkten Kontakt zu den modifizierten Menschen aufnehmen. Wenn alles gelingt, bleiben die Viren in ihren Behältern. Müssen wir sie einsetzen, sind auch die Mannschaften mit dem Gegenmittel da. Das verspreche ich Ihnen.«
    »Es wird Zeit«, unterbrach Hannibal. »Auf dem Mond laufen schon wieder unbekannte Maschinen. In Washington wird die Untersuchungskommission gebildet. Man ist dabei, die GWA lahmzulegen. Redet also nicht so viel, sondern handelt.«
    Wir fuhren nach unten, passierten die verschlungenen Gänge und Serpentinenstraßen und kamen schließlich im Wohnsektor an.
    Von dort aus war es nur noch ein kurzer Weg bis zu Hedschenins Schaltraum.
    Die Bildbeobachtung lief.
    Dr. Samy Kulot beendete soeben die letzten Untersuchungen. Die vorzüglichen Roboteinrichtungen der Basis hatten sich als untrügbar, schnell und allesverstehend erwiesen.
    Seit einigen Stunden wußten wir über Kalhohr mehr als er über sich selbst. Vor allem sein Intelligenzquotient hatte zur Überraschung Anlaß gegeben.
    Er besaß 46,89 Neu-Orbton, obwohl er keine marsianische Aufstockungsschulung genossen hatte.
    Das bedeutete, daß es für die entarteten Priester des Sehenden Calthur relativ ungefährlich war, die letzte Aufstockung bis über fünfzig Neu-Orbton zu erreichen.
    Wer diesen Wert vorweisen konnte, wurde bereits von marsianischen Kommandogehirnen anerkannt; längst nicht in dem Umfang wie ein Kodatorträger, aber immerhin schon in bevorzugter Form.
    Die Situation war noch kritischer geworden. Lange durften wir nicht mehr zögern.
    Ich rief Kulot an. Er wartete darauf.
    »Fertig, Samy«, dröhnte meine Stimme aus den Lautsprechern seiner medizinischen Station. »Ich weiß jetzt genug. Bringe die Buben unter Robotergeleit in meine Zentrale. Keine Dummheiten, Sadonelli! Die Kampfmaschinen feuern sofort.«
    »Ich werde mich hüten«, klang seine Stimme auf.
    Wir warteten, bis die beiden Männer Hedschenins Zentrale betraten. Ich thronte hinter dem riesigen Schalttisch.
    Kalhohr blieb vor der roten Gefahrenlinie stehen. Er wirkte erschöpft und übernächtigt. Die vielen Tests hatten ihn mitgenommen.
    »Fein schaust du aus, Übermensch«, hänselte ich ihn. »Bist du noch geistig aufnahmefähig?«
    »Gewiß, Sir«, beeilte er sich zu sagen.
    »Gut. Ich habe mich entschlossen, dich und Sadonelli zurückzuschicken. Der Transmitter ist programmiert. Ich habe die Werte verwendet, die sich an Hand deiner Ankunftsjustierung von selbst ergaben. Wenn darin Fehler enthalten waren, kommt ihr nie an. Euer Pech.«
    Sadonelli schaute mich flehend an. Gestern, am 23. Juli 2011, hatte er mir angeboten, als getreuer Wächter und Abwehrspezialist in meine Dienste zu treten. Ich hatte ihn geohrfeigt und ge meint, das vertrüge sich schlecht mit seiner U-Boot-Bombe.
    Mir war klar, warum er nicht zurückkehren wollte. Er würde sein Versagen nicht so leicht erklären können. Auf einen Verbrecher seiner Art konnten wir jedoch keine Rücksichten nehmen.
    »Aufpassen, Syntheselümmel«, fuhr ich den zusammenzuckenden Calthur-Modifizierten an. »Vernimm aufmerksam, was ich dir zu sagen habe, und vergiß es nicht auf deinem Weg. Ich denke nämlich nicht daran, mit deinen Leuten eine Hyperfunkverbindung herzustellen. Dazu ist mir die GWA noch zu wach sam. Der kleine Mars-Kreuzer steht ständig in einer weiten Or bitbahn und lauscht mit seinen erstklassigen Geräten.«
    »Sir, wenn Sie mir die Bemerkung gestatten – die GWA wird
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