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Festungsklause Saghon

Festungsklause Saghon

Titel: Festungsklause Saghon
Autoren: K. H. Scheer
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bald kein ernstzunehmendes Hindernis mehr sein«, sagte der Fremde hastig.
    »Deshalb spreche ich zu dir. Alle anderen Nachrichten hast du auf Band. Ich habe jedoch vor einer Stunde neue Nachrichten erhalten. Meinen Kommentar dazu nimmst du in deinem Gedächtnis mit. Ich fertige jetzt keine Aufzeichnungen mehr an.«
    »Natürlich, Professor.«
    Ich schaute betont auf den Betrachterschirm eines Lesegeräts.
    »Ihr seid drauf und dran, der GWA das Wasser abzugraben. Satelliten explodieren, das GWA-eigene Rechengehirn liefert total falsche Werte und jetzt wird auch noch die Öffentlichkeit massiv. Stimmt das?«
    Er zögerte wieder. Dieser Mann war nicht leicht zu nehmen.
    »Ob das stimmt?« tobte ich unbeherrscht los. »Kerl, du verschwendest meine Zeit. Ja oder nein?«
    »Es ist korrekt, Professor Toterlay.«
    »Na also. Was soll die Heimlichtuerei. Ich erfahre doch alles. Hör zu, Knabe, hör genau zu! Richte deinen Chefs, oder wer im mer etwas zu sagen hat, aus, daß ich vorerst die Einstellung aller gegen die GWA gerichteten Maßnahmen wünsche. Mehr noch – das fordere ich sogar. Verstanden?«
    Er starrte mich verständnislos an.
    »Offen gestanden nein, Sir. Der Sinn ist mir nicht klar. Die Schatten der GWA sind auch Ihre Gegner.«
    »Sogar die härtesten und gefährlichsten«, gab ich unwirsch zu. »Eben deshalb habe ich unter wahrhaft größten Mühen schon vor einiger Zeit zwei Verbindungsleute ins HQ-Washington eingeschleust.«
    »Unmöglich!« platzte Sadonelli spontan heraus.
    Ich musterte ihn drohend.
    »Wenn du Totalversager noch einmal zu einer von mir durchgeführten Aktion ›unmöglich‹ sagst, lasse ich dich in Asche verwandeln!«
    »Ich höre, Sir«, mischte sich der Calthur-Modifizierte ein.
    »Das möchte ich dir auch raten. Selbstverständlich bin ich ebenfalls an einer Lahmlegung der GWA interessiert, aber noch nicht jetzt. Meine Leute brauchen mindestens noch drei Monate, um bestimmte Geheimdaten aus dem Großrechner herausholen zu können. Einfach ist das nämlich nicht. Ich lege also größten Wert darauf, die Aktionen gegen die GWA einzustellen. Vorübergehend, wie gesagt, aber im Moment müssen sie unterbleiben. Andernfalls pfuscht ihr eurem zukünftigen Verbündeten bösartig ins Handwerk, und darauf reagiere ich unfreundlich.«
    Kalhohr nickte sinnend. Natürlich hatte er verstanden.
    »Das ändert die Situation, Professor Toterlay. Ich werde Ihre Forderung augenblicklich weiterleiten. Der Untersuchungsausschuß ist noch zu stoppen.«
    »Darum geht es. Gut, keine langen Reden mehr. Ich strahle euch persönlich ab. Quasimodo, du gehst voran.«
    Die rote Panzerpforte öffnete sich. Wir schritten hindurch und nahmen diesmal den Gravitationslift. Er funktionierte, da die Stromreaktoren liefen.
    »Die Forderung, die GWA ungeschoren zu lassen, gehörte aber nicht zu unserem Verabschiedungsprogramm«, erklärte Hannibal telepathisch.
    »Dann gehört es eben neuerdings dazu. Das bringt uns eine Verschnaufpause und dem Alten die Nachtruhe. Gib den Leuten unauffällig zu verstehen, daß sie mit den hauchdünnen Kombis kaum durch den Transmitter gehen können.«
    Wir kamen in den tiefliegenden Panzerstollen an, durchfuhren sie und erreichten den großen Transmitterraum.
    Das Gerät lief mit Justierungsleistung. Nishimura kam aus dem Schaltraum.
    »Empfangsbestätigung kam vor zwei Minuten durch, Sir.«
    »Ach, hat man oben endlich eingesehen, daß ich huldvoll bin?« fragte ich spöttisch zurück. »Herkommen, Lümmel.«
    Kalhohr fühlte sich angesprochen und eilte herbei. Allison grinste unterdrückt.
    Wir jonglierten wieder einmal mit Kräften, die uns in Wahrheit weit übergeordnet waren. Sie konnten mehr und wußten mehr, diese aufgestockten Calthurs! Sie wußten nur nicht, daß wir das auch wußten und uns entsprechend einrichteten.
    »Schau dir das an. Dein Empfänger steht, alle Kontrollen zeigen grün. Also, dann verschwinde und vergiß nicht deine Botschaft. Einsteigen, los! Oder wollt ihr in die rote Linie rennen?«
    »Verbrennt euch nicht die Bäuche«, lachte Quasimodo.
    Kalhohr blieb abrupt stehen und sah an seinem Körper hinunter. Ehe er etwas sagen konnte, fiel Hannibal wieder ein:
    »Na, hast du auch schon gemerkt, daß man so nicht in einen Großtransmitter steigt? Die Anlaufhitze absorbiert man am besten mit einem Kampfanzug. Mann, starre mich nicht an. Euer Kram liegt dort drüben in der Ecke. Oder soll ich ihn herbeischleppen?«
    Wir warteten, bis sie die Monturen angelegt
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