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Festungsklause Saghon

Festungsklause Saghon

Titel: Festungsklause Saghon
Autoren: K. H. Scheer
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Aber dann schnell handeln.«
    Ich erkannte die Umrisse von aufrechtstehenden Körpern. Ei ner davon erregte meine Aufmerksamkeit. Die Konturen waren zu groß und klobig, als daß sie zu einem Menschen hätten gehören können.
    Ich eröffnete daher das Wirkungsfeuer, ehe die soeben funktionsklar werdende Positronik des Roboters die Waffensysteme aktivieren konnte. Wenn der erst einmal seinen starken Schutzschirm aufgebaut hatte, war er nur noch durch harte Maßnahmen zu zerstören. Damit hätten wir aber auch den Transmitter in einen Vulkan verwandelt.
    Der nur nadelstarke, dafür aber hochverdichtete Thermopulsstrahl röhrte aus dem energetischen Gleichrichtungsfeld der Laufmündung. Die sonnenhelle Glutbahn schlug in Brusthöhe gegen den fremden Körper, durchdrang ihn zur Hälfte und zeigte dann erst Wirkung; nämlich in dem Bruchteil einer Sekunde, in dem die Rematerialisierung so weit fortgeschritten war, daß mein Wirkungsstrahl feste Materie traf.
    Es ereignete sich glücklicherweise keine schwere Explosion, aber der plötzlich einwandfrei erkennbare Metallkörper eines Marsroboters wurde handlungsunfähig.
    Die hochfahrenden Waffenarme blieben abrupt stehen. Helle Glut loderte im Brustteil, erfaßte die dort installierten Bewegungsmechanismen und dann die Hochstromversorgung.
    Ich sah Blitze aus dem Körper züngeln, hatte aber keine Zeit, die fortschreitende Zerstörung weiterhin zu beobachten.
    Allison, Hannibal und Kulot feuerten bereits aus den Narkosestrahlern. Wenn die angekommenen Fremden keine hochwertigen Schutzschirme trugen, mußten die Paralysatoren die erhoffte Wirkung bringen.
    Zwei der Körper sanken auch augenblicklich in sich zusammen und blieben erstarrt auf der Metallplattform liegen.
    Die beiden anderen Männer – denn um solche handelte es sich – waren schneller gewesen – nein, nicht schneller, sondern be dachtsamer!
    Kein Mensch hätte unseren plötzlichen Feuerüberfall rasch genug erkennen und entsprechend reagieren können, auch nicht in Erwartung solcher Schwierigkeiten.
    Das plötzliche Aufleuchten der beiden Individualschutzschir me war das Resultat einer rechtzeitig vorgenommenen Programmschaltung, die beide Projektoren sofort nach der Stabilisierungsphase hatte anlaufen lassen.
    Mit Thermopulsstrahlen wären wir noch gut durchgekommen. Das hatte der Abschuß des sicherlich gleichartig programmierten Kampfroboters bewiesen. Für die wesentlich energieschwächeren Paralysestrahlen war es schon zu spät.
    Ich blieb mit meiner tödlich wirkenden Strahlwaffe im Anschlag und beobachtete. Meine drei Gefährten deckten die beiden Fremden mit paralysierenden Salven derart ein, daß sie wahrscheinlich kaum zur Besinnung kamen.
    Mein Gott – wo blieb Nishimuras Schaltung! Er brauchte ja Ewigkeiten, um in die Station hineinzukommen.
    Der Kampfroboter stürzte zu Boden. Seine Glieder fuhren ziellos durch die Luft. Schließlich begann der Körper zu rotieren. Er fiel über den Rand der erhöhten Transmitterplattform, schlug unten auf und drehte sich flammenspeiend weiter.
    Einer der beiden Männer – ich glaubte ihn zu kennen – versuchte, im Schutze seines hervorragenden IV-Schirms die Flucht nach vorn. In seiner Armbeuge lag ein schwerer Thermopulsstrahler. Ich zweifelte nicht daran, daß er bereit war, ihn kompromißlos einzusetzen. Daher eröffnete ich das Wirkungsfeuer.
    Das Röhren meiner Marswaffe übertönte die Abschüsse der Paralysatoren. Der Schurzschirm des Fremden wurde in Wadenhöhe getroffen und dort eingedrückt. Das bedeutete, daß der Schirmträger einem sehr harten Luftstau ausgesetzt wurde, denn er hatte garantiert keine Zeit gehabt, das von seinem Schirm umschlossene Volumen zu entlüften.
    Erfahrene Kämpfer hielten das für die wichtigste Nebenmaßnahme überhaupt. Auch ich war erst durch Schmerzen klug geworden.
    Mein Gegner wurde prompt zu Boden gerissen. Ich bemerkte seinen weit geöffneten Mund und sah auch die beiden Blutfäden, die plötzlich aus seinen Nasenlöchern hervorquollen.
    Der Druckstau mußte verheerend gewirkt haben. Wenn er einigermaßen vernünftig war, würde er nun still liegenbleiben und darauf hoffen, keinen zweiten Schuß einzufangen. Wenn die Druckwelle in Höhe seines Halses entstand, mußte es seinen Tod bedeuten.
    Jawohl – er war einsichtig! Er blieb dort liegen, wo er zu Boden gestürzt war, und sah zu mir herüber.
    Ich durchschritt zu der Zeit das Panzerschott. Es war endlich im Boden versunken und erlaubte den freien
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