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Fesseln der Erinnerung

Fesseln der Erinnerung

Titel: Fesseln der Erinnerung
Autoren: Nalini Singh
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wissen, was ich denke und fühle, bevor es mir selbst klar ist.“
    Sie lächelte. Mein Gott, wie viel sie ihm bedeutete. Er würde sie nicht mehr gehen lassen, würde nicht zulassen, dass der J-Medialen-Dienst sie erneut in den Albtraum des aktiven Dienstes einspannte – selbst wenn er dafür Silentium bekämpfen musste. „Ich kenne auch deine Geheimnisse, Sophie“, sagte er. „Mit wem bist du heute Morgen telepathisch in Verbindung getreten?“
    „Mit einem anderen J-Medialen.“ Sie schwieg. „Ich muss eine Erklärung für meine Schilde finden, Max, ich muss einen Zugang dafür bekommen, falls sie wieder versagen.“
    Er wollte den Gedanken daran nicht zulassen, aber sie hatte recht. „Was hat dein Freund gesagt?“
    „Er meinte, Sascha Duncan kenne sich außergewöhnlich gut mit Schilden aus – ich solle mich an sie wenden, vielleicht könne sie herausfinden, was es mit der plötzlichen Regeneration auf sich hat.“ Sie streckte sich ein wenig und küsste die kleine Narbe auf seiner Wange, die ihr zu gefallen schien.
    Sein Herz jauchzte immer, wenn sie das tat. Auch heute fühlte er, dass sie ihn ohne Vorbehalte liebte.
    „Aber darüber können wir später noch sprechen“, sagte sie leise. „Mach jetzt den Umschlag auf.“
    Er nahm den Arm von ihren Schultern, sog noch einmal den Duft von Lavendel und Vanille ein und riss den Umschlag auf.
    Seit er mit dieser Suche begonnen hatte, hatte er schon viele Umschläge geöffnet und war so sehr an eine Enttäuschung gewöhnt, dass es fast eine Minute dauerte, bis er begriff, was er da in Händen hielt. Er ließ die anderen Briefe auf den Teppich fallen und strich das weiße Blatt Papier glatt. „Sieh mal“, sagte er und rieb mit dem Daumen über das Emblem in der linken oberen Ecke.
    Sophia beugte sich zu ihm. „Vom Justizministerium.“
    „Von Bart“, stellte er klar. „Ich habe ihn um einen Gefallen gebeten.“ Der den Freund den Job hätte kosten können, aber der Staatsanwalt hatte nicht gezögert und nur die Fragen gestellt, deren Antworten er brauchte, um die Bitte zu erfüllen.
    Sophia atmete tief durch. „Du hast ihn gebeten, deine DNA mit der zentralen Verbrecherkartei zu vergleichen.“
    Es erstaunte ihn nicht, dass sie es erraten hatte. „War nur logisch bei unseren Lebensumständen, bei den Männern, die sich zu der Zeit in der Gegend herumgetrieben haben.“ Er holte tief Luft. „Und ich habe es verdammt lange hinausgeschoben.“
    „Verständlicherweise“, sagte Sophia, kniete sich neben ihn auf das Sofa und strich ihm übers Haar. „Du bist Polizist. Du hast dich verpflichtet, für die Einhaltung der Gesetze zu sorgen – es wäre sicher ein Schlag, festzustellen, dass dein Vater ein Verbrecher ist, der genau diese Gesetze mit Füßen tritt.“ Sie sagte das ganz ruhig und nüchtern, dann wurde ihr Ton sanfter, und ihre Augen leuchteten. „Doch du bist, wer du bist, was du aus dir gemacht hast, daran wird nichts und niemand etwas ändern, Max.“
    Er legte den Arm um ihre Taille, ein Kloß saß ihm im Hals. „Meinst du wirklich?“
    „Natürlich.“ Sie lehnte ihre Stirn liebevoll an seinen Kopf und umfing seine Wangen mit beiden Händen. „Du hast doch selbst gesagt, dass unser Leben nicht vorherbestimmt ist, dass wir das sind, was wir aus uns gemacht haben.“
    Ihr Vertrauen öffnete sein Herz, machte ihn zu einem besseren Menschen. „Sieh du für mich nach.“
    Sophia nahm den weißen Umschlag, sie würde stark sein für ihren Detective, würde ihn stützen. Vorsichtig öffnete sie den Umschlag und zog zwei Blätter heraus. Einen handgeschriebenen Brief, in dem ein maschinell erstellter Ausdruck lag, der zum Öffnen an den Rändern perforiert war.
    „Max“, las sie vor, „soweit es unsere Computer betrifft, hat diese Untersuchung niemals stattgefunden. Ich weiß nicht, was dabei herausgekommen ist. Der Techniker übrigens auch nicht. Wir hatten darum gebeten, das Ergebnis zu versiegeln. Hoffentlich ist es das, wonach du gesucht hast.“ Darunter stand Reubens Unterschrift und noch ein Nachsatz: „P.S. Man gerät nicht unbedingt nach seinem Vater. Wenn das so wäre, müsste ich ein selbstsüchtiges Arschloch sein, drei Frauen haben und dürfte keiner von ihnen treu sein.“ Sophia sah neugierig von dem Brief auf. „Ich nehme an, er meint drei Frauen hintereinander.“
    „O nein.“ Als sie nach Luft schnappte, gingen seine Mundwinkel nach oben. „Barts Vater hat seine eigene Religion.“
    „Und wie viele Frauen hat
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