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Fesseln der Erinnerung

Fesseln der Erinnerung

Titel: Fesseln der Erinnerung
Autoren: Nalini Singh
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der Ratsfrau ebenfalls das Hirn aus den Ohren läuft, sollten Sie Ihre Pistole auf den Tisch legen, Detective.“
    Nikita bedeutete Max mit einem Blick, zu gehorchen. Aus irgendeinem Grund wollte sie mit Gareth kooperieren. Was brachte eine Frau mit Nikitas Kräften dazu, sich so zurückzuhalten?
    „In Ordnung“, sagte Gareth, als Max die Waffe ablegte und sich dann wieder vom Tisch entfernte. „Stellen Sie sich vor den Tisch.“
    Max sah Gareth an. „Was haben Sie denn jetzt vor?“ Er hörte ein Geräusch im Schlafzimmer, spürte die Anspannung im Rücken, als ihm klar wurde, dass Sophia das Bad verlassen hatte.
    Aber Gareth schien völlig von seiner Mission in Anspruch genommen zu sein. „Wir werden warten.“
    „Auf Henry, nehme ich an“, sagte Nikita. „Glaubt er wirklich, Sie könnten mich ausschalten?“
    „Wenn ich abdrücke, ist Ihr Hirn drei Sekunden später Brei.“
    „Ich habe Sie mit einem Virus infiziert“, sagte Nikita ruhig, während Max sich zum ersten Mal in seinem Leben wünschte, telepathische Fähigkeiten zu besitzen. Was zum Teufel ging in Sophia vor? „In Ihrem Kopf breitet sich die Krankheit bereits aus, Gareth“, fügte Nikita hinzu.
    Gareths Hand zitterte nicht, nur der eigenartige Glanz in seinen Augen wurde noch stärker. „Damit habe ich gerechnet. Kein zu hoher Preis, wenn das Medialnet dadurch gerettet wird.“
    Märtyrer waren noch gefährlicher als Fanatiker, das wusste Max aus Erfahrung.
    „Ist Sascha tot?“, fragte Nikita und gab damit Max die Information, auf die er gewartet hatte.
    „Nein. Aber wir haben sie in unserer Gewalt. Ihr wird nichts geschehen, wenn Sie unseren Befehlen folgen.“
    „Wenn sie noch am Leben ist“, sagte Nikita, „müsste ich sie telepathisch erreichen können, aber das gelingt mir nicht.“
    „Sie sind ein Gewohnheitstier, Nikita – ich habe den Wasserbehälter in Ihrem Büro mit einem Mittel versetzt, das Ihre Reichweite eine Zeitlang einschränkt.“ Er schwieg kurz. „Ein Jax-Derivat, das noch in der Testphase ist, ich hoffe, Sie haben nicht mehr als Ihr übliches Glas zu sich genommen.“
    „Wie wollen Sie denn überhaupt an Sascha herangekommen sein?“, fragte Max und hoffte inständig, dass Sophia sich verdammt noch mal weiter versteckt hielt. Quentin Gareth war zwar völlig übergeschnappt, aber er hielt immer noch eine Waffe in der Hand. „Die DarkRiver-Leoparden schützen sie doch.“
    „Wir haben das Alphatier erschossen, als sie zusammen nach Hause fuhren. Danach konnten wir sie leicht in unsere Gewalt bringen.“
    Das genügte, um Max davon zu überzeugen, dass Gareth log. Denn falls Lucas tot war und Sascha vermisst wurde, wäre Dorian längst hinter Gareth her gewesen und hätte nicht nach Informationen für Max gesucht. „Er lügt.“
    Nikita sah ihn an. „Ich muss ganz sicher sein, Detective. Quentin hat gedroht, Sascha zu töten, falls er gefangen genommen werden sollte oder falls sein Stern aus dem Medialnet verschwindet.“
    In diesem Augenblick bemerkte Max, dass sich die Tür zum Schlafzimmer einen Spalt breit öffnete. Er machte einen Schritt nach links, damit Gareth sich auch in diese Richtung wenden musste – allerdings schob er Nikita weiterhin wie einen schützenden Schild vor sich her. „An Ihrer Stelle würde ich nicht versuchen, an die Waffe zu kommen, Detective“, sagte Gareth. „Wir würden zwar gerne wissen, ob Sie irgendwelche Informationen über den Fall weitergegeben haben, aber Sie sind nicht unersetzlich.“
    Die Schlafzimmertür quietschte leise, aber Max sprach bereits laut und deutlich. „Was hat Ihnen denn Ihr Meister versprochen?“ Die Formulierung hatte er mit Bedacht gewählt. „Macht? Geld?“
    „Ihre Frage zeigt nur, dass Sie rein gar nichts über mich wissen. Alles, was ich tue, geschieht nur zum Besten der unseren.“ Und im nächsten Satz bestätigte er seine Verbindung zu den Makellosen Medialen. „Reinheit wird uns retten.“
    „Ich habe Faith angerufen“, ließ sich eine heisere Stimme vom Schlafzimmer her vernehmen. „Mit Sascha ist alles in Ordnung.“
    Dann überstürzten sich die Ereignisse. Alles geschah so schnell und so absolut endgültig, dass Max die Einzelheiten später nicht in die richtige Reihenfolge bringen konnte. Ein Schuss aus dem Schlafzimmer traf Gareth, das Herz blieb Max stehen, als er sah, wie Sophias Arm zitterte. Gleichzeitig fiel Nikita auf die Knie, und er selbst hechtete nach der Pistole auf dem Wohnzimmertisch. Sein Betäubungsschuss
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