Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fels der Daemonen

Fels der Daemonen

Titel: Fels der Daemonen
Autoren: Marco Sonnleitner
Vom Netzwerk:
den flach ins Meer abfallenden Strand, und erst ein gutes Stück weiter draußen wurden die Wellen höher.
    »Ideal! Das ist klasse hier!« Peter strahlte Justus an. »Phantastisch! Genau so hab ich mir das vorgestellt! Keine Menschenseele weit und breit, geniale Wellen und sogar Felsen zum Freeclimbing!«
    Justus schnaufte ein paarmal kräftig durch und sah sich dann ebenfalls um. »Doch, das ist wirklich ein nettes Fleckchen hier«, gab er Peter recht. »Findet durchaus meine Zustimmung. Ich bin dafür, dass wir ... dass wir«, der Erste Detektiv ließ seinen Blick über den Strand schweifen, »dass wir ... dort unser Zelt aufschlagen.« Er deutete auf eine Felsnische, die sich nicht weit von ihnen am unteren Ende des Kliffs auftat. Langsam ging er darauf zu.
    »Der Felsvorsprung schützt uns einigermaßen vor dem Westwind, und morgens scheint die Sonne nicht vor ...«, Justus überlegte einen Augenblick und sah zum Himmel, »neun, halb zehn, würde ich sagen, in diese Ecke, sodass es dort angenehm kühl sein dürfte.« Ohne sich umzudrehen, winkte er nach hinten und ging weiter auf den Fuß des Kliffs zu. »Zweiter, bring mal das Zelt. Bau es so auf, dass der Eingang hier nach Süden zeigt. Und der Blasebalg für die Luftmatratzen muss irgendwo in deinem Rucksack sein. Wenn du sie aufgepumpt hast, dann leg sie so hin, dass wir mit den Füßen am Eingang liegen. Den Kocher könnten wir ...«
    Justus blieb stehen. Irgendetwas stimmte nicht. »Peter?«
    Keine Antwort.
    Verwirrt drehte sich Justus um. Wieso antwortete Peter nicht? Er hatte doch klar und deutlich gesprochen, und die Brandung hatte ihn sicher auch nicht übertönt. Sein Blick fiel auf ihre Ausrüstung, die immer noch unberührt da lag, wo sie sie fallen gelassen hatten. Aber Peter war weg!
    Im nächsten Moment hörte Justus jedoch ein lautes Platschen, und als er zum Wasser hinblickte, sah er seinen Freund. Peter lag bäuchlings auf seinem Surfbrett und kraulte hinaus aufs Wasser.
    »Hey! Wo willst du hin?«, rief er ihm empört hinterher. »Wir müssen das Zelt aufbauen!«
    »Gleich, Erster«, gab ihm Peter über die Schulter zur Antwort. »Ich muss jetzt einfach erst in Wasser, oder ich gehe ein. Nur ein paar Wellen abreiten! Ich will mal sehen, ob das hier geht.«
    Justus verzog mürrisch das Gesicht. »Aber mach nicht so lange. Ich hab keine Lust, das Zelt alleine aufzubauen.«
    »Geht klar!«
    »Und Zweiter!« Justus hob die Hände zum Mund und formte einen Trichter, damit ihn Peter besser verstand. »Denk daran! Du weißt schon an was!«
    »Du meinst die Sache mit den Haien?«
    »Genau! Du weißt, dass es hier welche gibt, also pass auf!«
    Peter hob kurz den Daumen zum Zeichen, dass er achtgeben würde, und kraulte dann mit kräftigen Armzügen weiter hinaus aufs Meer. In einem sanften Auf und Ab wurde er allmählich kleiner und kleiner.
    »Ich mach jetzt erst mal Frühstück«, murmelte Justus und bewegte sich auf seinen Rucksack zu.
    Er trug ihn zusammen mit ein paar anderen Sachen zu dem von ihm ausgesuchten Zeltplatz, holte die Kochutensilien heraus und setzte Teewasser auf. Als er das Wasser einige Minuten später aufgoss, vernahm er ein leises Brummen. Bob kam zurück. Kurz darauf schaukelte der gelbe Käfer schwerfällig auf den Strand.
    »Hey, Dritter!«, winkte ihm Justus zu. »Alles klar?«
    »Von wegen!«, rief Bob aufgebracht durch das geöffnete Fenster, hielt an und stieg aus. »Dieser Weg war die reinste Tortur für mein Auto.« Besorgt strich er über den Lack. »Ein einziges Knirschen und Kratzen.« Er brummte noch irgendetwas vor sich hin und ging dann zu Justus hinüber.
    »Und was war mit Eddy?«, fragte ihn der Erste Detektiv, während er die Teebeutel hin und her schwenkte. »Hast du noch etwas erfahren?«
    Bob nickte. »Ja, er war ... wo ist eigentlich Peter?«, fiel ihm auf einmal auf.
    Justus deutete mit dem Daumen aufs Meer hinaus. »Wo wohl?« »War ja klar.« Bob grinste und legte die Hand über die Augen, um nicht von der Sonne geblendet zu werden. Relativ weit draußen entdeckte er Peter, wie er gerade auf einen Wellenkamm zupaddelte. »Da ist er ja.« Er wollte die Hand eben wieder sinken lassen, als er noch etwas auf dem Wasser zu sehen glaubte. Zuerst hielt er es für eine Lichtspiegelung. Aber als er die Augen zusammenkniff und noch ein paar Meter näher zum Wasser ging, sah er, dass es kein Lichtreflex war, sondern –
    »Just! Just!«, brüllte Bob plötzlich aus Leibeskräften und rannte zum Wasser.
    Justus
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher