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Fels der Daemonen

Fels der Daemonen

Titel: Fels der Daemonen
Autoren: Marco Sonnleitner
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riss den Kopf hoch. Er sah, dass Bob wie ein Irrer zum Meer raste und dabei hysterisch nach vorne zeigte. Der Erste Detektiv folgte Bobs Richtungsangabe und entdeckte auf dem Wasser, nicht weit entfernt von Peter, – die Rückenflosse eines Hais!
    »Peter! Raus aus dem Wasser! Raus!«, schrie Bob.
    »Nein, Peter, nicht raus! Bleib drin! Rühr dich nicht von der Stelle!«, übertönte ihn Justus und sprintete ebenfalls zum Wasser. »Nicht bewegen!«
    Aber Peter konnte sie sowieso nicht hören, er war viel zu weit draußen. Gerade richtete er sich auf, um die Welle an ihrem höchsten Punkt zu erwischen. Mit vor Panik weit aufgerissenen Augen verfolgten Bob und Justus vom Strand aus, wie sich die Rückenflosse Peter immer mehr näherte. Er fuhr direkt auf sie zu.
    »Da! Peter hat sie gesehen!«, rief Bob und raufte sich entsetzt die Haare.
    »O mein Gott!«, ächzte Justus.
    Peter musste tatsächlich etwas bemerkt haben, denn er versuchte auf seinem Surfbrett die Richtung zu ändern und fuhr genau in die Welle hinein anstatt an ihr herunter. Aber es war zu spät. Während seine beiden Freunde vor Entsetzen aufschrien, rammte Peter die Flosse. Dann flog er in hohem Bogen Kopf voraus ins Meer und ging unter.

Der Wasser-Rambo
    »Wo ist er? Siehst du ihn?«
    »Nein, ich sehe ihn nicht! Du?«
    Wie gehetzte Tiere hasteten Bob und Justus am Strand entlang. Sie rannten einige Meter ins Wasser hinein, stolperten wieder zurück an Land, fielen hin, rappelten sich wieder auf, stürzten wieder. Die Augen hielten sie dabei immer starr hinaus aufs Meer gerichtet, dorthin, wo Peter soeben untergegangen war.
    Aber von Peter war nichts zu sehen. Selbst die Schaumflöckchen, die sich bei seinem Eintauchen gebildet hatten, waren mittlerweile verschwunden. Die Wellen rollten wie eh und je über die unergründlichen Tiefen auf das Land zu, und nichts deutete darauf hin, dass sich dort draußen eben eine furchtbare Katastrophe ereignet haben musste.
    »Er muss aber da sein!«, kreischte Bob fast hysterisch. »Hörst du, Just! Er muss da irgendwo sein!«
    »Bleib hier, Bob!«, hielt Justus seinen Freund zurück, der dabei war, ins Meer hinauszuschwimmen. »Bleib hier! Wenn der Hai noch da draußen ist, dann ...«
    »Da! Sein Surfbrett! Da, Just! Siehst du es? Siehst du es?« Bob schleuderte seine Hand immer wieder in eine bestimmte Richtung.
    Justus ließ von Bob ab und stierte angestrengt auf das glitzernde Wasser hinaus. Er hob die Hand vor die Augen und suchte in der Richtung, die Bobs wild wedelnde Hand ihm vorgab. Und tatsächlich! Dort draußen wurde Peters weißes Surfbrett von einer Welle vor sich her geschubst.
    »Ja! Ich seh’s! Da! Da ist es!«, rief Justus und machte ein paar Schritte ins Wasser hinein. Aber plötzlich blieb er wie angewurzelt stehen. Hinter dem Brett, keine drei Meter davon entfernt, war ein Kopf aus dem Wasser aufgetaucht!
    »Peter?!«
    »Peter!«
    »Hierher, Peter, hierher!« Bob winkte wie verrückt mit den Armen. Seine Stimme überschlug sich fast.
    »Peter! Hier sind wir!«, schrie auch Justus. »Hier! Hierher!«
    Aber der Zweite Detektiv schien es sonderbarerweise gar nicht eilig zu haben. Entweder war er trotz der grauenhaften Situation, in der er sich befand, unglaublich geistesgegenwärtig und wusste, dass er sich nicht zu viel bewegen durfte, um den Hai nicht auf sich aufmerksam zu machen. Oder er war einfach viel zu schockiert, um schneller schwimmen zu können. Vielleicht hatte der Hai ihn aber auch ...
    »O Gott!«, stöhnte Bob. »Er ist verletzt! Siehst du, Just! Er kommt kaum vom Fleck! Er kann nicht mehr!«
    Justus schluckte und beobachtete seinen Freund, der endlich sein Brett erreichte, sich mühsam draufhievte und jetzt langsam zum Ufer kraulte. Zug um Zug näherte er sich dem Strand, und als er nur noch zwanzig Meter entfernt war, hielten es Justus und Bob nicht mehr aus und schwammen ihm entgegen.
    »Peter!«, ächzte Justus. »Peter, was ist ... passiert, wie ... geht es dir?«, fragte er schnaufend, obwohl ihm die Wellen einen Schwall Salzwasser nach dem anderen in den Mund spülten. Endlich klammerte er sich an das Surfbrett und schaute seinen Freund mit größter Besorgnis an.
    »Hat dich der ... ich meine, bist du verletzt?« Auch Bob war am Surfbrett angekommen. Er ruderte auf die andere Seite und half Justus mit anschieben.
    Peter sagte zunächst gar nichts und schüttelte nur den Kopf. Allem Anschein nach schien er nicht verletzt zu sein. Und der Ausdruck, der in seinen Augen lag,
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