Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Felix, der Wirbelwind

Felix, der Wirbelwind

Titel: Felix, der Wirbelwind
Autoren: Joachim Masannek
Vom Netzwerk:
Ich konnte ihn einfach nicht finden.
    „Oh, mein Gott!", platzte Leon. „Bist du blind? Er liegt direkt vor deinen Füßen!"
    Leon hatte Recht. Ich wurde ganz rot, so schämte ich mich. Unsicher hob ich den Fuß. Leon stand frei. Der siebte Pass war ein Kinderspiel. Da grätschte Raban in meinen Schuss.
    „Eins zu null für die Mitte!", rief er triumphierend, und Fabi und Leon fassten sich an den Kopf.
    „Oh, Mann, Felix! Was ist denn los mit dir?"
    Ich schaute hilfesuchend zu Willi, doch der sagte nichts. Er musterte mich nur erwartungsvoll. Aber ich konnte nichts tun. Ich schämte mich. Statt Rocce hatte ich den Ball an Raban verspielt, und das machte mich um so wütender. Jetzt war ich nicht mehr wütend auf Rocce. Jetzt war ich wütend auf mich.
    „Los! Machen wir weiter!", trotzte ich, nahm den Ball und spielte ihn dieses Mal sauber zu Leon.
    „Eins!", rief ich, um mir selbst Mut zu machen, doch der Pass war zu kurz
    „Felix! Verflixt!", schimpfte Leon, kam in letzter Sekunde vor Raban zum Ball und passte ihn weiter zu Fabi. Der spielte zu Leon zurück, und der schoss direkt zu Rocce.
    „Vier!", rief ich laut.
    Doch der Pass war zu ungenau. Willi lief in ihn rein. Er würde ihn abfangen. Das war ganz sicher. Da grätschte Rocce vor Willi zum Ball, hob das Leder mit dem linken Fuß auf und tippte ihn mit dem rechten Außenriss zu mir.
    „Das ist doch unmöglich!", dachte ich und stoppte den Ball verdattert mit rechts. „Nur keinen Fehler machen!", schoss es mir durch den Kopf. Deshalb legte ich mir den Ball vor, umlief meinen linken, schwächeren Fuß und wollte mit rechts passen. Doch ich war viel zu langsam, und wieder war Raban vor mir am Ball.
    „Zwei zu null für die Mitte!", rief er und ich suchte nur noch nach einem Loch im Rasen, in das ich hineinkriechen konnte. Da kam Rocce zu mir.
    „Felix?", fragte er höflich. „Kann ich dir etwas sagen?" Ich blitzte ihn an.„Und was, bitte schön?" Doch Rocce hielt meinem Blick stand. „Ich stopp den Ball immer mit meinem schwächeren Fuß. Dann kann ich ihn mit dem starken sofort spielen."
    Er legte den Ball mit links vor und passte ihn mit rechts blitzschnell zu mir.
    „Siehst du?", lächelte er, doch ich starrte ihn aufgebracht an. „Was redet der von einem schwächeren Fuß?", dachte ich. „Wenn man so spielt wie der, hat man fünf rechte Füße!" Da nahm Rocce den Ball.
    „Jetzt wird es ernst!", rief er den andern zu. „Die nächsten drei Punkte machen wir, ist das klar?" Ich schluckte nervös, doch Rocce ließ mir keine Zeit. Schon
    rollte das Leder zu Leon, der spielte einen Doppelpass mit Fabi, und dann kam der Ball auch schon zu mir. „Dieses Mal muss ich es schaffen", dachte ich, doch dann sah ich Raban und Willi, und die kamen direkt auf mich zu. Automatisch ging mein rechter Fuß an das Leder. „Nein, das ist falsch!", schoss es mir durch den Kopf, und ich zog mein Bein wieder zurück. Doch das war ein Fehler! Der Ball rollte durch meine Beine hindurch und, oh, mein Gott, was sollte ich tun? Ich hatte mich selber getunnelt. Da drehte ich mich blitzschnell herum, schob meinen Körper zwischen die Kugel und Raban, blockte ihn ab, stoppte mit links und passte mit rechts blitzschnell zu Rocce.
    „Wow!", rief der. „Das war ja noch besser!"
    Ich strahlte und rief ganz laut „Fünf!"
    Danach war alles ganz leicht. Leon und Fabi machten den Punkt, und auch den nächsten Durchgang konnten wir mit sieben Pässen für uns entscheiden. Es stand zwei zu zwei. Jetzt kam der alles entscheidende Satz. Leon begann. Er spielte zu Rocce, und der passte zu mir. Es lief wie am Schnürchen. Raban rutschte immer wieder ins Leere, und beim fünften gelungenen Pass begann er, wie ein Rohrspatz zu schimpfen.
    „Das ist doch ungerecht!", rief er. „Rocce ist viel zu gut!"
    Doch Willi sah das ganz anders. Er drehte jetzt auf und zeigte sein Können. Für einen Moment waren wir baff. Wir hatten ihn noch nie so gut spielen sehen. Willi war sogar besser als Rocce, obwohl er ein Hinkebein hatte, und deshalb machten wir nur mit Mühe die Sechs. Ein Pass noch und wir hatten gewonnen. Doch das war gar nicht so leicht. Der Ball war bei Rocce, und der wurde von Willi bedrängt. Nur mit Mühe spielte er weiter zu mir. Aber Rocce spielte zu ungenau, zu fest und halbhoch. Diesen Ball konnte ich unmöglich mit dem Fuß nehmen. Ich schaute mich um. Hinter mir erhob sich Raban und sah seine Chance zum sicheren Sieg. Da warf ich mich gegen den Ball, flog wie ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher