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Felix, der Wirbelwind

Felix, der Wirbelwind

Titel: Felix, der Wirbelwind
Autoren: Joachim Masannek
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segelte bei jedem eine Einladung ins Haus und Markus’ Vater, der mit seinem Sohn in der Driving Range stand und den Golfabschlag übte, erhielt einen Anruf per Handy.
    Eine Stunde später trafen wir uns alle samt Willi und unseren Eltern vor einem riesigen schmiedeeiserner Tor, in einer Straße, die Himmelstor hieß, und in der die Häuser wie Festungen standen.
    Elegant öffnete sich der Flügel des Tores mit der Hausnummer 13 und gab den Blick auf ein Gartenfest frei. Überall hingen Lampions, standen Tische und Stühle und auf denen saßen Stars wie Giovane Elber, Pizarro, Roque Santa Cruz und Oliver Kahn. Sie warteten alle auf uns und applaudierten, als wir uns endlich durch das Tor hindurchwagten. Schließlich erschienen Rocce und sein Vater auf der Terrasse wie auf einer Rednertribüne und dann war es still.
    Giacomo Ribaldo räusperte sich und kratzte sich wie Willi am Kopf.
    „Ich freue mich, dass ihr gekommen seid", begrüßte er uns, „obwohl ich das letzte Mal sehr unfreundlich zu euch war. Aber das tut mir aufrichtig leid und ich hoffe, dass ich das mit diesem Fest wieder gutmachen kann. Aber es gibt noch etwas anderes zu feiern. Mein Sohn war lange allein, doch jetzt hat er zehn verflixt gute Freunde gefunden, und was mich und ihn noch glücklicher macht: Diese zehn Freunde spielen auch noch in der besten Fußballmannschaft der Welt."
    Er sah uns an und besonders suchte er Leon.
    „Ja. Du hattest Recht: Selbst ohne Rocce und ohne einen Sieg gegen die Bayern habt ihr es allen bewiesen. Ich hätte es wissen müssen. Zu Hause in Brasilien hab ich nämlich selbst in so einer Mannschaft gespielt. Deshalb bitte ich euch noch einmal um Verzeihung und ich hoffe, ihr lasst meinen Sohn Rocce wieder einen Wilden Kerl sein!"
    Wir jauchzten und jubelten vor Begeisterung. Rocce strahlte über das ganze Gesicht und stellte den Koffer mit den Trikots auf das Terrassengeländer.
    „Tja, und damit wir auch spielen können, ist mein Vater unser Sponsor geworden."

    Er schlug den Deckel des Koffers zurück und zog ein Trikot heraus. Wir waren baff. Die Dresse waren noch schöner geworden. Als Rocce sie drehte, konnten wir sehen, dass jedes Trikot jetzt eine Rückennummer mit Namen besaß. Wir raunten und pfiffen und dann applaudierten alle, als Giacomo Ribaldo einen nach dem anderen von uns aufrief, um ihn mit der Übergabe des Trikots zu ehren.
    Leon bekam natürlich die 13. Damit zeigte ihm Giacomo Ribaldo, der bei den Bayern die 13 war, seinen Respekt. Marlon erhielt die 10, Markus die 1 und Juli die 8, Maxi die 11, Fabi die 4, weil das seine Lieblingszahl war, und Jojo strahlte über die 12. Rocce selbst hatte sich für die Nummer 19 entschieden, die 99 bekam Raban für seine Unberechenbarkeit und Joschka erhielt als Joker ein X.
    Zuletzt kam ich an die Reihe und bevor Giacomo Ribaldo mir mein Trikot übergab, bat er noch einmal alle um Ruhe.
    „Für Felix hab ich die 7 gewählt", sagte er. „Das ist eine magische Zahl. Vielleicht liegt es daran, dass ich aus Südamerika komme, aber nach dem, was er für Rocce und mich und die Wilden Kerle getan hat, glaube ich wirklich, dass er Zauberkraft hat."
    Der Applaus war begeistert und ich wurde ganz rot. Aber das dauerte zum Glück nicht zu lange. Das Essen war fertig, und die Kellner riefen die Eltern zu Tisch. Die Eltern, aber nicht uns, denn wir spielten Fußball. In unseren neuen Trikots spielten wir endlich mit Rocce zusammen und, das werdet ihr mir jetzt auf keinen Fall glauben: Wir spielten gegen Giacomo Ribaldo, Giovane Elber, Roque Santa Cruz, Pizarro und Oliver Kahn. Ja, gegen die spielten wir, und weil überall Lampions hingen, spielten wir bis tief in die Nacht.

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JOACHIM MASANNEK,
    Jahrgang 1960, studierte Germanistik und Philosophie sowie an der Hochschule für Film und Fernsehen, arbeitete als Kameramann, Ausstatter und Drehbuchautor für Film, TV- und Studioproduktionen. Seine Kinderbuch-Reihe Die Wilden Fußballkerle ist mittlerweile in 22 Ländern erschienen. Als Drehbuchautor und Regisseur der drei Kinofilme Die Wilden Kerle (Teile 1-3) ist es ihm gelungen, in Deutschland, Schweiz und Österreich rund fünf Millionen Zuschauer ins Kino zu holen. Masannek hat als Trainer die Wilde Kerle-Mannschaft aufgebaut und ist Vater der beiden Fußballer Marlon und Leon.

    JAN BIRCK,
    Jahrgang 1963, Illustrator, Trickfilm-Künstler, Art Director (Werbung, Trickfilm, CD-Rom), Cartoonist, CD-Rom-Gestalter. Er gestaltet und
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