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Felicity Gallant und das steinerne Herz (German Edition)

Felicity Gallant und das steinerne Herz (German Edition)

Titel: Felicity Gallant und das steinerne Herz (German Edition)
Autoren: Melanie Welsh
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mussten die ganze Arbeit alleine machen.«
    Felicity musste lachen. Sie winkte noch einmal zum Abschied, während Martha der Mutter versicherte, dass sie ganz gewiss gut auf ihre Freundin achtgeben würde, dann machten sich die Kinder auf den Weg.
    »Ich hab was zu essen mitgebracht«, sagte Martha. »Es ist sicher nicht so köstlich wie die Sachen von Mrs Twogood, aber wir werden es schon runterkriegen – Segeln macht schließlich hungrig. Ich hoffe nur, es ist genug für uns alle.«
    »Wir haben auch eine Kleinigkeit dabei.« Percy und Will hoben zwei riesige Picknickkörbe hoch. »Für uns beide könnte es grade reichen. Ihr müsst halt zusehen, wie ihr satt werdet.«
    »Spinnt ihr?«, fragte Henry. »Wie sollen wir das alles in zwei kleinen Segelbooten unterbringen? Oder denkt ihr vielleicht, ich hab eine Jacht gemietet?«
    »Auch kein Problem«, sagte Percy. »Dann essen wir eben, bevor wir in See stechen.«
    Sie hatten noch keine Pläne gemacht, wohin sie fahren wollten. Felicity war es lieber so. Sie genoss den Wind, der um ihr Gesicht spielte, und das erwartungsvolle Kitzeln in ihrer Magengegend.
    Plaudernd und lachend gingen sie durch die Straßen. Die meisten der Schäden, die die Erdhexe angerichtet hatte, waren schon behoben worden, nur hie und da waren noch gesprungene Gehwegplatten oder verschobene Randsteine zu sehen. Die Stadt wollte die Aufregungen und Leiden, die sie durchgemacht hatte, schnell hinter sich lassen.
    Bald hatten sie die Klippe über dem Hafen erreicht. »Könnten wir vielleicht in der Bibliothek vorbeischauen?«, fragte Felicity.
    Selbst Martha reagierte mit einem Stöhnen.
    »Bei diesem tollen Wetter willst du in die
Bibliothek
?«, fragte Henry.
    »Wir müssen ja nicht lange bleiben«, sagte Felicity. »Ich würde nur gern ein paar Worte mit Jasper wechseln.«
    »Also gut.« Will seufzte. »Wenn’s sein muss.«
     
    Im großen Lesesaal war es still und kühl. Jasper kam ihnen freudig entgegen, um sie zu begrüßen. Er war wieder ganz der Alte: Die Knöpfe seiner Uniform glänzten.
    »Schön, dass ihr wieder mal vorbeischaut«, sagte er. »Ich habe euch vermisst.«
    Felicity grinste etwas verlegen. Sie hatte Jasper in den vergangenen Wochen, in denen ihre Eltern sie wie eine Schwerkranke behandelt und kaum aus dem Haus gelassen hatten, nicht gesehen.
    Jasper nahm einen Stapel Bücher von der Empfangstheke, dann stellte er ihn wieder hin. »Kann ich euch eine Tasse Tee anbieten?«, fragte er hoffnungsvoll. »Habt ihr so viel Zeit?«
    Felicity sah ihre Freunde bittend an, dann sagte sie: »Ja, gern, aber wirklich nur eine.«
    Henry fügte sich ins Unvermeidliche. »Wie du willst. Heute bist du die Hauptperson.«
    »Weißt du, es gibt noch so viele offene Fragen, über die ich gern mit ihm reden möchte«, sagte Felicity.
    »Ja, so ist sie nun mal, unsere Felicity: Sie will es immer ganz genau wissen«, bemerkte Percy. »Das ist einer der Gründe, warum sie bei Hexen und anderen zwielichtigen Gestalten so unbeliebt ist.«
    Sie machten es sich im Lesezimmer gemütlich. »Tee ist ja schön und gut«, meinte Will, »aber eine Kleinigkeit zu beißen wäre auch nicht schlecht.«
    Es dauerte nicht lang, bis Jasper Tee und Geschirr brachte. Er deckte den Tisch, während Martha aus den Picknickkörben Kuchen, Butterplätzchen und Milch zutage förderte.
    »So gefällt mir die Sache schon besser«, sagte Will, der es sich in einem großen Ohrensessel bequem gemacht hatte.
    Felicity fiel auf, wie sauber es in der Bibliothek war. Die Möbel schimmerten frisch poliert, alle Oberflächen waren abgestaubt. Miss Cameron würde sich freuen. Bestimmt dauerte es nicht mehr lang, bis sie wiederkam.
    »Nachdem die Twogoods den ganzen groben Schutt weggeräumt und die Schäden am Gebäude repariert hatten, habe ich gründlich geputzt«, erklärte Jasper. »Zum Glück war hier wenig Betrieb in den letzten Wochen, sodass ich reichlich Zeit hatte.«
    »Den Eingang zur Höhle unter der Bibliothek haben Sie wieder verschlossen und gut getarnt, oder?«, fragte Felicity.
    Jasper nickte. »Ja, natürlich. Wir wollen ja nicht, dass sich irgendwer in den unterirdischen Gängen verläuft.«
    »Ich nehme an, dass Povl Usage sich als Lehrer an der Priory Bay anstellen ließ, weil sich die Erdhexe direkt unter dem Chemiesaal befand«, sagte Felicity. »Aber wie hat er das geschafft?«
    »Ach, hör mir mit dem Kerl auf! Wenn ich nur an ihn denke, kommt mir die Galle hoch«, sagte Henry und schnitt sich ein Stück
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