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Feinde der Zeit: Roman (German Edition)

Feinde der Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Feinde der Zeit: Roman (German Edition)
Autoren: Julie Cross
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ungefähr anderthalb Meter von mir entfernt stand und total verschreckt aussah.
    Ich sprang auf, lief zu ihr hin und schob ihre Ärmel nach oben. Ihre Haut war blass und makellos. Sie zog ihre Arme zurück, und als sie den Kopf drehte, konnte ich sehen, dass kein Blut aus ihren Ohren lief. Dasselbe machte ich mit Courtney, worauf sie mich neugierig ansah, aber keine Fragen stellte.
    »Als ihr übers Zeitreisen geredet habt, dachte ich, ihr wärt durchgeknallt. Ich hab geglaubt, Adam wäre vollkommen übergeschnappt, und jetzt …«, stotterte Holly.
    Ich schaute mich zum ersten Mal um. »Wir sind hier in dieser merkwürdigen U-Bahn-Station, und da oben laufen gesichtslose Mutanten rum und warten nur darauf, sich auf uns zu stürzen.«
    »Wie bitte?«, sagten Mason, Courtney und Holly gleichzeitig.
    »Wie lange war ich ohne Bewusstsein?«, fragte ich Mason.
    »Fünf Minuten. Und was sollen das bitte für gesichtslose Typen sein?
    »Emily?«, sagte ich in der Hoffnung, dass sie mehr wusste als nur das Datum, zu dem wir gesprungen waren. »Ich dachte, mein Vater wäre hier und wir würden ihn uns einfach schnappen und zurückspringen.«
    Sie schüttelte den Kopf und sah mich leicht panisch an. »Aber ich glaube, ich weiß, wo er ist.«
    »Dann lasst uns gehen«, sagte Courtney, auf die Treppe zeigend.
    »Wie? Und ihr wollt nicht länger eine Waffe auf mich richten?«, fragte Holly hinter mir.
    Der Kontrast zwischen diesem Mädchen und dem, von dem ich gerade geträumt hatte, schmerzte. Die Erinnerung daran, was sie für mich gewesen war, machte diese Entführung nur umso schwieriger.
    »Hier kannst du sowieso nirgendwohin.«
    Ich schüttelte den Kopf und ging die Stufen hoch. Mich plagten rasende Kopfschmerzen, und ich hatte nicht die Kraft, mich mit Holly zu streiten oder weiter so zu tun, als wären wir Feinde.
    Mason und Courtney kamen zuerst draußen an, und bevor ich die grausam zerstörte Stadt ein zweites Mal sah, hörte ich ihre Reaktionen.
    »Shit! Was ist das denn?«, rief Mason und drehte sich langsam um sich selbst.
    »O mein Gott«, murmelte Courtney. »Das soll New York sein?«
    Der Staub wirbelte durch die Luft, genau so, wie ich es in Erinnerung hatte. Wir waren von zerstörten und halb intakten Gebäuden umgeben.
    »Ein Vortex«, murmelte Mason zu meinem Erstaunen.
    »Du weißt davon?«, fragte ich ihn. Aber er antwortete nicht. Es war ja offensichtlich, dass er wusste, was ein Vortex war. Wahrscheinlich hatte er dieselben Unterlagen gelesen, die auch Kendrick in die Finger bekommen hatte.
    »Wir sollten wieder von hier verschwinden«, sagte Holly. »Wie sollen wir hier denn irgendwas finden? Das ist ja wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.«
    Courtney schaute mich an. Ihr standen Tränen in den Augen. »Vielleicht hat sie recht, Jackson. Was, wenn wir Dad gar nicht mit zurücknehmen können? Was, wenn es zu spät ist?«
    Ich hustete und griff mir an die Seite, als ich plötzlich einen stechenden Schmerz verspürte. »Aber Emily sagt doch, dass sie weiß, wo wir hinmüssen.«
    »Wer ist denn dieses Mädchen, Jackson? Irgendeine Art von Genie mit übersinnlichen Fähigkeiten? Und warum sieht es deiner Schwester so ähnlich?«, fragte Mason und schwenkte seine Waffe in Erwartung eines Angriffs der Unbekannten hektisch mal hierhin, mal dorthin.
    »Sie hat keine übersinnlichen Fähigkeiten, sie kommt aus diesem Jahr.« Ich schluckte schwer und schaute erst Courtney und dann Holly an. »Und sie sieht aus wie meine Schwester, weil wir … so was Ähnliches wie Zwillinge sind. Wir haben dieselbe DNA.«
    Courtney und Holly sahen verwirrt aus, aber Mason wirbelte zu mir herum und richtete die Waffe zuerst auf mich und dann auf Emily. »Dann ist das Mädchen ein Klon? Von dir?« Er blickte über seine Schulter zu Courtney hin und schaute dann wieder mich an. »Woher sollen wir denn wissen, dass du nicht auch ein Klon bist? Und der richtige Jackson der war, den sie in diese Zelle gesperrt hatten?«
    Meine Kopfschmerzen wurden immer schlimmer. Ich massierte mir mit den Fingerspitzen die Stirn. »Hör auf mit dem Quatsch, Mason, wir haben keine Zeit für so was.«
    Courtney verschränkte die Arme, kniff die Augen zusammen und stellte sich neben Mason. »Ich weiß nicht mal, wie du mit neunzehn aussiehst. Ich hab keine Vergleichsmöglichkeit.«
    Holly rückte dichter an Courtney an, während Emily sich an mich schmiegte.
    »Ich wünschte, ich hätte meine Waffe noch«, sagte Holly und sah mich wütend
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