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Fehlschlag unzulässig

Fehlschlag unzulässig

Titel: Fehlschlag unzulässig
Autoren: K. H. Scheer
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zu­rück­lie­gen­den Epo­che«.
    Wa­ren es aber wirk­lich 187.000 Jah­re? Un­ser Ziel konn­te in den hy­pe­rener­ge­ti­schen Par­al­le­le­be­nen der Zeit­di­men­sio­nen hun­dert, vier­hun­dert, tau­send Jah­re vor­her lie­gen; oder »da­hin­ter«, oder wir fan­den den rich­ti­gen Punkt über­haupt nicht.
    Da­mit be­gan­nen die tech­ni­schen Schwie­rig­kei­ten. Wir hat­ten not­falls zu su­chen. Die rich­ti­ge Epo­che wür­de sich an Hand von Khouls Aus­sa­gen ei­ni­ger­ma­ßen ge­nau er­mit­teln las­sen, aber da­mit wa­ren un­se­re Schwie­rig­kei­ten bei wei­tem noch nicht über­wun­den.
    Ich hat­te gu­te Grün­de, den ei­gent­li­chen Kampfein­satz auf­zu­schie­ben. Vor­erst muß­ten wir Klar­heit über die Si­tua­ti­on ge­won­nen ha­ben, ehe wir dar­an den­ken konn­ten, un­se­re tak­ti­schen Ein­si­cke­rungs­rol­len zu spie­len.
    Wie das an­schlie­ßend von­stat­ten ge­hen soll­te, war noch völ­lig un­ge­wiß. Wir kann­ten le­dig­lich die wich­tigs­ten Völ­ker. Ei­ni­ge Spra­chen wa­ren in den mar­sia­ni­schen Trans­la­to­ren pro­gram­miert. Städ­te und be­stimm­te Bau­wer­ke wa­ren durch Khouls Er­klä­run­gen eben­falls be­kannt.
    Wenn ver­schie­de­ne Mit­ar­bei­ter aber ge­glaubt hat­ten, beim Sich­ten ei­ner be­stimm­ten Burg oder Fes­tungs­an­la­ge wä­re die Su­che nach der rich­ti­gen Epo­che be­en­det, hat­ten sie sich ge­täuscht!
    Mo­nu­men­ta­le Bau­ten ha­ben ei­ne große Le­bens­dau­er. Wenn sie nicht durch frem­de Er­obe­rer vor­zei­tig zer­stört wer­den, kön­nen sie vie­le Jahr­hun­der­te und Jahr­tau­sen­de über­ste­hen.
    Die Schwie­rig­kei­ten wä­ren wohl un­lös­bar ge­we­sen, wenn wir nicht einen be­stimm­ten An­halts­punkt be­ses­sen hät­ten.
    Es han­del­te sich um den mar­sia­ni­schen Hy­per­funk­ver­kehr! Dar­aus konn­te sehr ex­akt ge­fol­gert wer­den, in wel­cher Epo­che des Welt­raum­kriegs wir an­ka­men und wann sich Sag­hon zur letz­ten Ver­zweif­lungs­hand­lung ent­schlie­ßen wür­de.
    Wenn ich die­sen Fak­tor nicht stän­dig im Au­ge be­hal­ten hät­te, wä­re ich wahr­schein­lich nicht be­reit ge­we­sen, die­ses Wahn­sinns­un­ter­neh­men über­haupt zu star­ten. Man kann ein­fach nicht ver­gan­ge­ne Epo­chen ab­su­chen und die Par­al­le­le­be­ne von Mo­nat zu Mo­nat durch­kreu­zen. Es hät­te Jahr­tau­sen­de dau­ern kön­nen.
    Au­ßer­dem: Die Ma­schi­ne­rie des Zeit­de­for­ma­tors hät­te sol­chen Be­las­tun­gen si­cher­lich nicht lan­ge stand­ge­hal­ten. Was das be­deu­te­te, war klar – oder wä­ren Sie da­von be­geis­tert ge­we­sen, den Rest Ih­res Le­bens auf ei­ner von der Flut­ka­ta­stro­phe ver­wüs­te­ten Er­de un­ter pri­mi­tivs­ten Ver­hält­nis­se ver­brin­gen zu müs­sen?
    Wir wa­ren be­reit, nach ei­ner Na­del im Heu­hau­fen zu su­chen. Wenn wir sie wirk­lich fin­den soll­ten, konn­te die zwei­te Pha­se des Plans be­gin­nen; die Über­lis­tung ei­ner über­le­ge­nen Welt­raum­macht und de­ren Ma­ni­pu­la­ti­on in un­se­rem Sin­ne.
    Wer da noch glaub­te, das Un­ter­neh­men wä­re ein­fach, war ein Narr. Wir mach­ten uns je­den­falls auf ei­ni­ges ge­faßt.
     
    Die Wäl­der des Dart­moor Fo­rest wa­ren bis auf ei­ni­ge Bau­min seln ver­schwun­den. Die Spu­ren der »Zi­vi­li­sa­ti­on« wa­ren auch hier un­über­seh­bar.
    Ru­der’s Hill, die mit 516 Me­tern höchs­te Er­he­bung des ehe­ma­li­gen Wald­ge­biets, war den Eu­ro­pä­ern ge­eig­net er­schie­nen, auf ihr ei­ne der größ­ten Ra­dar- und Ra­dio­te­le­skop-Sta­tio­nen der bri­ti­schen In­seln zu er­rich­ten.
    Ehe­ma­li­ge Fi­scherdör­fer und um­lie­gen­de Klein­städ­te, dar­un­ter Sth. Brent, wa­ren der Tech­ni­fi­zie­rung eben­falls zum Op­fer ge­fal­len.
    Sie hat­ten ih­re Ur­wüch­sig­keit längst ver­lo­ren und wa­ren zu An­sied­lun­gen ge­wor­den, wie man sie über­all auf der Er­de fand.
    All das hat­te uns nicht zu in­ter­es­sie­ren – be­haup­te­ten die eu­ro­päi­schen Geo­lo­gen und His­to­ri­ker, die in die­sem Sta­di­um des Zeit­un­ter­neh­mens ein Macht­wort zu spre­chen hat­ten.
    Mar­sia­ni­sche
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