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Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse

Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse

Titel: Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse
Autoren: Konrad Lischka
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mit den Erfahrungen der Praxistester: »Das Zusammenklappen ist sehr schwierig, viele Hände sind nötig.« Im Testbericht heißt es, der Wagen sei »mühsam zu transportieren«, zusammenklappen könne man den Trio S3 nur, »indem man ihn zum Beispiel gegen eine Wand drückt«.
    Beim Hersteller Chicco kann man diese Kritik nicht nachvollziehen. Der wegen Sicherheitsauflagen doppelt gesicherte Schließmechanismus sei tatsächlich »komplizierter zu bedienen«, aber gegen eine Wand müsse der Wagen ganz sicher nicht gedrückt werden. Stattdessen heißt es bei Chicco: »Beim zitierten
Test wurde es jedoch bewusst unterlassen, die Kinderwagen den Testerinnen vorgängig vorzuführen - ein in der Kaufpraxis nicht vorkommender Fall, da diese Modelle ausschließlich in beratenden Fachhandelsgeschäften verkauft werden, Vorführung, Handhabung und Zusammenklappen inklusive.«
    Sprich: Wer den Chicco-Kinderwagen bei Amazon (dort wird er durchaus von Drittanbietern verkauft) bestellt, ist selbst schuld. Denn, so der Hersteller: »Jedes Modell hat seinen eigenen Dreh, um ihn einfach und schnell zusammenzuklappen; ohne dies jedoch vorher gesehen zu haben, ist es tatsächlich nicht immer leicht - jedes Modell ist da anders.«
    Im Test von K-Tipp schnitt auch der Stokke Xplory im Praxistest wegen des arg aufwendigen Zusammenklappmechanismus mit der Note 4,2 gerade mal ausreichend ab. Der Hersteller Stokke begründet den komplizierten Klappmechanismus mit Sicherheitsanforderungen: »Wir können Sicherheit garantieren, wenn sich die Eltern beim Zusammenklappen des Wagens konzentrieren müssen.«
    Denn beim Xplory wird der Zusammenklappmechanismus auch verwendet, um zwei der vier Räder einzuklappen, wenn Treppen leichter bewältigt werden sollen. Das dürfe nicht versehentlich ausgelöst werden.
    Weil das Zusammenklappen des Xplory am Anfang »ungewohnt« ist, rate Stokke den Eltern auch, »sich den Mechanismus im Fachhandel zeigen zu lassen«.
    Guter Tipp, denn im Handbuch ist die Darstellung eher dürftig: Auf einer Doppelseite wird dort in elf Sprachen anhand von fünf passfotogroßen Zeichnungen erklärt, wie der Xplory nun zusammenzufalten ist. Auszug: »Den Klemmhebel von unten (B)
und oben (A) eindrücken und ohne Loslassen den Griff hochziehen (Abb. 2). Jetzt mit dem Fuß den Fußhebel (C) oben auf dem Bügel drücken und in dieser Stellung den Griff zum Körper hin ziehen (Abb. 3).«
    Das von Testern oft beklagte Gewicht mancher Kinderwagenmodelle sehen die Hersteller als völlig normal an. Es handele sich dabei schließlich um besonders stabile, geländegängige Modelle. Deshalb sei ein Pauschalvergleich etwa des Chicco Trio S3 mit anderen Kinderwagen nicht statthaft, beklagt sich der Hersteller: »Es liegt in der Natur der Sache, dass ein Offroad-Kinderwagen schwerer und voluminöser ist als ein sogenannter City-Wagen, welcher andere spezifische Vorteile wie Wendigkeit, weniger Gewicht und kompaktere Außenmaße aufweist.«
    Hier sollten sich Eltern besser überlegen, was sie eigentlich wollen, heißt es bei Chicco: »Niemand kauft einen Smart fürs Gelände, keiner ist in der Innenstadt gut bedient bei der Parkplatzsuche mit einem Cayenne.«
    Sprich: Wer sich einen besonders stabilen Kinderwagen kaufe, solle auch nicht über das Gewicht meckern. »Das Ärgernis im Alltag ist somit weniger in der Technik zu suchen, sondern ist ein Resultat von gekauften Produkten, welche womöglich nicht den Erwartungen der Konsumenten entsprechen, weil vor dem Kauf keine anständige Bedürfnisabklärung und Beratung gemacht wurde - Stichwort: Internet, Discounter, SB-Schiene.«
    Tatsächlich würden im Durchschnitt nur zwei bis fünf Prozent der mit einem Kinderwagen zurückgelegten Strecken auf unbefestigtem oder schneebedecktem Terrain liegen.
    Anders argumentiert der Hersteller Stokke gegen die Kritik am Gewicht des Modells Xplory. Stiftung Warentest urteilte 2006:
»Das Gefährt ist insgesamt aber so unhandlich, dass man es weder zusammenklappen noch irgendwo hinauf- oder hineinheben möchte. Am besten bleibt es bis zur nächsten Ausfahrt in der Garage oder im Wirtschaftsraum stehen - falls vorhanden.«
    Stimmt schon, sagt der Hersteller - mit knapp zwölf Kilo sei der Xplory wirklich schwerer als jeder andere von Stiftung Warentest geprüfte Kinderwagen. Aber man müsse ihn ja nur ganz selten anheben: »Da man aber zwei Räder abklappen kann und den Xplory dadurch wie eine Sackkarre in Bus oder Bahn ziehen kann, ist es seltener
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