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Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse

Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse

Titel: Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse
Autoren: Konrad Lischka
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dazu. »Die Hersteller von Rechenmaschinen argumentierten, dass sie soundso viele Tausend Geräte im Feld hätten, das gleiche Argument brachten auch die Telefongesellschaften vor.« Hinzu käme der Aufwand für die Umschulung der professionellen Anwender, die die Tastatur »blind«, sicher und schnell bedienen müssten.

    Telefonwählscheibe: Hier beginnt alles mit Eins. Die Wählscheibe aktiviert beim Zurückrattern nach dem Aufziehen so viele Kontakte, wie die jeweilige Ziffer auf der Wählscheibe es anzeigt - für die 1 wird der Kontakt einmal geschlossen und so weiter.

    Und so existieren die Wählscheiben- und die Rechenmaschinen-Doktrinen bis heute: An der Rechenmaschine haben sich die Entwickler der Taschenrechner und der Computertastatur orientiert. Die Automatenindustrie nahm sich bei den Feldern zur PIN-Eingabe an Geldautomaten hingegen die Telefontastatur zum Vorbild.
    Der letzte Versuch, einen internationalen Standard für Ziffernblöcke zu finden, ist 1990 gescheitert. Das DIN weiß: »Erfolg kann so eine Vereinheitlichung nur haben, wenn sich die interessierten Kreise an einem Normungsprojekt aktiv beteiligen.«
    Dazu wird es wohl kaum kommen. Der DIN-Kompromiss sieht derzeit so aus: Laut DIN-Standards darf der Ziffernblock auf Tastaturen auch wie die Tastenfolge beim Telefon gestaltet sein (so die DIN 2137-2). Gebaut werden solche Tastaturen aber nicht. Günter Vogl von Cherry erklärt das so: »Es gibt viele großartige Studien und Entwicklungen effektiverer Layouts. Die sind aber alle trotz überwältigender Argumente in der Praxis jämmerlich gescheitert. Menschen sind eben Gewohnheitstiere.« 95 Prozent der Kunden wollen Standardtastaturen.
    Und da nur eine Minderheit Zahlenkolonnen tippt, telefoniert und sich regelmäßig verwählt, wird das auch noch einige Zeit so bleiben.

    TIPP:
    Hören Sie auf zu telefonieren. Das ist einfacher, als sein Gehirn und den Nummernblock am Computer neu zu programmieren. Natürlich können Sie auch versuchen, einfach nie mehr die Zahlentasten eines Telefons zum Wählen zu benutzen, und auf so modernes Zeug wie Sprachwahl und Namensspeicher umsteigen. Das ist aber erfahrungsgemäß bei den meisten Geräten deutlich schwieriger, als einfach gar nicht mehr zu telefonieren.

Technikärgernis Kinderwagen
    Vier Hände für ein Zusammenklappen
    Schieben, fummeln, fluchen: Ein Kinderwagen hat nur wenige Funktionen, aber selbst die sind bei manchem Edelmodell unbedienbar. Produkttester und Eltern klagen: Die Handbücher sind so unverständlich wie die Mechanik.
    Wer noch nie ein Baby durch die Gegend geschoben hat, wird überrascht sein: So manches Babygefährt kostet als Neuwagen locker so viel wie ein Laptop. Zum Vergleich: Ein tragbarer Computer versammelt diverse Prozessoren, Speicherchips und sonstige Elektronikbauteile auf einer eigentlich lächerlich winzigen Fläche und erfüllt so ziemlich jede Funktion von Stereoanlage bis zum Fernseher.
    Ein Kinderwagen besteht aus Plastik, Metall und Stoff und hat gerade mal fünf grundlegende Aufgaben zu erfüllen - er muss bequem und sicher sein, sich gut rollen, zusammenklappen und zuverlässig arretieren lassen.
    Nicht einmal das klappt so richtig zum Laptoppreis. Die Bedienung einiger Babyroller ist aberwitzig schwierig, erzählen Kinderwagenbesitzer und schreiben Kinderwagentester.

    Zum Beispiel die Stiftung Warentest, die den Praxisteil eines Vergleichstests von 15 Modellen 2006 so bilanzierte: »Häufig kritisierten die Eltern ein umständliches Zusammenfalten und Aufklappen. Das ist in der Regel nur mit zwei freien Händen und unter kraftvollem Ziehen oder Drücken zu bewerkstelligen.«
    Dass das mit dem Zusammenklappen auch zwei Jahre später noch immer nicht einfach geht, berichtete 2008 das Schweizer Testmagazin K-Tipp . Zusammen mit dem Schweizer Fernsehen SF1 ließen die Redakteure ein Institut zehn Kinderwagen im Labor und in der Praxis testen - sechs Kinder im Alter zwischen sechs Wochen und zwei Jahren wurden von ihren Eltern in den Testfahrzeugen durch die Gegend geschoben.
    Als einzige Anleitung zur Bedienung erhielten die Eltern das Originalhandbuch des jeweiligen Modells. Fazit der Tester in Sachen Bedienbarkeit beim Zusammenklappen: »Bei einigen geht das ganz leicht. Andere haben einen Sicherheitsmechanismus, der ohne Anleitung kaum durchschaubar ist.«
    Zum Beispiel der Chicco Trio S3: Dieses Modell schneidet im Praxistest von K-Tipp am schlechtesten ab. Redakteur Rolf Muntwyler begründet das vor allem
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