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Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse

Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse

Titel: Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse
Autoren: Konrad Lischka
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Und die Maschinen könnten dann einfach mal fragen, ob der Fahrgast lieber fünf Euro sparen oder 15 Minuten eher ankommen will. Mit der verfügbaren Technik könnten ÖPNV-Automaten das heute schaffen.
    Irgendwann einmal ist es bestimmt so weit. Ganz sicher. Wenn man Prognosen vertrauen kann, dann denen des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds (MVV), dessen Tarife ich auch nach fünf Jahren in München nicht kapiert habe. Der MVV verspricht in einem als »Lehrerinformation« bezeichneten Text: »Der Kauf einer Fahrkarte ist heutzutage eine Sache von Sekunden. Konstrukteure haben in jahrzehntelanger Denkarbeit dafür gesorgt, dass dieser Vorgang immer weiter perfektioniert wurde. Eine Denkarbeit, die wahrscheinlich nie vollendet sein wird, da die technischen Möglichkeiten immer weiter fortschreiten!«
    Hoffentlich.
    TIPP:
    Noch nie was von Streifenkarte, EBE und Entwertergrenze gehört? Zu kompliziert? Schwachsinn! Bevor man ans Lenkrad darf, muss man schließlich auch den Führerschein machen. Ein bisschen ÖPNV-Vorbereitung darf also wohl vor der Erstbenutzung vorausgesetzt werden. Es gibt gute Fachzeitschriften ( Der Nahverkehr, Bus & Bahn ), informative Webseiten - fehlt nur die Ratgeberreihe Nahverkehr in... Und für ganz Faule gibt es die ÖPNV-Flatrate. Die heißt Monatsticket und folgt demselben
Prinzip wie die Handyflatrate (mit der man sich auch von undurchschaubaren Einzeltarifen befreit): Wer genug bezahlt (nämlich fürs ganze Stadtgebiet!), muss nicht über Tarifplänen grübeln, sondern kann einfach einsteigen. Und wie bei Handyflatrates zahlen Gelegenheitsnutzer hier drauf - für das Privileg, nie ÖPNV-Automaten nutzen zu müssen.

Technikärgernis Fernbedienung
    Viele kleine Tasten, wenig Bedienung
    Schlange, Lolli, Doppelstrich - Fernbedienungen verwirren mit solch komischen Symbolen auf vielen winzigen Tasten. Selbst bei Billighandys leuchten die, aber auf der Fernbedienung bleiben sie seit einem halben Jahrhundert dunkel.
    Robert Adler kann man keinen Vorwurf machen. Als der Erfinder der drahtlosen Fernbedienung 1956 in Chicago die ersten Modelle des »Space Commander« getauften Geräts konstruierte, verpasste er den Fernsehknipsern zwei Knöpfe. Einen für die Kanalauswahl, einen für die Lautstärke.
    Jahrzehnte später, bei einem Interview für die Academy of Television Arts & Sciences, klagte Adler 2004 über die Fernbedienungen von heute: »Die haben viel zu viele Knöpfe.«
    Wohin die Fernbedienung sich entwickeln sollte, gab Adlers Arbeitgeber Zenith schon mit den Nachfolgemodellen der Ur-Fernbedienung vor: Mehr Knöpfe, noch mehr Funktionen, weniger Übersicht.
    Der Space Commander 600 brachte auf vier Schaltern sechs Funktionen unter - mitsamt des wohl ersten Beispiels für Schalterüberladung:
Um die Grün- und Rottöne des Fernsehbildes per Fernbedienung zu verstärken oder abzuschwächen, musste man erst den Ton ausschalten und dann die eigentlich zum Kanalzappen vorgesehenen Tasten drücken.
    Immerhin stand auf dieser Fernbedienung noch groß die etwas befremdlich wirkende Anweisung: »Farbton regulieren nach Lautlosschalten«.
    Heute haben Fernbedienungen einige Tasten mehr - 63 sind es zum Beispiel bei der DVD-Fernseher-Kombination Xoro HTC 1900d, 42 bei einem Toshiba-Fernseher. Diese Menge an Tasten ist seit Jahren konstant hoch, schon in den 1980er-Jahren gab es TV-Fernbedienungen, die auch den Videorekorder steuerten. Das Problem dabei: Abgesehen davon, dass sich die Menge an Tasten auf dem Bedienknüppel im Vergleich zum ersten Space Commander verdreißigfacht hat, ist sonst nicht viel passiert: Die Tasten sind Tasten geblieben.
    Was sie eigentlich bewirken, versuchen die Hersteller mit aufgedruckten Symbolen anzudeuten. Das klappt natürlich nicht - wie könnte es auch für jede von 63 Funktionen jeweils ein Sinnbild geben, das ähnlich verständlich ist, wie es die Vor- und Rückspulsymbole inzwischen sind?
    Die kläglichen Symbolversuche sehen zum Beispiel aus wie ein großer Lolli, der auf der Seite liegt und einen Pfeil als Stiel hat. Mit dieser Taste wählt man bei Toshiba-Fernsehern aus, welches Bildsignal sie wiedergeben (HDMI-Eingang, DVB-T, Komponenteneingang).
    Noch verwirrender sind einige der 63 Tasten auf der Xoro-Fernbedienung für den HTC 1900d: Da schlängelt sich zum Beispiel ein Pfeil von oben rechts nach unten links. Ebenso verwirrend: Auf zwei der 63 Tasten steht Zoom (einmal schwarz auf rot und rund, einmal in hellgrau unter einem Knopf mit Pfeilen und
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