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Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse

Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse

Titel: Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse
Autoren: Konrad Lischka
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Schuld daran kann ein falsch eingestellter oder einfach ein alter Infrarotsensor mit geringer Reichweite sein. Ist
die nicht ausreichend oder zu kurz eingestellt, verschwinden die Hände beim Waschen aus dem Sichtfeld des Sensors.
    Bei neuen Armaturen lässt sich diese Reichweite einstellen - für kleine oder stark reflektierende Waschtische gibt es eine eigene Stufe. Die muss dann nur jemand eingestellt haben. Oder eben nicht.

    Wassersensor-Anleitung: Der Armaturenhersteller rät von Huckeln vorm Infrarotsensor ab.
    Verwirren können den Bewegungssensor im Wasserhahn auch Kondenswasser, zu helles direktes Licht und Wasserspritzer - dann drohen »Fehlauslösungen« und »unbeabsichtigte Wasserabgabe«, wie fließendes Wasser ohne Hände unterm Hahn im Fachjargon heißt.
    Mit diesem ganzen Ärger soll eine neue Sensortechnik Schluss machen, die vor ein paar Jahren ein Schweizer Unternehmen patentiert hat: Die sogenannten DDSA-Sensoren (Dynamic Differential Signal Absorption) arbeiten mit einem elektromagnetischen Feld und sollen »organische Objekte« durch Glas, Keramik oder Metall hindurch erkennen.

    Das bedeutet: Der Sensor muss nicht mehr am Waschbecken angebracht sein, sondern kann auch in der Wand ruhen. Der Hersteller verspricht alltagstaugliche Sensoren »für den harten, professionellen und zuverlässigen Einsatz im sanitären Umfeld«.
    Außerdem soll sich über diesen Sensor auch die Wassertemperatur per Fingerzeig regeln lassen - für kälteres Wasser müssen die Hände im Becken nach rechts, für wärmeres Wasser nach links.
    Vielleicht können arglose Verbraucher sich dann in fünf Jahren über automatische Wechselbäder ärgern, die aus den neuen Wedel-Waschbecken kommen, statt aus alten Einhebelmischern (siehe auch: Einhebelmischer, Seite 76 ff.).
    TIPP:
    Führen Sie bei Einkäufen und längeren Autobahnfahrten immer ausreichend Wasser mit sich. Rechnen Sie ungefähr einen Liter je Stunde Reisezeit - dann bleibt neben dem Waschwasser auch noch etwas zum Trinken. Denken Sie auch daran, einen kleinen Vorrat Flüssigseife und ein Handtuch einzupacken. Denn noch zickiger als Sensorarmaturen sind Händetrockner (siehe auch: Händetrockner, Seite 135 ff.).

Technikärgernis Stempelautomat
    Die Entwertergrenze teilt Deutschland
    Stempeln oder nicht? Zonen, Waben, Ringe - im öffentlichen Nahverkehr gibt es für jedes Tarifmodell eine Automatensorte. Das Beste: Manchmal kommen entwertete Karten raus, manchmal müssen Fahrgäste noch stempeln. Der Autor hat die Entwertergrenze überschritten - und fuhr schwarz.
    Der Plan war riskant: Mit dem ICE in Hamburg ankommen, mit der U-Bahn ein paar Haltestellen zum Interview fahren und zwei Stunden später wieder zurück zum Zug.
    Die Vorbereitung war perfekt: Am Vortag im Internet recherchiert, dass zwei »Einzelkarten Nahbereich« (Taste 2 am Nahverkehrsautomaten) für die Fahrt genügen und günstiger sind als diverse Tageskarten (Tasten T oder G). Morgens genug Kleingeld für zwei Einzelkarten eingesteckt, um gleich am Bahnhof die U-Bahn-Rückfahrkarte auf Vorrat zu kaufen.
    Am erstbesten Hamburger Automaten fand ich die richtige Taste sofort zwischen den gut 20 anderen (T3, TK, Z usw.), bezahlte passend, erhielt zwei Tickets.
    Als ich versuchte, die Fahrkarte abzustempeln, ging alles schief.
Es war nirgends ein Entwerter zu sehen. Am Automaten nicht, an der Rolltreppe nicht, auf dem U-Bahnsteig nicht und in den einfahrenden U-Bahnen auch nicht.
    Panik.
    Hoch zum Automaten, Anleitung lesen. Irgendwann fand ich da den schönen Satz, klein gedruckt und gut versteckt zwischen ein paar Quadratmetern Tariferklärungen: »Fahrkarten zum sofortigen Fahrtantritt, ohne Entwertung gültig.« Ich rannte zur U-Bahn, kam abgehetzt, aber pünktlich an und fuhr auf dem Rückweg schwarz, um den Zug zu erwischen. Denn das vorher gekaufte Ticket galt nicht mehr, die sorgsam abgezählten Münzen waren weg, die Geldkarte leer. Meine Scheine wollte der Automat nicht.
    Dämlich, aber normal. In die Entwerterfalle tappen sogar Experten für benutzerfreundliche Gestaltung wie Ronald Hartwig, Berater bei der Firma User Interface Design. Hartwig hat beruflich schon Fahrkartenautomaten getestet. Und er ist aus Versehen schwarzgefahren, weil der Automat beim Ticketkauf nicht klarmachte, dass man die Fahrkarte noch mal abstempeln muss.
    Hartwig flog damals mit einem Kollegen von Hamburg (wo man nirgends entwerten muss) nach München (wo manche Tickets zu entwerten sind). Sie zogen sich am
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