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Fee und der Schlangenkrieger

Fee und der Schlangenkrieger

Titel: Fee und der Schlangenkrieger
Autoren: Joanne Foucher
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Er war auch so hübsch. Aber sie war verzaubert von seinem Lachen. Was hatte er gesagt?
    „Oh“, machte Fee. Mit einem Mal war der ganze Wald verändert. Die Sonne war wärmer, die Blätter an den Bäumen leuchteten frischer und die Vögel sangen lauter. Und Lenyal lächelte sie an. Er hielt noch immer ihre Hand und Fee merkte, wie sich ihr Gesicht ebenfalls zu einem Lächeln verzog. Zögernd beugte Lenyal sich zu ihr vor. Fee strahlte ihn an, ihr Herz schlug heftig und sie hob ihm ihr Gesicht entgegen. Dann war mit einem Mal Ning da. Auf seinem Pferd kam er aus dem Unterholz gesprungen, wie ein Rachedämon aus dem Grab, das Schwert in der Hand hoch erhoben und Fee schrie. Sie erlebte alles wie in Zeitlupe, das Schwert, das niederfuhr, Lenyal, der sich umdrehte und getroffen von Nings Schwert in die Knie ging.
    Hinter Fee gingen ihre Pferde durch. Ning sprang von seinem Hengst.
    „Lass die Finger von ihr“, zischte er und machte einen Satz auf Lenyal zu. Fee sprang zwischen die beiden Männer.
    „Komm zur Vernunft, Ning“, rief sie, doch Lenyal stieß sie zur Seite.
    „Bleib hinter mir“, sagte er, „bist du verrückt? Du weißt doch jetzt, wozu er fähig ist.“ Er stand mühsam auf, seine Hand in die Seite gepresst und zog mit der anderen sein Schwert.
    „Ich bin fähig dazu, für meine Liebe zu töten“, schrie Ning und stürzte sich auf Lenyal, „sie gehört dir nicht, sie gehört mir!“
    Fee sprang zur Seite. Sie konnte sehen, dass Ning vor Wut ziemlich unbesonnen drauflos schlug. Unter normalen Umständen hätte Lenyal ihn im Handumdrehen besiegt. Aber zwischen seinen Fingern quoll hellrotes Blut hervor. Er war verletzt und musste mit links kämpfen, obwohl er Rechtshänder war. Wie lange ging das gut?
    „Bau doch keinen Scheiß“, rief Fee auf deutsch, bereit es mit allen Mitteln zu versuchen, „Tom! Komm zur Vernunft!“
    Der Name aus der Zeit, als sie sich tatsächlich gemocht hatten, drang durch seinen Wahnsinn zu ihm durch. Er wandte den Kopf und sah Fee an, als bemerke er jetzt erst, dass sie da war. Lenyals Klinge fuhr in seinen Oberschenkel. Ning knickte fluchend ein.
    „Du verdammtes Miststück“, heulte er, „du hast mich verraten!“ Blind vor Wut sausten die Schwerthiebe auf Lenyal nieder, der schnell an Kraft verlor. Er konnte nicht mehr viel mehr tun, als zu versuchen, mit seinem Schwert Nings Schwerthiebe abzuwehren. „Dir werd ich's zeigen“, brüllte Ning, „erst mache ich Lenyal fertig, und dann bist du dran, du treulose, wertlose... Wie kannst du mir das antun?“
    Fee sah sich hektisch um. Kein Mensch war in Sichtweite.
    „Hiiiilfe“, rief sie trotzdem. Was sollte sie nur tun? Lenyal lehnte haltsuchend gegen den Schlangenstein. Sein rechtes Hosenbein glänzte, nass und dunkel vor Blut. Er hatte das Schwert nun in der rechten, blutverschmierten Hand. Fee fürchtete, dass er sich auch so nicht mehr lang gegen Ning verteidigen konnte. Und dann? Wenn sie ihm nur irgendwie helfen könnte?
    „Du kannst nicht ertragen, dass Ennaj mich liebt“, Ning traf Lenyal am Oberarm, „aber sie gehört zu mir. So war es schon immer.“
    Fee sah sich um. Sie musste etwas tun. Sie brauchte eine Waffe.
    „Ennaj ist tot“, sagte Lenyal durch zusammengebissene Zähne. Er wusste nicht, wie lange er noch so weitermachen konnte.
    „Das bist du auch gleich.“
    Lenyal merkte, wie ihn die Kraft verließ. Er rutschte immer weiter am Schlangenstein hinab. Ning ragte hoch über ihm auf.
    „Selbst wenn du uns tötest“, sagte er deutlich, „ändert das nichts an der Tatsache, dass Hannaj dich nicht liebt.“
    „Ennaj wir mit mir kommen“, Nings Gesicht war wie eine Grimasse, „wir werden zusammen leben...“
    „Nie im Leben werde ich mit dir mitkommen!“, stieß Fee hervor.
    Lenyal lächelte. Er konnte nicht mehr. Seine Kraft war am Ende, und er hatte Ning nichts mehr entgegen zu setzen. Ning hob das Schwert. Sein Blick war voller Triumpf. Lenyal wusste nicht, ob es ein Wut- oder ein Siegesgeheul war, was Ning ausstieß. Er war nicht einmal traurig. Ning war verrückt. Er, Lenyal, er jedoch hatte seinen Frieden mit Ennajs Tod gemacht. Er hatte Hannaj getroffen. Er war mit sich und seinem Leben im Reinen. Er konnte gehen.
    „Lenyal!“, rief Fee und stürzte zu ihm. Ning schrie hinter ihr sein Triumpfgeschrei, doch Fee berührte Lenyals Gesicht. Lenyal lächelte sie schief an. Fee wusste, dass ihr im Rücken Gefahr drohte, und sie erinnerte sich plötzlich daran, dass sie an ihrer Seite
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