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Federzirkel 03 - Vertrauen und Unterwerfung

Federzirkel 03 - Vertrauen und Unterwerfung

Titel: Federzirkel 03 - Vertrauen und Unterwerfung
Autoren: Linda Mignani
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    Miles richtete sich ächzend auf, während er John und Dean zunickte. „Das war das letzte Badezimmer im Secret Dreams. Kims Eröffnung steht nichts mehr im Weg.“
    Seine Brüder sahen ebenso müde aus, wie er sich fühlte.
    „Ich will nur noch duschen, essen und schlafen“, sagte John.
    „Ich habe mir Chili con Carne mit Kartoffelbrot gewünscht.“ Hoffnungsvoll leckte sich Dean über die Lippen. „Sally kann wirklich großartig kochen. Mir läuft bereits das Wasser im Mund zusammen.“
    „Ich hoffe nur, sie haben nicht irgendwas ausgeheckt. Ich fühle mich zu erschöpft, um darauf zu reagieren.“ John zog die Brauen hoch. Sie rollten einvernehmlich mit den Augen.
    „Manchmal verspüre ich Angst, nach Hause zu kommen“, verkündete Dean. „Das dürfen die drei Hobbits aus den Tiefen des Schicksalsbergs niemals erfahren.“
    „Ich weiß gar nicht, was ihr wollt, Sally benimmt sich mustergültig.“
    „Ouch.“ Miles rieb sich die Oberarme, wo ihn die Fäuste getroffen hatten.
    „Angeber.“ John funkelte ihn neidisch an, bevor er sich hinters Lenkrad setzte.
    Miles schlief auf dem Weg in den Federzirkel fast ein. In Gedanken war er bei Sally, die nachher neben ihm im Bett liegen würde, still und gehorsam, nicht irgendeinen Unsinn ausheckend.
    Köstlicher Geruch begrüßte sie, als sie zu Hause ankamen, doch von den Nixen war weit und breit keine Spur zu sehen.
    Dean gab der Versuchung nach und hob den Topfdeckel an.
    „Jungs, schnelle Dusche, dann treffen wir uns hier.“
     
    Heißes Wasser prasselte auf Miles, er sog es auf wie ein Schwamm. Seine Muskeln entspannten sich, zumindest ein wenig. Er warf bequeme Jeans und einen losen Sweater über.
    Er traf die Brüder auf dem Weg in die Küche, und man sah ihnen an, wie sehr sie sich auf das Essen freuten. Sie blieben direkt hinter der Tür stehen, als ob sie gegen eine Wand prallten.
    Auf Sallys Stirn prangte groß der Aufdruck „schuldig“, auf Kims Stirn „noch schuldiger“ und auf Violas – was nicht verwunderte – „am schuldigsten“.
    Sie bemühten sich außerordentlich, einen nonchalanten Anschein zu erwecken. Es misslang gründlich. Er tat es seinen Brüdern gleich, straffte die Schultern und versuchte derweil herauszufinden, was die drei ausgeheckt hatten. Die beste Taktik war, es für den Anfang zu ignorieren.
    Sechs dampfende Teller standen auf dem Tisch, und knuspriges Brot lag griffbereit. Miles fühlte sich nah am Verhungern. Er setzte sich gegenüber von Sally. Dean und John rahmten seine kleine Sub wie zwei Säulen ein. Misstrauisch erfasste er, dass Kims Hand zitterte, als sie nach dem Weinglas griff, nur um den Inhalt in einem Schluck hinunterzustürzen. Deans Augenbrauen schossen nach oben, nachdem er sich den ersten Bissen des Chilis in den Mund geschoben hatte.
    Miles füllte einen Löffel. Zuerst bemerkte er es nicht, doch nach einigen Sekunden brannte sein Rachenraum lichterloh. Zur Hölle, war das scharf!
    „Könnte würziger sein, Sally.“ Viola nahm die Flasche Tabasco. An seinem Verstand zweifelnd beobachtete er, dass sie sich eine großzügige Menge auf den Teller träufelte, dann das brennende Zeug mit einem verzückten Ausdruck zwischen ihre Lippen schaufelte.
    John, dessen Wangen tiefrot angelaufen waren, packte das Brot und stopfte sich ein riesiges Stück in den Mund.
    „Stimmt, Viola. Es ist ein wenig mild.“ Auch Kim würzte nach.
    Von Deans Stirn tropften Schweißperlen. Er griff nach der Serviette und tupfte sich über die Haut. Miles unterdrückte das Bedürfnis, zum Wasserhahn zu rennen, um direkt daraus zu trinken. John schaute verlangend zu Giottos Wassernapf. Ungläubig beobachtete Miles, dass auch Sally sich die Flasche schnappte und freigiebig das rote Teufelszeug auf ihrem Teller verteilte.
    Was zum Geier?
    Sally und Viola fassten nach den Weingläsern, tranken sie zur Hälfte aus, ehe sie – nicht schwitzend – weiteres Chili aßen.
    Miles fühlte sich, als ob er gleich verbrennen würde, schob sich zur Linderung fast eine gesamte Brotscheibe in den Mund.
    „Kakao?“
    Er rannte bereits zum Kühlschrank, als seine schwitzenden, rot angelaufenen Brüder nickten. Sie rissen ihm die Packungen aus den Händen, noch bevor er den Tisch erreichte.
    Die Hobbits pressten die Lippen aufeinander, in dem Versuch, nicht zu kichern. John schnappte sich die Tabascoflasche. Ein Tropfen landete auf seinem Finger, den er vorsichtig ableckte. Miles verhinderte, dass Viola und Kim aufsprangen, während
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