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Federzirkel 02 - Verführung und Hingabe

Federzirkel 02 - Verführung und Hingabe

Titel: Federzirkel 02 - Verführung und Hingabe
Autoren: Linda Mignani
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könnte Silk mich abwerfen, und das wird sie nicht. Ich rufe dich jede Stunde an. In Ordnung?“ Dean war dankbar, dass Viola das anbot. Denn auch er verspürte Unruhe.
    John verstaute den letzten Koffer von Kim und rollte mit den Augen. In Anbetracht der Anzahl der Gepäckstücke plante sie offenbar, für eine verdammt lange Zeit bei ihnen zu bleiben. Dean war das nur recht. Wenn es nach ihm ginge, bräuchte sie keine Privaträume in ihrem Romantikhotel. Sie sollte im Federzirkelwohnen. Er tastete nach der kleinen Schatulle, die er in der Tasche seiner Jacke trug.
    Kim beugte sich herunter und küsste ihn auf den Mund.
    Dann schnalzte sie mit der Zunge, und die Pferde setzten sich in Bewegung. Sie sahen ihnen nach, bis sie auf dem Waldweg zwischen den Bäumen verschwanden.
    Timothy kam kopfschüttelnd auf sie zu. „Es tut mir leid, Jungs. Steven Kinsley bleibt ein Mysterium. Doch ich bin mir sicher, früher oder später finde ich etwas heraus.“
    In der Hand hielt er einen Tracker.
    „Solange die Mobiltelefone eingeschaltet sind, können wir sie orten.“ Er schlug ihnen auf den Rücken. „Bei euch ist Kim in Sicherheit.“
    Seine Mimik wirkte beruhigend. „Macht euch keine Sorgen, ich habe sie doppelt abgesichert, selbst ohne Mobiltelefone können wir sie aufspüren.“
    Dean sah John an, dass er die gleiche Unruhe verspürte. Dean wünschte, die vier Stunden wären vorbei und die beiden Frauen in der Obhut des Federzirkels.
     
    Nach fünf Minuten fühlte sich Viola auf Silk zu Hause. Sie hatte nichts verlernt, war die ruhige Reiterin aus ihrer Jugend, Kim merkte es ihr deutlich an. Violas Stimmung griff auf Silk über, und die Stute trabte entspannt neben Velvet, die Ohren aufmerksam gespitzt.
    Kim wollte das Thema nicht sofort anschneiden, doch Viola sah sie neugierig an. „Kim, ist alles in Ordnung? Du siehst besorgt aus.“
    „Das bin ich auch. Gib mir noch etwas Zeit, ich erzähle es dir nachher, wenn die Pferde sich ausgetobt haben.“
    Viola klopfte nickend Silks Hals.
    „Sie haben gestern den Geräteschuppen ausgeräumt und ihn vorbereitet.“ Sie rollte mit den Augen. „Sie haben so viele Möhren gekauft, dass man eine ganze Herde damit versorgen könnte.“ Viola lächelte breit. „Habt ihr euch eure Liebe gestanden?“
    Kim starrte sie an. „Liebe?“, stotterte sie. Viola meinte nicht ihre gestammelten Äußerungen bei der Session im Sadasia , sondern ob sie es sich bewusst gesagt hatten, ein intimes Liebesgeständnis, von beiden Seiten. Sie hatte, Dean nicht.
    „Anscheinend noch nicht. Ich gebe euch bis zum Ende der Woche.“ Viola schnalzte mit der Zunge, sodass die Stuten in einen weichen Galopp wechselten.
    Die Freundin hielt Wort und rief John jede Stunde an. Nach dem zweiten Anruf erzählte ihr Kim von Sally, von ihren Ängsten und ihrer Verzweiflung. Die Freundin reagierte nicht mit Vorwürfen, sah sie stattdessen verständnisvoll an. Die Hufe der Pferde wirbelten Tannennadeln auf, die Sonne schien durch das Dach der Blätter, und Kim fühlte sich dermaßen erleichtert, dass ihr nicht nur ein Stein vom Herzen fiel, sondern ein Steinbruch. Sie hätte viel eher mit Viola reden sollen.
    „Ich weiß nicht alles, was sie Parker Cormit an dem Abend, als sie ihn entführten, angetan haben, doch Parker stellt für niemanden mehr eine Bedrohung dar. Sie werden sich Séamus und Sally annehmen.“ Dann runzelte die Freundin die Stirn. „Kim, da hinten liegt jemand!“
    Erst jetzt sah Kim das umgestürzte Mountainbike und den dunkelhaarigen Radfahrer, der zusammengekrümmt auf dem Boden lag. Sein Helm befand sich ein paar Meter von ihm entfernt.
    Sie erreichten ihn im Trab. Er rührte sich nicht, und Blut klebte an seiner Wange. Kim erfasste kalte Übelkeit. Anscheinend waren die Steine in der Pfütze ihm zum Verhängnis geworden. Kim sprang von Velvet, warf Viola die Zügel zu. Sie beugte sich zu dem Mann hinunter und kreischte erschreckt, als er sie packte und ihr ein Messer an die Kehle presste. Viola reagierte nicht sofort, sondern verschenkte wertvolle Sekunden, bis es zu spät war, um zu entkommen. Zwei weitere Typen sprangen aus dem Gebüsch, und einer schnappte sich die Zügel der scheuenden Stuten.
    „Steig ab oder deine Freundin wird es büßen!“, zischte der Radfahrer.
    Der Dritte legte einen Arm um Violas Hals, zwang sie zur Bewegungslosigkeit. Viola sah aus, als müsse sie sich gleich übergeben, umfasste mit aufgerissenen Augen den Arm. Sie hatte Kim von dem Würgen erzählt,
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